Germanwatch vermisst einen klaren Fahrplan für das Ende der kostenlosen Zuteilung von Zertifikaten an die Industrie. "Mit dem weiterhin üppigen Verschenken von Zertifikaten fehlen in der Industrie wichtige Investitionsanreize für mehr Klimaschutz", so Gläser. Nur für die wenigen Produkte, die vom Grenzausgleich erfasst werden sollen, gebe es mit 2035 ein Enddatum für die kostenlose Zuteilung, und das sei viel zu spät. "Der Vorschlag zum CO2-Grenzausgleich ist zu konfrontativ gegenüber den Handelspartnerländern angelegt und gefährdet damit die internationale Zusammenarbeit zur Erreichung der Pariser Klimaziele", ergänzt Gläser. "Es ist hochproblematisch, dass die Einnahmen aus dem Instrument in der EU verbleiben sollen, anstatt Klimaschutz in betroffenen weniger wohlhabenden Handelspartnerländern zu finanzieren. Hier sollte die Mitgliedstaaten dringend nachbessern." Beim vorgeschlagenen neuen Emissionshandelssystem für die Bereiche Gebäude und Straßenverkehr mahnt Germanwatch eine bessere soziale Ausgestaltung an. Anne Gläser: "Die geringe Ausfinanzierung des neuen Sozialfonds droht zu einem echten Problem zu werden, zumal nicht sichergestellt ist, dass das Geld wirklich bei den Menschen ankommt, die es am dringendsten benötigen." Ohne einen Mindest- und Höchstpreis sei für die Menschen zudem unklar, wie sich die Preise von Heizöl oder Benzin entwickeln, was Fehlentscheidungen beim Kauf von Heizungen oder Autos zur Folge hätte. "Die Kommission gefährdet mit ihren Vorschlägen die Akzeptanz des CO2-Preises. Das kann dazu führen, dass die EU-Klimapolitik generell in Misskredit gerät und die Klimaziele nicht erreicht werden."
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