Viele tun noch immer völlig überrascht wie zum Beispiel der CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet: "Man kann doch nicht wegen eines solchen Tages die Politik ändern." ( Telepolis ) Dabei hat sich die Katastrophe lange angekündigt: Im noch jungen 21. Jahrhundert hatten wir kaum ein Jahr ohne außergewöhnliche Wetterkatastrophen - Beispiele, die der "STERN" in einem Sonderheft "Die Flut" am 31. Juli 2021 publizierte:
Soll das einfach so weitergehen? Die schlichte Verlängerung dieser Gegenwart kann keine gute Zukunft für alle bringen. Nur im Rahmen der planetaren Grenzen wird künftig ökonomisches Handeln noch verantwortlich sein. Denn: Nicht nur Bangladesch ist ein verletzliches Land. Jedes Land ist durch die Klimakrise verletzlich geworden. Der Klimatologe und Leiter des "International Center for Climate Change and Development" in Dhaka (Bangladesch), Salemeed Huq, sagt in einer Botschaft an Deutschland nach dem verheerenden Hochwasser hierzulande im Juli 2021: "Seid nicht mehr unvorbereitet. Rechnet wieder damit. Das Wasser wird wiederkommen. Jeder muss in Zukunft an jedem Ort vorbereitet sein. Zerstörung, Verluste, es wird in Zukunft alle betreffen, und zwar überall. Egal ob reich oder arm." Was heute noch ein "Jahrtausend-Sommer" ist , kann schon in zehn Jahren ganz normal sein, vermutet der Weltklimarat in seinem neuesten Bericht. Die Bundestagswahl am 26. September 2021 wird zeigen, ob die Deutschen das Thema jetzt endlich begriffen haben und zur Machtfrage machen. Die bisherigen Reaktionen von Laschet, Scholz und Lindner beweisen, dass die Alt-Parteien immer noch nicht verstehen, dass die Klimakatstrophe die Überlebensfrage der Menschheit ist. Deutschland braucht ein Klimaschutzministerium mit echter Machtkompetenz - sie wie es die Grünen fordern und wie es die USA bereits hat. Das alte Prinzip Hoffnung muss endlich ergänzt werden durch das neue Prinzip Handeln für die künftigen Generationen. Klimaschutz muss das Thema Nr. eins der neuen Regierung werden. Ein Klimaschutzministerium mit Macht hat der konservative Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) bereits 1988 gefordert.
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