Die Zeit ist reif für einen Kulturwandel: Politik und Verwaltung müssen vom Grundsatz des Amtsgeheimnisses abrücken und grundsätzlich auf Transparenz und Partizipation setzen. Hinweisgeber*innen müssen ernst genommen und vor Repressalien geschützt werden. Die Finanzaufsicht muss reformiert und Geldwäsche konsequent bekämpft werden. Das von der aktuellen Regierung in letzter Minute kassierte Verbandssanktionsrecht muss wieder auf die Agenda gesetzt werden. "Nur wenn wir mehr Transparenz wagen, können wir gravierende Probleme wie Korruption und Geldwäsche besser in den Griff bekommen und das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen und die in Deutschland tätigen Unternehmen stärken", so Bäumer. 21 Forderungen in fünf Themenbereichen Transparency Deutschland hat in den fünf Themenbereichen Politik, Verwaltung, Finanzen, Whistleblower und Wirtschaft insgesamt 21 Forderungen formuliert. Im Bereich Politik geht es insbesondere um die Einführung eines legislativen und exekutiven Fußabdrucks, einer unabhängigen Kontrollinstanz für das Lobbyregister sowie erweiterter Veröffentlichungspflichten für Parteispenden und -sponsoring. Ein Kernanliegen mit Blick auf die Verwaltung ist die Einführung eines Transparenzgesetzes auf Bundesebene. Im Finanzbereich fordert Transparency Deutschland eine Reform der Finanzaufsicht sowie eine Reihe von Maßnahmen für eine effizientere Bekämpfung von Geldwäsche. Um Hinweisgeber*innen zu schützen, tritt Transparency Deutschland dafür ein, die EU-Whistleblower-Richtlinie in Form eines umfassenden Gesetzes zügig umzusetzen und dabei auf deutsches Recht insgesamt auszuweiten. In der Wirtschaftspolitik fordert Transparency Deutschland ein Unternehmensstrafrecht sowie weitergehende Maßnahmen zur Korruptionsprävention entlang der Lieferkette. Aktivitäten und Kooperationen Im Rahmen der Kampagne werden Kandidat*innen der Parteien in einer digitalen Veranstaltungsreihe über die Forderungen von Transparency Deutschland diskutieren. Am Donnerstag, den 15. Juli, um 19 Uhr startet diese Reihe mit einer Diskussion zum Thema "Fairplay im digitalen Wahlkampf". Dies steht im Kontext der Initiative "Campaign Watch" für einen fairen Wahlkampf im Netz, die Transparency Deutschland als Teil der Kampagne unterstützt. Auf Youtube veröffentlicht Transparency Deutschland wöchentlich zwei Video-Testimoninals von Vertreter*innen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Den Anfang machen heute Hartmut Bäumer und Lanna Idriss, Geschäftsführerin von Amnesty International Deutschland. Darüber hinaus wird Transparency Deutschland im September einen Politik-Check veröffentlichen und dabei die Parteiprogramme auf Grundlage der 21 Forderungen bewerten. Weiterführende Informationen
Zu Transparency Deutschland Transparency International Deutschland e.V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.
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