Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Geld & Investment alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Geld & Investment    Datum: 10.12.2021
Verbraucher-Portal Faire Fonds deckt Greenwashing auf und bewertet Nachhaltigkeit von Investmentfonds
Faire Fonds zukünftig gemeinsam von Facing Finance und urgewald betrieben
Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald betreiben zukünftig das frei zugängliche Verbraucherportal Faire Fonds gemeinsam. Dieses untersucht eine Auswahl von in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Publikumsfonds hinsichtlich bestimmter ökologischer, sozialer und ethischer Kontroversen.

Im Zuge der neuen Kooperation der beiden NGOs wurde Faire Fonds hinsichtlich der Analyse von Kontroversen und der insgesamt gescreenten Fonds erweitert. Das Portal bewertet nun insgesamt 2.113 in Deutschland zugelassene Publikumsfonds [1], unter anderem Eigen- und Fremdfonds der vier größten deutschen Fondsgesellschaften: Allianz Global Investors, Deka, DWS und Union Investment. Von den 2.113 untersuchten Fonds sind 657 als "Nachhaltigkeitsfonds" von den Anbietern gelabelt (Eigen-Label); 237 tragen das Siegel vom Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG). Ebenfalls unter den 2.113 analysierten Fonds sind 745 ETF-Produkte.

Die Analyse der Fondsportfolios erfolgt auf Basis von nunmehr 767 kontroversen Unternehmen. [2] Die Bewertungen stammen aus acht externen Quellen. [3] Bereits in der Vergangenheit griff Faire Fonds auf die Ausschlussliste des Norwegischen Pensionsfonds, die Investoren-Initiative Climate Action 100+, die SIPRI TOP 100 Waffenproduzenten, die "Corporate Human Rights Benchmark 2019" sowie auf RepRisk-Berichte zurück. Zusätzlich greift Faire Fonds nun auf folgende Quellen neu zurück:
  • die von urgewald entwickelte "Global Coal Exit List" (GCEL). Die GCEL identifiziert 459 Unternehmen mit handelbaren Wertpapieren, die entlang der Kohle-Wertschöpfungskette aktiv sind;
  • eine neue Datenbank zu Rüstungsexporteuren, die Waffen an Krieg führende Staaten liefern. Diese Datenbank ist ein weiteres Kooperationsprojekt von urgewald und Facing Finance und wird im Frühjahr 2022 vollumfänglich veröffentlicht. Faire Fonds hat rund 100 Unternehmen von der Datenbank integriert, deren Aktien oder Anleihen handelbar sind;
  • der Plastic Waste Makers-Index, der Unternehmen benennt, die weltweit den größten Teil des Einweg-Plastikabfalls verursachen. Hier wurden die Top 21 Unternehmen mit handelbaren Wertpapieren in die Analyse von Faire Fonds aufgenommen.

Die zentralen Ergebnisse des Nachhaltigkeitschecks 2021 durch Faire Fonds:

"Die Tatsache, dass sich selbst auch selbsternannte oder sogar extern als solche gekürte Nachhaltigkeitsfonds als sozial und ökologisch belastet erweisen, zeigt, dass Nachhaltigkeit von der Finanzindustrie häufig noch als reines Marketinginstrument genutzt und nicht ernst genommen wird. Zudem wird deutlich, dass wir umfassendere Regeln für diese Industrie benötigen, die über die Vorgaben der EU-Taxonomie und die EU-Offenlegungsverordnung hinausgehen", sagt Thomas Küchenmeister von der NGO Facing Finance, die das Verbraucherportal Faire Fonds 2019 gestartet hatte.

Kohle im Portfolio
Auch 186 (von 459 börsennotierten) Unternehmen aus der Global Coal Exit List (GCEL) von urgewald [4] finden sich in den von Faire Fonds gescreenten Investmentfonds, darunter die indische Adani Group, der schweizerische Rohstoffriese Glencore und der brasilianische Bergbaukonzern Vale. Der italienische Energiekonzern Enel erfreut sich bei Fonds besonderer Beliebtheit. Mit 5,85% hält sogar ein mit dem FNG-Siegel ausgezeichneter Fonds, der DNB Fund Renewable Energy, im Vergleich die meisten Anteile an diesem Unternehmen.

Julia Dubslaff von urgewald kommentiert: "Dies zeigt, wie notwendig eine absolute Schwelle als Ausschlusskriterium ist. Beispielsweise macht die Gesamtkapazität der Kohlekraftwerke von Enel und seinen Tochtergesellschaften mehr als 5 Gigawatt aus. Kurz nach dem Klimagipfel in Glasgow und angesichts des neuesten Berichtes des Weltklimarates sollten Finanzinstitute jetzt endlich handeln und speziell fossile Energien konsequent aus ihren Portfolios anhand harter Kriterien entfernen. Argumente auch von Fondsmanagern, dass sie die Transformation begleiten und Engagement betreiben statt Divestment, greifen ins Leere, wenn keine Transparenz über Ziele, Zeitrahmen und Exit-Pläne besteht."

Rüstung im Portfolio
Die drei Rüstungsunternehmen BAE Systems, Raytheon und Airbus, die ihre Produkte an zahlreiche kriegführende Staaten der Welt exportieren, finden sich häufig sowohl in ETFs als auch in aktiv gemanagten Fonds, sogar mit Anteilen von bis zu 9,6% (Airbus im Amundi ETF MSCI Europe Ex Emu ). Ein anderer, als ESG klassifizierter ETF derselben Gesellschaft ( Amundi MSCI EMU ESG Universal Select ) investiert neben Rüstungstiteln wie Airbus, Dassault Aviation, MTU Aero Engines, Safran oder Thales zudem in viele CO2-intensive Unternehmen und zeigt sich insgesamt zu 16,1% belastet.

