Bundesumweltministerium Svenja Schulze: "Künstliche Intelligenz wird bislang noch kaum mit Klimaschutz in Verbindung gebracht - zu Unrecht. Mit KI können wir, einfach gesagt, große Datenmengen analysieren und so Muster, Trends und Fehler erkennen und vorhersagen. Was abstrakt klingen mag, nützt der Umwelt auf ganz konkrete Weise: bei der Umstellung unserer Energieversorgung auf Sonnen- und Windkraft zum Beispiel. Oder der besseren Vorhersage von Umweltkatastrophen. Gleichzeitig darf eine Technologieentwicklung nie zum Selbstzweck werden, sie muss sich vielmehr am Gemeinwohl ausrichten. Dies wollen wir durch unsere Förderpolitik sicherstellen. Hierbei gilt es, gerade auch ökologische Schattenseiten der KI in den Blick zu nehmen. Denn nicht nur die Milliarden von Berechnungen auf Hochleistungsprozessoren, die den KI-Systemen ihre beeindruckenden Fähigkeiten verleihen, verschlingen viel Energie, gleiches gilt auch für den Transport und die Speicherung der riesigen Datenmengen." Das Bundesumweltministerium definiert in einem Fünf-Punkte-Programm seine Maßnahmenschwerpunkte seiner KI-Initiativen für die Jahre 2021 bis 2025. Neben einer Unterstützung nachhaltiger KI-Anwendungen und Geschäftsmodelle, die den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft vorantreiben - insbesondere im mittelständischen Bereich - soll die gesellschaftliche Technikgestaltung gestärkt und der Zugang zu öffentlich relevanten Umweltdaten erleichtert werden. Gezielt gefördert werden sollen zudem solche KI-Anwendungen, die zur Vermeidung oder Verminderung von Treibhausgasemissionen beitragen oder ihre direkten Umweltwirkungen möglichst geringhalten. Somit sollen KI-Prototypen mit geringerem ökologischen Fußabdruck entstehen - vor allem bezogen auf die Hardware, den Energie- und Ressourcenverbrauch und die verwendeten Algorithmen. In diesem Zusammenhang soll auch die Forschung zu den Umweltauswirkungen der KI gestärkt werden, beispielsweise um den tatsächlichen ökologischen Fußabdruck von KI-Anwendungen über deren gesamte Lebensdauer, d.h. von der Entwicklung, über das Training bis zur Nutzung besser erfassen und steuern zu können. Die Forschungsergebnisse zu den Energie- und Ressourcenverbräuchen der KI könnten mittelfristig zu einer Energieeffizienz-Kennzeichnung beitragen, die sowohl Entwicklungsprozesse als auch Übertragungswege berücksichtigen. Seit 2020 finanziert das Bundesumweltministerium KI-Leuchtturm-Projekte für den Umwelt- und Klimaschutz. Im Rahmen der ersten Förderrunde wurden insgesamt rund 300 Ideen eingereicht und 28 Projekte mit rund 28 Millionen Euro gefördert. Zuständige Projektträgerin für die Förderinitiative KI-Leuchttürme ist die Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) gGmbH. Weitere Informationen:
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