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Politik & Gesellschaft   
Agrarwende braucht Ernährungswende
AöL und Grüne im Europaparlament zu "Kulinarik im 21. Jh."
Werden wir in Zukunft nur noch Pulvernahrung zu uns nehmen? Warum haben Pestizide keine Auswirkung auf unsere Produktpreise? Ist der Mensch völlig von der Natur entkoppelt? Diese und viele weitere Fragen wurden bei der Onlineveranstaltung "Kulinarik im 21. Jahrhundert - Wie kann ein modernes, nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem gelingen?" Ende Januar besprochen, die die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) zusammen mit den Grünen im Europaparlament veranstaltete.

Die EU- Kommission verfolgt mit dem Grünen Deal und der Strategie "Vom Hof auf den Tisch" mehrere Ziele. Zentrales Element ist die Ökologisierung der Landwirtschaft. "Wir sitzen immer noch auf der falschen Agrarpolitik", so der Europaparlamentarier Martin Häusling. "Immer noch gehen 75% der Gelder an die Fläche und nicht an die Leistung der Bauern. Mit der "Farm to Fork" Strategie will die Kommission dagegen angehen." Zu einer echten Ernährungswende gehören auch wahre Preise, geänderte Konsumstile und eine nachhaltigere Ernährungsumgebung, wie die Wissenschaftlerinnen Amelie Michalke, Prof. Dr. Carola Strassner und Prof. Dr. Britta Renner eindrücklich erläuterten.

Praktisch bedeutet das laut Europaparlamentärin, Köchin und Bio-Bäuerin Sarah Wiener, dass beispielsweise die Lebensmittelkennzeichnung dringendst korrigiert und optimiert werden muss. Es würde bei weitem nicht ausreichen, ein Produkt nur anhand seiner Inhaltsstoffe zu labeln, sondern es braucht die Ausrichtung auf gesunde und vorwiegend pflanzliche Produkte. Die heutige Gesellschaft sei entkoppelt von der Natur, die ihr notwendige Mittel zum Leben liefert. "Daher müssen wir die Sehnsucht nach Gutem, Gesundem wecken und wieder in Balance mit der Natur kommen. Industrie und noch mehr Technik sind nicht die Lösung für unsere Zukunft", so Wiener. Und auch der geschäftsführende Vorstand der AöL, Dr. Alexander Beck sagt: "Die Ökologisierung der Produktion wird scheitern, wenn es keine Modernisierung der Ernährungsstile gibt." Dazu gehöre laut Beck auch die Diskussion über Suffizienz, "vor der wir keine Angst haben müssen. Ernährung ist ein menschliches Grundbedürfnis, daher werden die Akteure der Branche immer Relevanz haben."

Die Themen auf deutscher Ebene anzupacken, versprach die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick: "Wir werden die Rahmenbedingungen für 30% Ökolandbau verstärken und dabei auch das Thema der wahren Preise anschauen. Außerdem wollen wir in öffentlichen Kantinen, also Kindergärten und Schulen, den Öko-Anteil heben und prüfen, wie dort eine gesunde, regionale und ökologische Ernährung verbessert werden kann."

Hier finden Sie ein Video zur Veranstaltung
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.aoel.org
anne.baumann@aoel.org
    

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