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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 03.09.2021
Zweiter Lindau Online Sciathon beginnt
Wissenschaftler*innen haben 48 Stunden Zeit, um in globaler Zusammenarbeit anspruchsvolle Problemlösungen zu entwickeln
Am kommenden Freitag fällt mit der Eröffnungsveranstaltung um 16.30 Uhr (MESZ) der Startschuss für intensive 48 Stunden für alle Teilnehmer*innen des Lindau Online Sciathon 2021. Wissenschaftler*innen aus aller Welt werden in 30 Gruppen an ihren Projekten arbeiten. Alle Gruppen werden von jenen Lindau Alumni geleitet, die die jeweilige Projektidee für den Wettbewerb eingereicht haben. Andere Lindau Alumni und junge Wirtschaftswissenschaftler*innen, die für die 7. Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften (2022) ausgewählt wurden, sind diesen Gruppen beigetreten. Hier finden Sie eine Übersicht aller Projekte.

Basierend auf dem Konzept eines Hackathons, bei dem eine Gruppe von IT-Spezialisten eine kreative Softwarelösung in einer vorgegebenen Zeitspanne entwickelt, werden Wissenschaftler*innen während des Events eine aktuelle wissenschaftliche Problemstellung bearbeiten. Der erste Lindau Online Sciathon fand im Sommer 2020 statt. Wegen großer Nachfrage und den vielversprechenden Resultaten hat das Kuratorium der Lindauer Nobelpreisträgertagungen entschieden, eine zweite Auflage des Wettbewerbs zu veranstalten.

Dieses Jahr setzen vier Themenbereiche den Rahmen für die Projektideen:
  • Drohende Gefahren und neue Instrumente der globalen Gesundheit
  • Energie und Klima
  • Unbekannte Grenzen der Physik
  • Wie kann Offene Wissenschaft das Vertrauen der Öffentlichkeit verbessern?

Diese Themen basieren auf den Podiumsdiskussionen, die im Rahmen der 70. Lindauer Nobelpreisträgertagung (27. Juni - 2. Juli 2021), der diesjährigen, digital durchgeführten Jubiläumstagung, stattfanden. Bei der Bewertung der Projekte arbeitet das Organisationsteam eng mit je einer*m wissenschaftlichen Leiter*in für das jeweilige Thema zusammen: Der renommierte Virologe Stefan H. E. Kaufmann wird den Vorsitz für das Thema "Drohende Gefahren und neue Instrumente" übernehmen, Heiner Linke, Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften, leitet "Energie und Klima", die ehemalige ERC-Präsidentin Helga Nowotny ist für "Offene Wissenschaften" zuständig und dem Thema "Unbekannte Grenzen der Physik" sitzt Burkhard Fricke (ehemaliger Vizepräsident des Kuratoriums) vor.

Die wissenschaftlichen Vorsitzenden werden eine Expertenjury leiten, die die Gewinnerteams des Sciathons anhand von Kriterien wie der Kreativität der Idee, der Durchführbarkeit sowie der Qualität und Relevanz des Projekts ermitteln wird.

Öffentlicher Livestream
Die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung werden live auf www.sciathon.org gestreamt. Eine großartige Gelegenheit, auch für potenzielle zukünftige Nachwuchswissenschaftler*innen, einen Einblick in die Community der Lindauer Tagungen zu bekommen. Dies gilt auch für die Präsentation der Ergebnisse am 12. Oktober, bei der die Siegerteams des Sciathon 2021 bekannt gegeben werden. Nach der Bewertung durch die Fachjury erhalten die beste Gruppe in jeder Kategorie sowie die drei insgesamt besten Projektgruppen ein Preisgeld.

Pressegespräch mit erfolgreichen Teilnehmer*innen aus 2020
Am 10. September, 15.00 Uhr MESZ, haben Journalist*innen und Wissenschaftsblogger*innen die Möglichkeit, erfolgreiche Teilnehmer*innen des ersten Sciathons virtuell zu treffen und mehr über den Fortschritt ihrer ausgezeichneten Projekte zu erfahren. Letztes Jahr konnten diese Gruppenleiter*innen die Sciathon-Jury überzeugen, ihre Projekte erreichten die ersten Plätze: Michael Margineanu und sein Team schlugen den Lindau Mentoring Hub vor, der demnächst in Zusammenarbeit mit den Lindauer Nobelpreisträgertagungen ins Leben gerufen wird. Nicholas Clifton und seine Gruppe entwickelten die Browser-Erweiterung AuthentiSci. Dieses Plug-in ermöglicht es Wissenschaftler*innen, die Stichhaltigkeit wissenschaftlicher Informationen in Medienartikeln zu bewerten, ein hilfreiches Werkzeug für jede und jeden, um Online-Inhalte zu überprüfen. Zwei der Gruppenmitglieder, Ana Alonso Serrano und Shama Sograte Idrissi, werden an dem Pressegespräch teilnehmen. Die Gruppe von Ángela I. Barreda Gómez schuf "Die Fabeln von LauraBee", um Kindern die Dringlichkeit des Klimawandels zu vermitteln. Das während des Sciathon 2020 produzierte Video wird derzeit zu einem Buch weiterentwickelt, das während der COP26 im Herbst veröffentlicht werden soll.

Über die Lindauer Nobelpreisträgertagungen
Seit ihrer Gründung im Jahr 1951 haben sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen zu einem einzigartigen internationalen wissenschaftlichen Forum entwickelt. Die jährlichen Tagungen dienen dem Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen, Kulturen und Disziplinen. So sind die Tagungen abwechselnd der Physik, der Chemie oder der Physiologie und Medizin gewidmet - den drei naturwissenschaftlichen Nobelpreis-Disziplinen. Alle fünf Jahre findet eine interdisziplinäre Tagung statt und alle drei Jahre die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften. Im Rahmen verschiedener Deklarationen (2020 für offene Wissenschaft, 2015 zum Klimawandel, 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen) brachten sich die Wissenschaftler*innen immer wieder mit politischen Appellen in die öffentliche Debatte ein.

Es waren die Lindauer Ärzte Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade, die mit der Idee zu einer Konferenz mit Nobelpreisträger*innen an Lennart Graf Bernadotte af Wisborg herantraten und die diese gemeinsam mit ihm umsetzten - bereits seit 1953 auch mit Nachwuchswissenschaftler*innen. Rund 35.000 Studierende, Doktorand*innen und Postdoktorand*innen haben seitdem teilgenommen. Auch wenn die Tagung für sie im wahrsten Sinne des Wortes ein einmaliges Erlebnis war, so bleiben sie doch ständige Mitglieder des Lindau Alumni Network, sind miteinander vernetzt und Botschafter*innen des wissenschaftlichen Dialogs.

Ganzjährig engagieren sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen mit ihrer "Mission Education" dafür, die Bedeutung der Wissensgesellschaft hervorzuheben und für Wissenschaft und Forschung einzutreten. Diesem Ziel dient auch die Entwicklung der hauseigenen Online-Mediathek zu einer Lernplattform, unter anderem mit Unterrichtsmaterialien für Schulen.


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