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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 08.07.2020
Europäische Wasserstoffstrategie
Grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gehört die Zukunft - Industrie droht Allianz zu kapern
Zur europäischen Wasserstoffstrategie (European Hydrogen Strategy), die heute von der EU-Kommission vorgestellt, erklärt Verena Graichen, stellvertretende Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):


Mehr über Ausbeutung im Kakaoanbau und faire Alternativen lesen Sie in forum Nachhaltig Wirtschaften 3/2019.
"Die europäische Wasserstoffstrategie macht deutlich, dass die Zukunft dem grünen Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gehört. Ebenfalls ist es begrüßenswert, dass verschiedene nationale Wasserstoffinitiativen unter einem europäischen Dach zusammengefasst werden. Der BUND fordert schon lange eine Europäisierung von Wasserstoffinitiativen. Die heute veröffentlichte European Hydrogen Strategy bietet die Chance, im europäischen Binnenmarkt Nachhaltigkeitsstandards für die Wasserstoffherstellung zu etablieren.

Grundsätzlich gilt aber: Wasserstoff als Energieträger ist kein Allheilmittel. Grüner Wasserstoff sollte nur dort eingesetzt werden, wo keine anderen günstigeren und effizienteren Klimaschutzmaßnahmen existieren.

Aus klimapolitischer und ökonomischer Sicht bleibt unverständlich, warum die EU-Kommission auch übergangsweise blauen Wasserstoff nutzen möchte, der aus Erdgas und mit CO2-Speicherung hergestellt wird. Investitionen in fossilen Wasserstoff sind eine klimapolitische Sackgasse. Die EU muss das anerkennen und nur noch grünen Wasserstoff fördern, der nach den eigenen Zahlen der EU-Kommission schon innerhalb eines Jahrzehnts konkurrenzfähig wird.

Im weiteren politischen Prozess müssen nun die gravierenden architektonischen Mängel der Strategie beseitigt werden. Nur dann wird die Wasserstoffnutzung konsequent an den Klimazielen orientiert und von einem starken Ausbau erneuerbarer Energien begleitet werden.

Die EU muss zudem aufpassen, dass die Aktivitäten der europäischen Wasserstoff-Allianz (Clean Hydrogen Alliance) nicht den Klimaschutz unterlaufen. Die Allianz wird ein mächtiger Player am Wasserstoffmarkt werden, der nicht nur beratend tätig wird, sondern EU-finanzierte Projekte identifiziert und umsetzt. Diese Verschmelzung von Politik und Industrie droht auf Kosten des Klimaschutzes zu gehen. Unternehmen mit fossilen Geschäftsfeldern erhalten einen starken Einfluss auf den Übergang zu einer Wasserstoffwirtschaft und können die Einführung erneuerbarer Energien in ihrem Interesse verzögern oder sogar verhindern. Dazu passt, dass die Zivilgesellschaft kaum vertreten ist und die Erneuerbare-Energien-Verbände gar nicht eingeladen wurden."

Hintergrund:
Es ist das ausdrückliche Ziel der EU-Wasserstoffstrategie, einen Regulierungsrahmen für die Aktivitäten der Clean Hydrogen Alliance bereitzustellen. Diese wurde von der EU-Kommission am 10. März dieses Jahres gegründet, um gemeinsame Wasserstoffprojekte von Politik, Industrie und Verbänden aufzusetzen. Industrieunternehmen und -Verbände, darunter viele Vertreter fossiler Wirtschaftszweige, drohen die Allianz zu vereinnahmen, da sie die Mehrheit im Steuerungsgremium stellen und die Leitung der Arbeitsgruppen übernehmen.

Weitere Informationen:
In einem Papier zu Power-to-X-Technologien hat der BUND Leitlinien für die nachhaltige und klimaschützende Wasserstoffnutzung aufgestellt. Dabei wird das zentrale Kriterium definiert, dass bei Power-to-X-Anwendungen der Bezug zusätzlichen erneuerbaren Stroms sichergestellt werden muss. Ohne diese Anforderung ist die Produktion von PtX-Stoffen in den Energiesystemen vieler europäischer Länder heute und auch mittelfristig mit höheren Treibhausgasemissionen verbunden als die jeweiligen fossilen Alternativen. Erst ab einem Anteil von über 80 Prozent erneuerbaren Stroms am Strommix erzeugen beispielsweise synthetische Kraftstoffe weniger CO2 als konventionelles Benzin oder Kerosin.

Der BUND fordert in seiner Analyse der Sektoren Strom, Verkehr, Wärme und Industrie eine verbindliche Priorisierung der Anwendungsbereiche für grünen Wasserstoff. Dabei ist der Gesamtbedarf an Power-to-X-Produkten durch mehr Suffizienz beim Verbrauch und das konsequente Ausschöpfen von Energieeinsparpotenzialen so gering wie möglich zu halten. Wasserstoffimporte können dadurch minimiert werden. Ein internationaler Markt für Power-to-X-Produkte muss vorrangig europaweit aufgebaut und mit Nachhaltigkeitsstandards versehen werden.

Das ganze Papier kann unter folgendem Link nachgelesen werden.

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