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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 23.08.2021
Die Kabul-isierung der Berliner Politik
Ein Kommentar von Franz Alt
Schon Michail Gorbatschow wusste: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Diese These hat sich die deutsche Bundesregierung zu eigen gemacht, aber so, dass sie sich zum Ziel gesetzt hat, grundsätzlich und immer zu spät zu kommen. Man kann dieses Zuspätkommen das Prinzip der Kabul-isierung nennen.

Jüngstes Beispiel: Das Gestammel des deutschen Außenministers und der Verteidigungsministerin beim Zuspätkommen in Kabul ist nur noch peinlich. Beide berufen sich auf Geheimdienste, die über den raschen Sieg der Taliban überrascht wurden. Wenn das stimmt: Was sind das für Geheimdienste? Sie heißen wohl so, weil ihnen alles geheim blieb, was jeder Zeitungsleser seit drei Monaten weiß: Dass die Taliban schon vor einem Viertel Jahr bereits ein Drittel von Afghanistan erobert hatten, vor zwei Monaten die Hälfte des Landes und seit langem die Eroberung Kabuls fest im Auge hatten.

Alle haben dies gewusst, nur die Geheimdienste angeblich nicht. Wofür bezahlen wir diese dann überhaupt, wenn sie nach dem Vorbild der drei japanischen Affen arbeiten: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen? Angehörige der Deutschen Botschaft sagen, dass sie das deutsche Außenministerium seit Wochen vergeblich angefleht haben, rechtzeitig ausgeflogen zu werden. Aber dort hielt man Augen, Mund und Ohren zu - eben wie die drei Affen.

Das zweite aktuelle Beispiel der Kabul-isierung der deutschen Politik: Seit über 30 Jahren warnen Klimaforscher auf der ganzen Welt vor der drohenden Klimakatastrophe. Doch schon nach dem blamablen Abschneiden der CDU und CSU bei der letzten Europawahl meinte Armin Laschet sinngemäß, dass dabei "plötzlich das Thema Klimawandel" eine zentrale Rolle gespielt habe. Plötzlich - nach 30 Jahren! Und nach der Hochwasserkatastrophe in seinem Bundesland meinte der CDU-Kanzlerkandidat, dass man "wegen eines solchen Tages doch nicht die Politik ändern könne". Ja, um Himmels willen, Herr Laschet, wann denn dann?

Drittes und verheerendstes Beispiel der Kabul-isierung der deutschen Politik: Nicht nur Armin Laschet, sondern auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz halten noch immer am deutschen Kohleausstieg 2038 fest, obwohl wiederum jeder Zeitungsleser weiß, dass damit die deutschen Klimaschutzziele krachend verfehlt werden.

Auch bei dieser Überlebensfrage der Menschheit regieren in Berlin die drei Affen seit 30 Jahren.

Soeben hat eine Studie von UNICEF errechnet, dass durch den Klimawandel eine Milliarde Kinder vom Tode bedroht sind: 1.000.000.000!

All diese Themen müssten die Hauptthemen dieses deutschen Wahlkampfes 2021 sein. Doch die Berliner Alt-Parteien schlummern selig und dumpf vor sich hin und wundern sich dann über Politik- und Demokratie-Verdrossenheit.

Die aktuellen Bilder aus Kabul sind so erschütternd wie die jüngsten Hochwasser- und Feuerbilder der Klimakatastrophe. Der bayerische Musiker und Kabarettist Hans Well nennt die Politik zurecht "kabulesk". Der Hang zum Zuspätkommen ist das Wesensmerkmal dieser Regierung. Bald ist Bundestagswahl. Und dafür ist es noch nicht zu spät.

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