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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 27.04.2001
Konferenz der Internationalen Schifffahrtsorganisation (IMO)
Es geht auch ohne Gift WWF-Studie präsentiert Reedereien und Werften, die auf TBT verzichten
Frankfurt/London, 22.04.2001. Der Verzicht auf giftige TBT-haltige Antibewuchsanstriche für Schiffe ist bereits jetzt möglich. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie (1), die der WWF anlässlich der morgen beginnenden IMO-Konferenz (Internationale Schifffahrtsorganisation) vorgestellt hat. "10 Prozent der deutschen Reedereien haben ihre Schiffe bereits auf TBT-freie oder biozidfreie Anstriche umgestellt oder sind zur Zeit in der Umstellung. Auch die meisten deutschen Werften haben sich ausdrücklich für ein weltweites TBT-Verbot ausgesprochen", sagte Meeresschutzexpertin Patricia Cameron. "Einem konsequenten Anwendungsverbot durch die IMO ab dem 1. Januar 2003 steht nichts mehr im Wege, da eine große Bereitschaft zum Ausstieg besteht. Eine weitere Vergiftung der Meere ist nicht länger tragbar!"

Passagierschiffe nehmen bei der Umstellung auf umweltfreundliche Antifoulings eine Vorreiterrolle ein, wie z.B. die Kreuzfahrtreederei Hapag-Lloyd Seetouristik oder die TT-Linie, wobei erstere ihre gesamten Flotte mit organozinnfreien Anstrichen versieht. Kleinere Fährreedereien haben ebenfalls bereits vollständig oder teilweise umgestellt, wie die AG Ems, die Baltrum Linie, die Wyker Dampfschiffsreederei oder die Norden Frisia - letztere sogar auf völlig giftfreie Farben. Auch in der Handelsschifffahrt nimmt die Bereitschaft zur Nutzung TBT-freier Alternativen zu. Mehrere Reeder haben bereits ihre gesamte Flotte umgestellt, wie die Hamburg-Süd, oder aber einen Großteil ihrer Schiffe, wie Rigel, Lauterjung und Hartmann. Interscan ist sogar auf ungiftige Alternativen gewechselt.

Bei staatlichen Institutionen ist ein Umdenken spürbar. Forschungsschiffe der Reedereigemeinschaft Forschungsschifffahrt, des Bundesamts für Landwirtschaft und Ernährung und des Instituts für Ostseeforschung verzichten zunehmend auf TBT: Schiffe des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie fahren sogar biozidfrei. Auch die Marine hat die Hälfte ihrer Flotte auf TBT-frei umgestellt. Hervorzuheben ist zudem der Verzicht auf TBT bei der Wasserschutzpolizei Niedersachsen und Schleswig-Holstein, den Seenotrettungskreuzern, der gesamten Flotte des Bremischen Hafenamtes sowie der Umstieg auf biozidfreie Beschichtungen bei der Forschungsstelle Küste des Niedersächsischen Landesamts für Ökologie.

Obwohl TBT immer noch am häufigsten in den Werften eingesetzt wird, wächst der Anteil der alternativen Produkte, insbesondere bei den Werftbetrieben Lloyd Werft Bremerhaven (Anteil der TBT-freien Beschichtungen 60-80 Prozent) und Rickmers Lloyd Dockbetrieb GmbH Bremerhaven (Anteil der TBT-freien Beschichtungen 30-35 Prozent). Die Nutzung von Organozinnfarben in Hamburger Werften hat von 450 Tonnen in 1995 auf 320 Tonnen in 1999 abgenommen, im Wesentlichen hervorgerufen durch einen großen Rückgang bei Blohm & Voss.

Viele Reedereien testen in Zusammenarbeit mit Farbfirmen auf ihren Schiffe alternative Anstriche. Auf dem Weltmarkt sind bereits 10 organozinnfreie Beschichtungen erhältlich, für die eine Wirksamkeit von bis zu 5 Jahren garantiert wird und die auf über 10. 000 Schiffen weltweit getestet wurden. Es gibt inzwischen überdies 10 Alternativprodukte für die Großschifffahrt, die gänzlich auf den Einsatz von Giften verzichten und über andere Mechanismen wirken, indem sie z.B. auf physikalischem Wege die Haftkraft der Bewuchsorganismen vermindern. 20 Reedereien nehmen im Rahmen eines WWF-Projektes an einem Test dieser Alternativen teil.

Die IMO sieht ein weltweites Verbot ab 2003 vor, das im Oktober auf einer Ministerkonferenz verabschiedet werden soll. Zur Zeit bestehen jedoch noch erhebliche Widerstände von Seiten mehrerer Mitgliedsstaaten sowie einiger Internationalen Schifffahrtvereinigungen. Der WWF fordert die Staatengemeinschaft auf, den vorgesehen Zeitplan einzuhalten, da viele Reedereien und Werften bereits jetzt einen Wechsel zu ungiftigeren Alternativen vollzogen haben.

Weitere Informationen:

Jörn Ehlers, Leiter der Pressestelle, WWF Deutschland, Tel. 069-79144145
Patricia Cameron, Meeresumweltschutz, WWF Deutschland, 0175-5983816 (z.Zt. in London)
Sabine Otto, Meeresumweltschutz, WWF Deutschland, 0421-6584615

WWF-Studie: "Erfahrungen mit TBT-freien Schiffsanstrichen - Akzeptanz von TBT-freien Antifouling-farben bei deutschen Reedern und Werften" ist erhältlich bei Jörn Ehlers und Sabine Otto.

(1) Im Rahmen der WWF Studie wurden 96 private und staatliche Reedereien, 22 Werften, 10 Farbfirmen und 9 Applikationsfirmen durch das Labor für Limnische, Marine Forschung und Vergleichende Pathologie (LimnoMar Hamburg) befragt.

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