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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 25.03.2021
Walfang in Europa geht wieder los
Norwegen will Waljagd ausbauen, Walfleisch-Exporte nach Japan bereits drastisch angestiegen
Ab April gehen norwegische Fischer wieder auf die Jagd nach Zwergwalen - und die Regierung in Oslo forciert einen Ausbau des Walfangs: "Die Auflagen für die Waljäger wurden in den letzten Jahren immer weiter gelockert, die Walfleisch-Exporte nach Japan sind regelrecht explodiert", kritisiert Dr. Sandra Altherr von der Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife. Mit knapp 5.400 Walen tötete Norwegen in den letzten zehn Jahren mit Abstand die meisten Wale, sogar mehr als Japan (4.748) und Island (839). Außerdem exportierte Norwegen im gleichen Zeitraum etwa 1,17 Millionen kg Walfleisch, davon allein 85 Prozent in den letzten fünf Jahren (2016-2020).

Walfang-Auflagen werden gestrichen
Für die aktuelle Saison hat die norwegische Regierung erneut eine eigenmächtig gesetzte Fangquote von 1.286 Zwergwalen* freigegeben, auch wenn die Zahl tatsächlich getöteter Tiere immer deutlich niedriger liegt. Pro Wildlife sieht mit Sorge, dass der Walfang staatlich immer stärker gefördert wird: "Um die Waljagd zu erleichtern, hat die Regierung in Oslo die Auflagen über die letzten Jahre sukzessive gelockert. Inspektoren an Bord wurden gestrichen, die Fangsaison ist inzwischen unbegrenzt. Wegen Corona entfallen seit 2020 sogar die Schussprüfungen für die Schützen", kritisiert Altherr. Nachdem bereits unter den bisherigen Regelungen jeder fünfte harpunierte Zwergwal nicht sofort starb und manche Tiere bis zu 15 Minuten litten, befürchtet die Biologin, dass durch die gelockerten Auflagen der Todeskampf der Wale noch verlängert wird.

Walfleischexporte nach Japan wurden ausgebaut
Von den rund 1,17 Millionen kg, die Norwegen seit 2011 offiziell exportiert hat, gingen 98,5 Prozent direkt nach Japan; weitere 37.308 kg wurden nach Island verschifft (vermutlich, um sich dessen teuren Walfleisch-Exporten nach Japan anschließen zu können) und die Färöer-Inseln, eine semi-autonome Region Dänemarks, erhielten 15.115 kg. "Auffallend ist, wie sehr die Exporte Norwegens gerade in den letzten fünf Jahren nach oben geschossen sind", betont die Pro Wildlife-Sprecherin. "Die Kühlhäuser in Norwegen, die mangels heimischer Nachfrage nach Walfleisch und Walspeck lange Zeit überquollen, sollten aktuell ziemlich leer sein. Dies ist für uns ein weiteres Indiz, dass die Waljagd intensiviert werden soll."

Norwegen ignoriert internationale Schutzabkommen
Seit 1986 gilt ein kommerzielles Walfangmoratorium durch die Internationale Walfangkommission (IWC), noch im selben Jahr beschloss das Welt-Artenschutzabkommen CITES ein weltweites Handelsverbot für Großwale*. Gegen beide Beschlüsse hat Norwegen Widerspruch eingelegt und ist damit formaljuristisch nicht daran gebunden. "Durch seine eigenmächtig gesetzten Fangquoten unterminiert Norwegen den Schutz der Wale. Auch die regelmäßigen Appelle von CITES, keine Exportgenehmigungen für Walprodukte auszustellen, werden von Oslo stur ignoriert", so Altherr abschließend. "Dabei gehört Norwegen zu den reichsten Ländern der Welt und ist wahrlich nicht auf die Waljagd angewiesen."

* Zwergwale gehören trotz ihres Namens zu den Großwalen


Weiterführende Informationen

Über Pro Wildlife
Pro Wildlife e.V. ist eine gemeinnützige Organisation, die sich global für den Schutz von Wildtieren und ihrer Lebensräume einsetzt. Weltweit arbeitet Pro Wildlife daran, Gesetze zum Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen zu verbessern. Unter anderem nehmen wir an Konferenzen wie der Internationalen Walfangkommission (IWC) und dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (engl. CITES) teil und stehen in engem Austausch mit anderen Organisationen und Regierungen weltweit. Wir zeigen Missstände auf und informieren Medien, Verbraucher und Politiker über aktuelle Entwicklungen im Wildtier- und Naturschutz. Vor Ort unterstützen wir Arten- und Tierschutzprojekte in zahlreichen Ländern - sei es, um Opfer von Wilderei und Wildtierhandel zu retten, die Lebensräume von Wildtieren zu schützen, Wilderei zu verhindern oder Aufklärungsarbeit bei der lokalen Bevölkerung zu leisten.

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