Der Spitzenkandidat der Linken war zu Gast in einer Sonderausgabe des Podcasts der VdK-Präsidentin "In guter Gesellschaft - Bentele hakt nach." Der VdK veröffentlichte den Podcast als Video und Audio am Montag, den 19. Juli. Darin kritisierte Bartsch auch die gestiegene Kinderarmut als ein Erbe der Merkel-Zeit: "Das ist eine traurige Bilanz der 16 Jahre Angela Merkel, dass die Zahl der Kinder in Armut oder die von Armut bedroht sind, nicht gesunken, sondern sogar gestiegen ist", sagte er. Deswegen sei er für eine Kindergrundsicherung, um dagegen anzukämpfen. Als "absolut unzureichend" und "eine Witznummer" bezeichnete er das Nachhilfepaket von Bildungsministerin Karliczek, um die Bildungsdefizite von Schülerinnen und Schüler durch die Pandemie zu bekämpfen, vor allem "wenn man sich anschaut mit welchen Summen die Lufthansa gerettet worden ist". Um den Unterricht im nächsten Schuljahr sicherzustellen, forderte er ein Bundesprogramm, mit dem alle Schulen mit Luftfiltern ausgestattet werden. In der Amtszeit von Angela Merkel habe sich zudem die Zahl der Vermögensmillionäre verdreifacht und die Zahl der Einkommensmillionäre verdoppelt, kritisierte Bartsch. In der Pandemie seien die Vermögen der Superreichen nochmal "unendlich gestiegen": "Herr Schwarz, der Lidl Eigentümer, hat innerhalb eines Jahres sein Vermögen um 14,4 Milliarden gesteigert", sagte Bartsch. "Und seine Kassiererin, die hat dann Einkaufsgutscheine bekommen. Ich finde das wirklich schwer daneben." Um die staatlichen Schulden der Corona-Pandemie zu bezahlen, plädierte er daher für eine einmalige Vermögensabgabe, wie sie auch die Verfassung ermögliche und "Konrad Adenauer über den Lastenausgleich auch angewandt hat". Sie würde nach dem Konzept der Linken "nur 0,7 Prozent der Bevölkerung betreffen. Die würde allerdings im dreistelligen Milliardenbereich Einnahmen bringen", sagte Bartsch. Er sprach sich zudem für eine Reform der Erbschaftssteuer aus. "Gerade auf Vermögen gibt es in Deutschland nur sehr geringe Steuern. Deswegen fordern wir eine grundsätzliche Reform der Erbschaftssteuer. Wir haben in Deutschland so circa sechs Milliarden Euro Einnahmen mit der Erbschaftssteuer. Und selbst wenn wir das Erbschaftssteuersystem der Vereinigten Staaten anwenden, würden wir bis zu 60 Milliarden einnehmen." Zum Video des Gesprächs Zum Podcast Der Sozialverband VdK ist mit über 2,1 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit - auch gegenüber Krankenkassen, Pflegekassen und der Rentenversicherung. Wir betreiben keine Parteipolitik. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Als anerkannt gemeinnütziger Verband finanzieren wir uns durch die Mitgliedsbeiträge - so bleiben wir finanziell unabhängig von den Interessen Dritter. Der Sozialverband VdK gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit und nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse - unter anderem durch Gespräche mit Politikern, medienwirksame Aktionen und Kampagnen und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Der Sozialverband VdK bietet außerdem eine breite Rechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
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