Dazu Dr. Wolfgang Jäckle, Leiter der Arbeitsgruppe Politik von Transparency Deutschland: "Wir sehen aktuell deutlich, dass die Lobbyregelungen im Bund längst nicht weit genug gehen. Die Regelungen in den Bundesländern sind jedoch im Durchschnitt noch schlechter. Oft sind gar keine Regeln vorhanden oder von schlechter Qualität. Das ist ein Armutszeugnis. Um die Nachvollziehbarkeit politischen Handelns und damit das Vertrauen in politische Entscheidungen zu stärken, besteht hier dringender Nachholbedarf!" Von den 16 Bundesländern verfügen lediglich fünf über ein Lobbyregister, wobei vier der Register diesen Namen eigentlich gar nicht verdienen. Nicht viel besser sieht es bei den Karenzzeitregeln aus: Neun Länder haben dazu bisher keine Regeln verabschiedet, so dass dort ein ausscheidendes Regierungsmitglied schon am nächsten Tag auch als Lobbyist in die freie Wirtschaft wechseln kann. Hintergrund Die Lobbyaffären rund um Cum-Ex, Wirecard und Phillipp Amthor sowie aktuell die dubiosen Maskenvermittlungen durch Bundestagsabgeordnete verdeutlichen die Notwendigkeit guter Regelungen für Transparenz und Rechenschaftspflichten. Dazu gehören umfassende Lobbyregister mit legislativem Fußabdruck, verbindliche Verhaltensregeln für die Abgeordneten und Karenzeiten beim Ausscheiden eines Regierungsmitglieds aus der Politik. Strenge Lobbyregeln und mehr Transparenz dienen der Korruptionsprävention und stärken das Vertrauen in das politische System als Ganzes. Weiterführende Informationen
Zu Transparency Deutschland Transparency International Deutschland e. V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.
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