Plastik im Portfolio
Sehr viele Fonds investieren auch in Unternehmen, die für die globale Kunststoffverschmutzung Verantwortung tragen. Plastik wird synthetisch hergestellt und basiert zu 99 Prozent auf fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas. Mit Unternehmen wie ExxonMobil oder Dow werden nun auch Unternehmen im Screening von Faire Fonds abgedeckt, die die umwelt- und klimaschädliche Plastikwertschöpfungskette anführen. Der Swisscanto (LU) EF Responsible Global Energy AT ist z.B. mit 8,12% seines Vermögens in ExxonMobil investiert, der Erste Responsible Stock Dividend mit 1,64% in Dow. Beide wurden nach der EU-Offenlegungsverordnung als sogenannte "Artikel 8-Fonds" klassifiziert und erheben Anspruch, systematisch sozial-ökologische Kriterien bei den Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen.

Fußnoten:
[1] Entspricht 5987 unterschiedliche Anteilsklassen.
[2] Als Kategorien für Kontroversen führt Faire Fonds: Umweltzerstörung, Rüstung, Menschenrechte, Korruption, Klimawandel, Finanzdelikte, Arbeitsrechte und Anderes. Die Methodik findet sich hier: www.faire-fonds.info/methodik/
[3] Siehe Methodik von Faire Fonds: www.faire-fonds.info/methodik/
[4] Siehe www.coalexit.org

Disclaimer:
Grundsätzlich werden im Rahmen des Verbraucher-Portals www.faire-fonds.info keine Empfehlungen für oder gegen bestimmte Investmentfonds abgegeben! Die Nutzer*innen der Plattform sind aufgerufen, bitte sorgfältig die ökonomischen Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor sie ihr Geld in Investmentfonds anlegen, insbesondere in Bezug auf Risiken und die Kosten. Nutzer*innen sollten sich grundsätzlich von Anbietern über die nachhaltige Ausrichtung der Investmentfonds informieren lassen und beachten, dass sich die Zusammensetzung der einzelnen Investmentfonds von Zeit zu Zeit ändern kann.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

19.08.2025
Sauber sog i - jetzt wird um den Titel gekämpft! Schafft "Müllbertshofen" es, den Pokal der Münchner Müllmeisterschaft - vom 13. bis 15. September 2025 - zu verteidigen?


Einstellung des ECO-Newsletters Am 19. August wird der letzte ECO-Newsletter an die AbonnentInnen verschickt


18.08.2025
Kaum Platz für Busse: Abfrage der Deutschen Umwelthilfe offenbart dringenden Nachholbedarf bei Busspuren in Großstädten

Moor-PV: Chance für Klimaschutz, Energiewende und Landwirtschaft Orientierungshilfe für landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht


17.08.2025
Reichling gegen neue Erdgas-Förderung BUND Naturschutz organisiert große Kundgebung direkt am Bohrplatz.


15.08.2025
Deutsche Umwelthilfe zum UN-Abkommen gegen Plastikmüll: "Rückschlag im Kampf gegen wachsende Müllberge"

Plastikkrise ungelöst: UN-Verhandlungen scheitern an Blockadehaltung einzelner Staaten UN-Mitgliedstaaten können sich auf keinen Vertragstext gegen Plastikverschmutzung einigen


Bundesregierung muss zu Klima-Verfassungsbeschwerden Stellung nehmen Klagen für ausreichenden Klimaschutz nehmen wichtige Hürde


Wasserampel als hilfreiche Orientierung bei der Wassernutzung Gemeinsam mit den Kommunalen Spitzenverbänden veröffentlicht das Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerium den Leitfaden Wasserampel

ÖDP kritisiert Reiches Energie-Pläne Naturschutzpartei: Nicht den gleichen Fehler von Peter Altmaier wiederholen, das kostet Arbeitsplätze und den Verlust von Spitztechnologie.


14.08.2025
Kostenpunkt PV-Anlage Für wen rechnet sich die Investition wirklich?

Welt-Pferdetag am 20. August Tierschutzbund fordert verbesserten Schutz von Pferden


Hitzewelle gefährdet Leben Initiative "Grün in die Stadt" fordert: mehr Stadtgrün und die Umsetzung der 3-30-300-Regel


Messstationen melden deutschlandweit extrem hohe Ozonbelastung Deutsche Umwelthilfe fordert Maßnahmen gegen Vorläuferstoffe aus Verkehr und industrieller Tierhaltung

Kenvue fördert Produkttransparenz: Adaption des EcoBeautyScore durch Neutrogena® in Deutschland Mit der Einführung des neuen Ratings will Kenvue Menschen dabei unterstützen, nachhaltigere Gewohnheiten anzunehmen


Kein Skandal scheint groß genug: Es geht immer noch dreister ÖDP kritisiert Rheinwasser-Umleitung in NRW-Braunkohlegruben: Gesundheitsgefahr durch PFAS.


13.08.2025
100-Tage-Bilanz der Merz-Regierung Transparency Deutschland fordert Kurskorrektur

Hoyerswerda: Energiestruktur im Wandel Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet die Stadt Hoyerswerda als Energie-Kommune des Monats August 2025 aus.


ÖDP kritisiert "Rolle rückwärts beim Umweltschutz" Bio-Bauer Billmann warnt: "Entbürokratisierung, aber nicht so!"


Flexible Energie fürs Haus: SunLit Solar macht erstmals E-Autos zur Stromquelle für steckerfertige Speichersysteme Neue Vehicle-to-Load-to-Home-Funktion des SunLit EV3600 ermöglicht AC-seitige Beladung von Balkonkraftwerkspeichern über Elektrofahrzeuge