Die Wärmewende in der Altstadt voranbringen Als ein wichtiges Ziel hat die Ravensburger Klimakommission den Ausbau von Wärmenetzen und die zeitgleiche Steigerung der erneuerbaren Wärmeerzeugung festgelegt. Der Startschuss für ein ambitioniertes Projekt ist bereits gefallen: Ein erheblicher Teil der Ravensburger Innenstadt soll mit erneuerbarer Wärme versorgt werden, sodass möglichst viele öffentliche Liegenschaften und Häuser an ein bis zum Jahr 2035 dekarbonisiertes Wärmenetz angeschlossen sind. Mit der leitungsgebundenen Wärmeversorgung soll der Konflikt zwischen Denkmalschutz und effizienter, erneuerbarer Energieversorgung in der Altstadt gelöst werden. "In der Regel steht weder ausreichend Platz für zusätzliche Anlagentechnik zur Verfügung noch gestattet die Lage und das Erscheinungsbild in der Altstadt auffallende technische Aufbauten - ein Konflikt, der sich ohne einen Strategiewechsel in Richtung Wärmenetze nicht auflösen lässt", sagt Bürgermeister Bastin. Die Wärme für das Netz wird durch Blockheizkraftwerke mit Holzhackschnitzeln und Biogas zur Verfügung gestellt. Langfristig sollen auch auf Tiefengeothermie, solarthermische Großanlagen und Power-to-Heat-Lösungen gesetzt werden. Trotz Verzicht auf den Anschluss- und Benutzungszwang, haben sich im ersten Bauabschnitt des Netzes nahezu alle Gebäude an das neue Netz anschließen lassen. Mit Kooperation zur nachhaltigen Mobilität Ravensburg hat als Teil des Gemeindeverbunds Mittleres Schussental bereits im Jahr 2012 eine Erklärung mit Bekenntnis zum CO2-neutralen Schussental unterzeichnet. Diese gemeinsame Erklärung wurde 2017 in einem Klimaleitbild bis 2050 fortgeschrieben. Ziele sind unter anderem die Erhöhung des Anteils von erneuerbarem Strom und erneuerbarer Wärme auf mindestens 80 Prozent und die Förderung der umweltschonenden Mobilität im Schussental. Besonders die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Verkehr wird zukünftig eine große Herausforderung sein. "In einer ländlichen Region wie dem Mittleren Schussental spielt der motorisierte Individualverkehr noch eine zentrale Rolle. Neben der konsequenten Durchführung einer erneuerbaren Mobilitätswende, ist die Attraktivitätserhöhung von effizienteren Mobilitätsformen unerlässlich", so Bastin. Um das zu erreichen, arbeiten die Stadt und der Gemeindeverbund mit den Verkehrs- und Versorgungsbetrieben sowie der Energieagentur Ravensburg zusammen. Gemeinsam wird der Ausbau eines öffentlichen Pedelec-Verleihsystems sowie der Ausbau von Ladeinfrastruktur für E-Autos vorangetrieben. Ein ausführliches Interview mit Bürgermeister Dirk Bastin zu der Energie-Kommune des Monats Ravensburg finden Sie hier: www.unendlich-viel-energie.de/energie-kommune-ravensburg.
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