Bleimunition in Feuchtgebieten wird verboten. Die kürzlich getroffene Entscheidung ist ein langerkämpfter Erfolg für Naturschützer in ganz Europa. Die Kontamination ganzer Ökosysteme und der Tod von fast zwei Millionen Vögeln jährlich hat endlich ein Ende. Die Entscheidung hing allerdings am seidenen Faden und wäre beinah am Widerstand von Julia Klöckner und Lobbyinteressen gescheitert. Der gesamte Entscheidungsprozess und die zähen Verhandlungen offenbaren das mangelnde Problembewusstsein der Ministerin und den Einfluss von Partikularinteressen. Trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Umweltgefahren für Ökosysteme und uns Menschen, trotz längst etablierter alternativer Munition auf dem Markt und trotz zahlreicher internationaler Verpflichtungen zum Schutz der Biodiversität sollte das Problem wieder ausgesessen werden. Doch diesmal war der Druck der Öffentlichkeit zu hoch und dieser Erfolg der Zivilgesellschaft ist nicht hoch genug zu bewerten. Es bleibt festzuhalten, dass der Einfluss von Partikularinteressen im Landwirtschaftsministerium absurde Blüten treibt und auch für andere Gesetzgebungsinitiativen eine große Intransparenz und Verzerrungsgefahr darstellen. Hintergrund: Die Jagd mit bleihaltiger Munition hat katastrophale Folgen für die Natur. Die Bundesregierung geht davon aus, dass in der EU jährlich mehr als 900.000 überwinternde Vögel und mehr als 800.000 Brutvögel an Bleivergiftungen durch Bleischrot verenden. Angesichts der Krise unserer Natur und Vogelsterbens sind das dramatische Zahlen, die es zu verhindern gilt. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat auf Basis der EU-Chemikalienverordnung (REACH) nun ein europaweites Verbot von bleihaltiger Munition in Feuchtgebieten durchgesetzt. Während eine erste Abstimmung im Juli aufgrund einer Verzögerungstaktik von Julia Klöckner und Tschechien gescheitert ist. Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher
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