Wer die Waldbrände stoppen will, muss Sojaimporte aus Entwaldungsgebieten verhindern. Die drastischen Steigerungen von Sojaimporten aus Entwaldungsgebieten in Brasilien sind inakzeptabel, denn damit sind weitere Klimabelastungen, Vernichtung artenreicher Ökosysteme und Menschenrechtsverletzungen verbunden. Klar ist: Die Waldvernichtung unter Bolsonaro ist drastisch gestiegen. Die Bundesregierung muss endlich erkennen, dass Brasilien unter diesen Bedingungen kein Handelspartner für die EU sein kann. Nur ein Stopp der EU-Mercosur-Verhandlungen kann die brasilianische Regierung zum Umdenken zwingen. Deutschland muss hier als Ratspräsidentschaftsland endlich auf EU-Ebene aktiv werden. Die Futtermittelbranche hat offenkundig bislang viel zu wenig unternommen, um den Import von Soja aus Entwaldungsregionen wirksam zu unterbinden. Das macht die Tatsache deutlich, dass der Großteil des Sojas nicht entwaldungsfrei zertifiziert und die Hälfte des Sojas noch nicht einmal die eigenen Leitlinien der Futtermittelbranche erfüllt. Einzelhandel, Bundesregierung und Landwirtschaftsverbände müssen hier Druck ausüben, damit die gesamte deutsche Futtermittelbranche schnellstmöglich ihre eigenen Leitlinien umsetzt und nur noch zertifiziert entwaldungsfreies Soja importiert. Europa muss als großer Futtermittelimporteur seiner Mitverantwortung für die Waldvernichtung ins Auge sehen und die Sojaimporte deutlich reduzieren. Doch statt die Weichen für mehr Anbau von Hülsenfrüchten in Deutschland zu stellen, streicht Agrarministerin Klöckner die Fördergelder für die Eiweißstrategie zusammen. Und über eine Reduktion der sojaverbrauchenden Tierbestände denkt Klöckner noch nicht einmal nach. Fleisch darf nicht länger Ramschware sein, wenn wir die Grüne Lunge der Erde erhalten wollen. Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher
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