Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Geld & Investment alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Geld & Investment    Datum: 09.11.2020
"Entwicklungsprojekte erwirtschaften Renditen für europäische Banken"
FIAN kritisiert die rasant wachsende Dominanz der Finanzindustrie in der Entwicklungspolitik
Am 9. November beginnt das erste weltweite Treffen staatlicher Entwicklungsbanken. Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisiert die rasant wachsende Dominanz der Finanzindustrie in der Entwicklungspolitik.

Ab dem 9. November treffen sich 450 Entwicklungsbanken zum virtuellen Finance in Common Summit. Die französische Entwicklungsgesellschaft AFD (Agence Française de Développement) organisiert das noch bis Donnerstag andauernde erste weltweite Treffen aller öffentlich getragenen Entwicklungsbanken.

Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisiert den stark wachsenden Einfluss der Finanzwelt auf die Entwicklungspolitik sowie das Fehlen robuster Menschenrechtsregeln bei Investitionen von Entwicklungsbanken. Seit 2005 ist das Volumen der unter dem Dachverband EDFI zusammengeschlossenen europäischen Entwicklungsbanken von 10,9 Milliarden auf rund 46 Milliarden Euro gewaltig gewachsen. Die Banken - darunter die deutsche DEG - vergeben keine Zuschüsse; ihr Geschäftsmodell sind vielmehr Kreditvergaben und Firmenbeteiligungen. "Das rasante Wachstum der Entwicklungsbanken basiert auch auf den Renditen, die die Entwicklungsprojekte in Afrika und anderswo für europäische Banken erwirtschaften müssen", erklärt Roman Herre von FIAN Deutschland. Die von Regierungen vergebenen nichtrückzahlbaren Zuschüsse für ärmere Länder hingegen stagnieren.

Von Entwicklungsbanken geförderte Projekte führen immer wieder zu größerer Armut, Repressalien gegen MenschenrechtsverteidigerInnen sowie zur Zerstörung der Lebensgrundlagen ländlicher Gemeinden. Rechenschaftspflichten und Transparenz von Entwicklungsprojekten werden jedoch durch die Zunahme verschachtelter Finanzierungen über Finanzintermediäre, Investmentfonds und Finanzoasen systematisch untergraben.

Entwicklungsbanken sind zwar verpflichtet, Menschenrechte zu respektieren und zu schützen. Versuche, Informationen zu erhalten, die es ermöglichen würden, die Auswirkungen von Finanzierungen auf die Menschenrechte einzuschätzen, werden jedoch unter Berufung auf das Geschäfts- und Bankgeheimnis reflexhaft verweigert. Oft kann nicht einmal die Bundesregierung nachvollziehen, wo das Geld der staatlichen Entwicklungsbank DEG letztendlich hinfließt. "Eine externe Überprüfung der Einhaltung grundlegender Menschenrechte ist damit unmöglich", ergänzt FIAN-Geschäftsführer Philipp Mimkes. FIAN kritisiert zudem, dass die von Entwicklungsprojekten direkt Betroffenen beim Gipfeltreffen nicht vertreten sind.

Weitere Informationen: FIAN-Studie zur Finanzialisierung der Entwicklungshilfe

Beispiele problematischer Finanzierungen

  • Die DEG ist Anteilseigner und Geldgeber der Agrarinvestitionsbank LAAD auf Curacao. Weitere Anteilseigner sind die Agrarkonzerne Bayer, Cargill und John Deere. LAAD veröffentlicht keine Informationen zu den einzelnen Projekten, gibt jedoch an, in Paraguay nur in große Soja- und Rinderfarmen zu investieren. Durch Zufall wurde bekannt, dass eine der von LAAD finanzierten Farmen eine 16.000 Hektar große Rinderfarm im Chaco ist. Dort gibt es die höchsten Waldrodungsraten ganz Lateinamerikas. Zudem habe solch riesige Rinderfarmen keinen entwicklungspolitischen Nutzen.
  • Der vom Entwicklungsministerium aufgelegte und von der KfW verwaltete Entwicklungsfonds AATIF in Luxemburg hat in gut acht Jahren etwa 300 Millionen US-Dollar in Agrarunternehmen in Afrika investiert. Zusätzlich zur Rückzahlung der Kredite sind über 50 Millionen US-Dollar an Zinsen und Gebühren aus Afrika an den Fonds zurückgeflossen. Davon sind neben den Auszahlungen an Investoren auch etwa 13,5 Millionen US-Dollar an Deutsche Bank als Investment Manager gegangen.
  • Die DEG finanziert regelmäßig Sambias größtes Agrar- und Ernährungsunternehmen Zambeef. Dieses besitzt weit über 100.000 Hektar Land in Sambia und ist immer wieder in Landkonflikte mit der lokalen Bevölkerung verwickelt. Im Dezember 2018 wurden mehrere Familien gewaltsam vertrieben, die viele Jahre am Rande einer der Großfarmen lebten. Zu menschenrechtlichen Folgen schweigt die DEG systematisch.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber