Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 10.11.2021
Indien: Indigene Anführer*innen kritisieren Modis Umwelt-Scheinheiligkeit
Proteste der Adivasi gegen Kohleabbau
Vertreter*innen der indigenen Völker Indiens (Adivasi) haben Premierminister Narendra Modi für sein Greenwashing angeprangert: Während er sich auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel präsentiert, weitet er den Kohleabbau auf indigenem Land massiv aus.

Die Adivasi des Hasdeo-Waldes protestieren gegen den geplanten Kohleabbau, der ihren Wald zerstören würde. Fateppur, Chhattisgarh. © Vijay Ramamurthy
Der Plan Modis 55 neue Kohleminen zu eröffnen, 193 bestehende Minen zu erweitern und jährlich eine Milliarde Tonnen Kohle zu fördern, wird das Land und die Lebensgrundlage Zehntausender Indigener zerstören. 80 % der neuen Minen befinden sich auf dem Land der Adivasi.

Riesige Flächen der angestammten Wälder der indigenen Völker Indiens werden ohne die Zustimmung der Bevölkerung verkauft. Konzerne wie Adani, Jindal und Vedanta reißen die Kohlefelder an sich, die im Rahmen von Modis Bergbau-Rausch versteigert werden.

Eines dieser Gebiete ist der Hasdeo-Wald in Chhattisgarh, in dem 20.000 Adivasi seit Generationen leben. Zwei Minen sind dort bereits in Betrieb, und eine dritte, Parsa, wurde kürzlich genehmigt. Die Parsa-Mine wird vom Bergbaugiganten Adani betrieben, dessen Projekte in Australien bereits viel internationale Kritik auf sich gezogen haben.

Shakuntala, eine Anführerin der Oraon aus Hasdeo, sagte: "Wenn die Mine in den Hasdeo-Wald kommt, wird die gesamte Region - einschließlich der Adivasi-Dörfer - zerstört. Der Wald gibt uns alles, was wir brauchen. Wenn die Mine eröffnet wird, wird nichts mehr übrig sein. Alles wird entwurzelt werden. Die Erde ist unsere Mutter. Wir sind ihre Söhne und Töchter. Wie können wir einfach zusehen, wie jemand unsere Mutter zerstört? Wir sind bereit, unser Leben für Mutter Erde zu geben."

"Wann immer die Regierung will, verteilt sie unser Land an die Industrie und für den Kohlebergbau. Wir Adivasi sind also nicht frei. Wir akzeptieren diese Sklaverei nicht. Wir werden alles geben, was wir haben, um uns gegen diese Sklaverei zu wehren: unsere Körper, unsere Seelen, unser Leben - aber wir werden sie niemals akzeptieren. Wir werden unsere Wälder und unser Land nicht einfach hergeben. Wenn wir das tun, wird die Existenz der Adivasi für immer verloren sein."
Phillip, ein Oraon-Aktivist aus Jharkhand, sagte: "Wir Adivasi können die Erde retten ... aber sie sehen darin keinen Wert. Sie wollen nur, dass wir tot sind ... Die Müllkippe, die Sie hinter mir sehen, steht exemplarisch dafür, was Modi von uns Adivasi hält. Ich möchte zu Modi sagen: 'Du wirst nicht lange an der Macht bleiben.' An Adani und Ambani: 'Auch Großkonzerne wie ihr müssen aufpassen. Wir Adivasi werden euch nicht einfach unser Land überlassen.' Denn wenn etwas die Welt retten kann, dann ist es die Weltanschauung und das Wissen der indigenen Völker. Es gibt keinen anderen Weg. Sie zerstören die Umwelt, die das Leben der Adivasi ist, durch den Bergbau. Hört mir gut zu: 'Ändert euch, oder die Natur wird euch eines Besseren belehren.'"

Athram, ein Anwalt und Anführer der Gond aus Andhra Pradesh, sagte: "Jetzt findet ein weltweiter Umweltschutz-Gipfel [COP26] statt und ich möchte die Regierungsvertreter*innen, die an diesem Gipfel teilnehmen, warnen: 'Ihr redet über Umweltschutz, aber die Adivasi sind die wahren Hüter der Umwelt.' Die Regierung bringt so viele Projekte hierher, um die indigenen Völker zu zerstören. Die Umwelt wird zerstört. Unsere Kultur, unsere Lebensweise und unsere Wälder werden von dieser Regierung zerstört."

"Dieselben Regierungsvertreter*innen gehen zu Gipfeltreffen wie diesem, um zu lügen und zu behaupten, dass sie die Umwelt retten und so weiter. Mit welch großer Lüge können sie durchkommen? Die Zerstörung unserer Gemeinden und der Umwelt durch die Durchsetzung zerstörerischer Projekte auf unserem Land ist gegen das [Pariser] Abkommen. Hier zerstören sie unser Volk und dort [in Glasgow] sprechen sie über Umweltschutz, als ob sie den Planeten alleine schützen würden. 'Warum lügt ihr so? Wir Adivasi ... können uns um unser Land kümmern - wir wissen, wie wir es schützen. Wir wollen unser Land, unser Territorium. Wer seid ihr eigentlich? Ihr sitzt irgendwo in Delhi und geht dann zu Gipfeltreffen wie diesem und sprecht, als ob ihr "große Umweltschützer" wärt. Hört auf zu lügen!'"

Mukesh, ein Ho-Aktivist aus Jharkhand, sagte: "Ich möchte diese Botschaft an die Regierungsvertreter*innen der COP26 senden, die der Meinung sind, dass sie unsere gemeinsame Umwelt retten können, während sie gleichzeitig den Bergbau und die Industrialisierung weiter vorantreiben. Wegen des Bergbaus werden unsere Wälder abgeholzt und unsere Flüsse versanden. Wenn unsere Wälder und Ökosysteme, die unsere Schulen sind, zerstört werden, dann wird auch unser Wissen zerstört werden. Wenn unser Wissen verloren geht, ist die Zukunft des Planeten in Gefahr. Deshalb muss man, um den Planeten zu retten, die Adivasi retten, die in ihren Ökosystemen leben."

Survival hat vor kurzem in Zusammenarbeit mit Adivasi-Vertreter*innen die Kampagne "Adivasi gegen Kohle" ins Leben gerufen, um die indischen Behörden dazu zu bewegen, den Kohleabbau auf dem Land der Adivasi ohne deren Zustimmung zu beenden.

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber