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Politik & Gesellschaft   
Lasst Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger Kyaw Min Htut frei!
Unterschreiben Sie jetzt die Petition
In Myanmar wurde der Umweltschützer und Menschenrechtsverteidiger Kyaw Min Htut verhaftet. Wohin die Militärjunta ihn gebracht hat, ist nicht bekannt. Sein Leben ist akut bedroht. Wir fordern seine sofortige Freilassung. Bitte unterstützen Sie unsere Petition.

Wo wird Kyaw Min Htut gefangen gehalten? © EIA
Wer sich in Myanmar für den Schutz der Umwelt, die Menschenrechte und Demokratie einsetzt, ist sehr bedroht. Nach dem Militärputsch am 1. Februar 2021 hat sich die Lage in dem südostasiatischen Land weiter stark verschlimmert. Die Zivilgesellschaft reagiert darauf mit wachsendem Widerstand. Auf friedliche Proteste hat das Militär mit brutaler Gewalt geantwortet.

Bekannte Aktivisten unterstützen die zivile Widerstandsbewegung, müssen sich aber verstecken, um ihr eigenes Leben zu schützen.

Auch Kyaw Min Htut, ein bedeutender Verfechter für die Umwelt, die Menschenrechte und die Demokratie, musste sich verbergen. Seit vielen Jahren setzt er sich für den Schutz der Wälder ein.

Mit einem Haftbefehl kam die Polizei am 23. August zu seinem Haus, konnte ihn jedoch nicht finden. Am 31. August verschleppte das Militär seine Frau und seinen zweijährigen Sohn und am 5. September seinen Neffen Pa Pa Hlaing.

Kyaw Min Htut selbst wurde am 6. September vom Militär verhaftet, zusammen mit seinem jüngeren Bruder Kyaw Minn Aung und seinem Vermieter U Min Min.

Seine Frau und sein kleines Kind sind seit dem 12. September wieder frei, stehen jedoch unter Bewachung.

Wir verlangen Aufklärung über das Wohl von Kyaw Min Htut und fordern seine bedingungslose Freilassung.

Bitte fordern Sie General Min Aung Hlaing, Oberbefehlshaber der Streitkräfte, und Generalleutnant Soe Htut, amtierender Innenminister und verantwortlich für Verhaftung und Inhaftierung, auf, Kyaw Min Htut sofort freizulassen und seine Familie zu benachrichtigen, wo er sich befindet.

Hintergründe
Kyaw Min Htut ist 43 Jahre alt und Vater von drei Kindern. Er hat sich seit Jahren für den Schutz der Wälder in der Sagaing Region eingesetzt. Außerdem ist er zivilgesellschaftlich engagiert: in der Allianz für Transparenz und Rechenschaftspflicht (Myanmar Alliance for Transparency and Accountability, MATA), im Myanmar-Netzwerk für das (von der EU getragene) FLEGT-Waldprogramm (Forest Law Governance and Trade) und als Repräsentant der Zivilgesellschaft im Myanmar Forest Certification Committee (MFCC).

Kyaw Min Htut hat mehrfach Europa besucht und wertvolle Informationen über den Zustand der Wälder Myanmars und der vom Wald lebenden Menschen geliefert. Er hat vor der FLEGT-Expertengruppe der Europäischen Union gesprochen. Er hat auch Norwegen besucht und die Regierung Norwegens mit Informationen über die Wälder Myanmars versorgt.

In den letzten zwanzig Jahre hat Myanmar Wald von der Fläche Baden-Württembergs verloren. Der Einschlag von Tropenholz ist eine der Hauptursachen. Oft handelt es sich um Teakholz, das insbesondere für Schiffdecks auf Segelbooten und Motoryachten eingesettz wird. Der Import von Teak aus Myanmar in die EU ist verboten. Trotzdem gelangt immer wieder illegales Teak auf den europäischen Markt.

Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger in Myanmar leben in extremer Gefahr. Dazu kommen Landraub und Militärpräsenz, die die Existenz von indigenen und ländlichen Gemeinschaften bedrohen. Seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021, bei dem die Streitkräfte Myanmars gegen die demokratisch gewählte Regierung putschten und das Parlament auflösten, hat sich die gefährliche Situation verschärft. Landesweit protestierten die Menschen, die Widerstandbewegung Civil Disobedience Movement CDM wuchs, mit Demonstrationen, Streiks, unter anderem von mehr als 400.000 Staatsbeamten, und sogar einem Militärboycott.

Die Antwort des Militärs war brutal: Bürger:innen wurden verhaftet. Mehr als 6.613 Menschen sitzen bis heute in Gefängnissen oder in Verhörzentren. Viele junge Demonstranten wurden getötet. Bekannte Aktivisten haben die Bewegung unterstützt, mussten aber um ihr Leben fürchten und in den Untergrund gehen.

Auch Kyaw Min Htut musste sich verstecken. Am 23. August kam die Polizei mit einem Haftbefehl in sein Haus, hat ihn aber nicht angetroffen. Laut ungenannten Quellen gab es Anweisungen, seine Familie festzusetzen, bis er gefunden sei. Kyaw Min Htut versteckte sich. Tatsächlich nahm das Militär seine Frau und seinen zweijährigen Sohn am 31. August fest. Er selbst wurde am 6. September 2021 gefangen, zusammen mit seinem jüngeren Bruder und seinem Vermieter U Min Min. Am 12. September schließlich kamen seine Frau und sein kleines Kind wieder frei, stehen aber unter Bewachung.

Zur Petition
 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
http://www.regenwald.org
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