Der Vorstoß ist ein Wahlkampfmanöver auf dem Rücken der Tiere. Noch in der vergangenen Woche hat die Ministerin ein Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten im Bundesrat blockiert. Die Ministerin inszeniert sich jetzt als Kämpferin für den Tierschutz in einem lange dauernden EU-Prozess, aber national blockiert sie schnell wirksame Schritte. Tagelange Transporte von lebendigen Tieren einzuschränken, ist seit vielen Jahren überfällig. Bei diesen Transporten ist nicht sichergestellt, dass Versorgungsstationen entlang der Route auch vorhanden sind. Bei Fahrten bis nach Marokko und in die Türkei sind die Tiere zudem extremer Kälte oder Hitze ausgesetzt. Es ist die Aufgabe des Bundeslandwirtschaftsministeriums, den Bundesländern zuverlässige Daten über die Versorgungssituation der Tiere entlang der Transportrouten bereitzustellen. Bundesministerin Klöckner hat es versäumt, diese Koordinationsrolle zu übernehmen. Es wäre ein wichtiger Schritt, Tiertransporte aus der EU in Drittstaaten gänzlich zu unterbinden. Es reicht jedoch nicht, dass Julia Klöckner nun auf EU-Ebene viel ankündigt, aber hierzulande nichts unternimmt, dass problematische Tiertransporte aus Deutschland heraus untersagt werden. Die EU-Transportverordnung wird jetzt schon mangelhaft kontrolliert.
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