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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Einkaufen online & Versandhandel    Datum: 19.05.2021
Nachhaltig online shoppen - Nur wo?
Online-Shopping boomt und das nicht erst seit Corona. Doch was kaum jemand weiß, etwa 50 Prozent der bestellten Produkte werden wieder zurückgesendet. Ganz besonders gilt das für Bekleidung. Das ist schlecht für die Umwelt und ganz und gar nicht nachhaltig. Geht es nicht auch anders?

Die Umwelt leidet
© Max Deroin, Pexels.com
Auch schon vor Corona verzeichnete das Online-Shopping Zuwächse an Umsatz im zweistelligen Bereich. Etwa 70 Milliarden Euro sollen laut Experten innerhalb eines Jahres umgesetzt worden sein. Ob Sportschuhe oder Geschenkartikel, alles lässt sich kaufen, ohne das Haus verlassen zu müssen. Wer online bestellt, liebt die Bequemlichkeit. Im Internet ausgesucht und von einem Transportunternehmen ausgeliefert. Nach ökologisch sinnvoll klingt das eher nicht. Und die Ökobilanz wird noch schlechter, wenn die Ware retourniert wird.

In der Theorie hört sich das anders an, denn lange Fahrten zum Einkaufen gerade im ländlichen Raum entfallen und selbst die Paketdienstleister liefern ja gebündelt aus. Der Paketdienstleister DHL hat mittels einer Studie herausgefunden, dass jedes mittelgroße Paket mit 277 Gramm CO2 belastet ist. Große Pakete sogar mit bis zu 800 Gramm. Bei einer Retoure verdoppelt sich der Wert natürlich. Um genauso umwelteffizient zu sein, darf ein Auto etwa vier Kilometer zum Einkaufen hin- und zurückfahren.

Das grüne Herz entdecken
Bei Schenkliebe kann man viel entdecken, was das Herz so sehr begehrt. Viele Onlinehändler schenken ihren Kunden inzwischen ihr grünes Herz. So werden eigene Transportfahrzeuge angeschafft, die als Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sind. Einige haben sich auch auf die Fahnen geschrieben, in ein paar Jahrzehnten CO2-neutral zu sein. Doch bislang weist keiner dieser Händler den Kunden gegenüber die CO2-Emissionen pro Sendung aus. Umweltschädlich ist auch, dass retournierte Ware durch halb Europa transportiert wird, um sie wieder aufzubereiten.

Es gibt Onlinehändler, die bieten ein CO2-Kompensationsmodell an. Dabei wird dem Kunden eine klimaneutrale Retoure angeboten. Damit ist die Zurücksendung der Ware nicht kostenlos, sondern kann auch schon mal ein paar Euro kosten. Die Basis der Berechnung ist:
  • der gesamte CO2-Fußabdruck der Produkte
  • das Gewicht der Ware
  • der Transportweg.
Das so generierte Geld wird in Projekte gesteckt, die zertifiziert sind. Hier werden internationale Standards zugrunde gelegt. Ein möglicher Partner in Sachen Klima wäre South Pole. Sie stellen sicher, dass die CO2-Reduktionen auch tatsächlich eingehalten werden.

Wann ist Online-Shopping nachhaltig?
Stimmen die Rahmenbedingungen, kann Online-Shopping generell umweltfreundlich und damit nachhaltig sein. Das gilt sogar im direkten Vergleich mit dem Einkauf in einem regionalen Geschäft. Doch dafür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
  • Bereits vor dem Kauf überlegt sich der Kunde sehr genau, was er wirklich braucht.
  • Die Bestellung wird als "Standard" aufgegeben. So wird die bestellte Ware in einem wirklich ausgelasteten Lkw transportiert.
  • Der Kunde sorgt dafür, dass die Ware auch von ihm oder einen Nachbarn in Empfang genommen werden kann.
  • Die Ware wird so bestellt, dass sie auch passt und keine Retoure notwendig wird.
Als Kunde kann man also einiges tun, damit das klassische Onlineshopping umweltfreundlich ausfällt.

Die grüne Alternative
Im Vergleich zu den klassischen Onlinehändlern gibt es auch die grünen Onlineshops. Sie folgen einem nachhaltigen Geschäftskonzept. Dabei verkaufen sie Produkte, die gekennzeichnet sind mit:
  • Bio-Produkt
  • Öko-Produkt
  • Natur-Produkt
  • Fair-Trade-Produkt.
Bei diesen grünen Onlinehändlern handelt es sich in der Regel um wirkliche interessante Alternativen zu den klassischen Online-Shops. Dabei erfüllen alle die folgenden Kriterien:
  • Es werden nachhaltige Sortimente angeboten und zumindest der Großteil der Waren trägt ein Bio-Siegel. Alternativ handelt es sich um Produkte aus dem fairen Handel oder mit Bio-Zertifikat. Möglich ist auch ein Angebot von Produkten aus recyceltem Material oder sie bestehen aus Naturstoffen. Idealerweise sind die Produkte selbst recycelbar. Für die Herstellung wurde wenig Energie und Wasser benötigt. Darüber hinaus sind sie langlebig.
  • Das Unternehmen, welches den Onlineshop betreibt, folgt einem nachhaltigen Geschäftskonzept. Das bedeutet, es wirtschaftet nachhaltig und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Geeignete Maßnahmen dafür können beispielsweise sein, Energiesparmaßnahmen, der Einsatz von Ökostrom, die Vermeidung von Müll, die Dämmung des Gebäudes und der Einsatz für soziale Projekte.
  • Die Waren des Onlinehändlers werden klimaneutral versendet. Das kann geschehen, in dem die CO2-Emissionen mit Zertifikaten ausbalanciert wird.
  • Die verwendeten Verpackungen sind umweltfreundlich und recycelbar.
  • Damit die Transportwege nicht so lang und damit klimaschädlich sind, befindet sich der Unternehmenssitz in Deutschland.
  • Vom gesamten Sortiment sind zumindest 100 Artikel nachhaltig. Handelt es sich um einen kleinen Shop, dann sollte er nachhaltige Produkte exklusiv führen.
  • Der Onlineshop sollte Erfahrungen in Sachen Nachhaltigkeit besitzen. Deshalb muss er zumindest ein Jahr alt sein.
Der Kunde mit seinem Kaufverhalten hat es also in Hand, wie umweltfreundlich ein Online-Shop tatsächlich ist. Retouren sollten dabei weitestgehend vermieden werden.

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