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Naturschutz   
Delfinschützer fordern von EU Maßnahmen gegen Massentod von Walen und Delfinen
In der europäischen Fischerei kommen jährlich Tausende von Walen und Delfinen sinnlos und qualvoll als Beifang ums Leben. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) appelliert jetzt an die EU-Kommissare Franz Fischler (Landwirtschaft, Fischerei) und Margot Wallström (Umwelt), schnellst möglich Maßnahmen zur Reduzierung des Beifangs zu ergreifen.

Zwar haben sich die Mitgliedstaaten der EU, gemäß Richtlinie 92/43/EWG, schon seit längerem dazu verpflichtet, Beifang und direkte Tötung von Walen und Delfinen fortlaufend zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, um nicht gezielt befischte Arten zu schonen und erhalten. "Leider hat sich in der Praxis seitdem wenig geändert, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. So sterben beispielsweise in der Nordsee jährlich etwa 6800 Schweinswale in der dänischen und 1000 in der britischen Kiemennetz-Fischerei", erklärt die GRD.

Im Rahmen der von der EU für dieses Jahr geplanten Überarbeitung der Gemeinsamen Fischereipolitik soll der Schutz biologischer Vielfalt, also der Schutz von nicht gezielt befischten Arten als auch von Lebensräumen, in die Fischereipolitik integriert werden.

Die von der GRD hierzu geforderten Maßnahmen beinhalten unter anderem den Einsatz von unabhängigen Beobachtern an Bord der Fischerboote zur Überwachung der Beifangmengen, den obligatorischen Einsatz von nachweislich den Beifang reduzierendem Fanggerät, wie beispielsweise Pinger oder akustisch reflektierende Netze, ganzjährige oder zeitweise Schließung bestimmter Fischfanggebiete und ein Verbot von Gespanntrawlern.

Auch Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der UN, begrüßte die geplante Änderung der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU: "Die Festlegung einer Höchstgrenze der als Beifang getöteten Kleinwale könnte eine wichtige Rolle spielen, um eine Bestandserholung dieser charismatischen und intelligenten Meeressäuger in europäischen Gewässern sicherzustellen", erklärte er.

Bereits seit 1993 führt die GRD das sogenannte Tunfisch-Kontrollprogramm in Deutschland durch, unter dem sich Fischer und Händler verpflichten, keinen mit Treibnetzen oder durch Umkreisen von Delfinen gefangenen Tunfisch anzubieten. Im Rahmen dieses Programms lässt sich der Weg des Tunfischs vom Fang bis ins Supermarktregal verfolgen. Die GRD gibt dazu eine Verbraucher-Liste der bestätigten "delfinsicheren" Tunfischmarken heraus.
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Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) ist die einzige deutsche Naturschutzorganisation, die sich schwerpunktmäßig für den Schutz von wild lebenden Delfinpopulationen und den Erhalt ihrer Lebensräume einsetzt. Gegründet wurde die gemeinnützige GRD 1991 vom dreifachen Weltumsegler und Dokumentarfilmer Rollo Gebhard. Wale und Delfine sind durch unselektive Fischereimethoden wie die Treibnetzfischerei, zunehmende rücksichtslose Ausbeutung mariner Ressourcen, Meeresverschmutzung durch Giftstoffe, Abfälle und Lärm, sowie direkte Jagd heutzutage stark gefährdet.


 
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V., D-81375 München
http://www.delphinschutz.org
info@delphinschutz.org
    

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