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Wirtschaft   
Fairer Handel aktueller denn je
Umsatzrekord der gepa: 60-Millionen-Grenze überschritten Fairer Handel für Kaffeekleinbauern existentiell
Wuppertal/Berlin. Verbraucherinnen und Verbraucher haben das Bestreben des Fair Handelshauses gepa um hohe Qualität, Transparenz, Gentechnikfreiheit sowie um die Einführung von Bio-Produkten honoriert: Mit einem Höchstumsatz konnte die gepa am 31. März das Geschäftsjahr 2000/2001 abschließen.

"Wir freuen uns, dass wir erstmals in unserer über 25jährigen Geschichte einen Sprung über die 60 Millionengrenze machen konnten", so gepa-Geschäftsführer Thomas Speck bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2000 vor Journalisten in Berlin. "Nach einem Jahr der Stagnation haben wir im Vergleich zum Vorjahr (58,2 Millionen) eine Steigerung von etwa vier Prozent auf 60,6 Millionen Mark erreicht".

Außerdem hat das Unternehmensergebnis von 539 000 Mark des Geschäftsjahres 1999/2000 (Ende März 2000) die Erwartungen des Vorjahres (306 000 Mark) um ca. 76 Prozent übertroffen. Das Unternehmensergebnis liegt nach Abschluß der Wirtschaftsprüfung immer erst einige Monate später als der Umsatz vor.

Fairer Handel für Kleinbauern elementar wichtig

Auf dem deutschen Kaffeemarkt muß sich fair gehandelter Kaffee der gepa gegen deutlich niedrigere Preise anderer Anbieter durchsetzen. Viele Genossenschaften von Kaffeekleinbauern dagegen geraten derzeit in eine schwere Krise, weil die Weltmarktpreise für Arabica-Kaffee an der Börse in New York seit knapp 10 Jahren wieder auf einen Tiefstand von um die
58 Dollar für 45,36 Kilo (100 amerikanische Pfund) gesunken sind.

Die gepa zahlt den Kooperativen dagegen mehr als das Doppelte: 131 Dollar erhalten sie für konventionellen und 146 Dollar für Bio-Kaffee.
"In dieser Situation geht es für viele Kleinbauern um die nackte Existenz und der Faire Handel ist für sie elementar wichtig", erklärt Thomas Speck.

Der angesichts der verschärften Wettbewerbsbedingungen leichte Umsatzrückgang bei gepa-Kaffee von 3,23 Prozent (Vorjahr minus 5,70 Prozent) konnte durch Steigerungen bei allen anderen Lebensmitteln (wie Schokolade, Tee, Reis oder Trockenfrüchte) um insgesamt 15 Prozent ausgeglichen werden. Insgesamt stammen etwa 60 Prozent der gepa-Produkte aus biologischem Anbau. Die gepa war vor 16 Jahren Pionier bei der Einführung von fair gehandeltem Bio-Kaffee auf dem deutschen Markt.

Vertriebsbereiche:

In den Weltläden haben bewußte Verbraucherinnen und Verbraucher schon seit den siebziger Jahren Wert auf Bio-Produkte gelegt und damit für zahlreiche Produktentwicklungen der gepa einen Markt geschaffen. Neu eingeführt wurden im vergangenen Jahr neben der Bio-Schokolade auch Bio-Kaffee zur Agenda 21, Bio-Orangen- und Papaya-Fruchtaufstrich oder Bio-Rooibos-Tee. Insgesamt konnte der Vertriebsbereich Weltläden/Aktionsgruppen um ca. 1,6 Prozent auf knapp 36 Millionen Mark zulegen.

Vor allem im Vertriebsbereich Lebensmitteleinzelhandel(Supermärkte) der gepa macht sich die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten aufgrund der aktuellen Lebensmitteldiskussionen bemerkbar. Darauf hat die gepa mit einem "bio & fair"-Regal für Supermärkte und Warenhäuser reagiert, in dem ausschließlich fair gehandelter Kaffee, Tee, Schokolade, etc. aus Bio-Anbau angeboten werden. Insgesamt konnte dieser Vertriebsbereich seinen Umsatz um ca. 7 Prozent auf 7,7 Millionen Mark steigern. Neue Kunden wie etwa 65 HIT- Märkte, 36 famila-Märkte sowie Bio-Company (Berlin) und Füllhorn (Heidelberg) konnten gewonnen werden.

Der Vertriebsbereich Großverbraucher (beliefert zum Beispiel Kantinen von Firmen und öffentlichen Einrichtungen) mußte Umsatzeinbußen um ca. 5,7 Prozent auf 8,1 Millionen Mark auf sich nehmen. Ursache ist hier der besonders harte Wettbewerb auf dem Kaffeemarkt.

Der Verkauf an andere europäische Fair Handelsorganisationen stieg mit einem Plus von ca. 24 Prozent auf 8,7 Millionen Mark stark an, ein Zeichen für die zunehmende europäische Zusammenarbeit.

Faire Woche 2001
Unter dem Motto "FAIRER HANDEL - FÜR ALLE DAS BESTE" haben sich erstmals die wichtigsten Akteure des Fairen Handels in Deutschland wie die Siegelorganisation TransFair mit Mitgliedsorganisationen und Lizenz-nehmern, die Fair Handelsorganisationen El Puente, dritte-welt-partner, BanaFair und die gepa, dazu die Beratungsorganisation Fair Trade Verein sowie der Weltladen-Dachverband zusammengeschlossen, um eine "FAIRE WOCHE" zu veranstalten. In der letzten Septemberwoche vom 22. bis 29. 9. 2001 soll der Faire Handel in einer bislang einmaligen Weise bundesweit mit zahlreichen Aktionen in eine breite Öffentlichkeit getragen werden.

Die gepa ist die größte Fair Handelsorganisation in Europa. Im letzten Jahr wurde das 25jährige Jubiläum gefeiert. Die gepa handelt mit Genossenschaften und Vermarktungsorganisationen aus Lateinamerika, Afrika und Asien zu fairen Preisen, berät bei Produktentwicklungen und strebt langfristige Lieferverträge an.

 
Quelle: gepa Fair Handelshaus, D-42279 Wuppertal
http://www.gepa3.de
Presse@gepa.org
    

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