Nach dem angesehenen Wein hat Piero Pavone seine klein angelegte Weinproduktion getauft. Klein, aber mit großem Ziel - den antiken Wein wieder zu beleben und außerhalb Italiens bekannt zu machen. Die Globalisierung des Lokalen. Aus dem Tonboden der Region werden speziell für das Vinum Hadrianum-Projekt Amphoren gefertigt. Die Handwerker aus der Nachbarstadt Castelli, die ihr Können in der Keramik-Produktion über Jahrhunderte bewahrt haben, gestalten leichte und zuverlässige Tongefäße, in denen der Vinum Hadrianum-Wein gären soll. Der Stoff ist perfekt für die Weingärung, denn durch die Poren im Ton atmet der Wein und so setzt die Oxidation auf natürliche Weise ein, keine Hilfsmittel, wie Reinzuchthefe, sind dazu nötig: Man will den Wein nicht zu einem Standard-Geschmack verfremden und lässt ihn seinen eigenen Charakter entfalten. Dieser einzigartige Charakter kommt besonders beim Weißwein zum Ausdruck. Genauer gesagt ist es kein Weißwein, den man üblicherweise kennt - mit seiner Frische im Geschmack und zitrus-ähnlichen Farbe. Bei Vinum Hadrianum lässt man weiße Trauben auf der Maische (also auf den Beerenhäuten) gären - so wie man es vom Rotwein kennt. Dadurch erhält der Wein einen gelb-goldenen Farbton und die Aromen von Honig und Trockenfrüchten. Außergewöhnlich. Unerwartet. Wegen der natürlichen Gärung und der Menge an Tanninen, die durch den längeren Kontakt mit den Weintraubenschalen extrahiert werden, lässt sich das Ergebnis nur schwer berechnen... Aber anstatt Perfektion anzustreben und auf Nummer sicher zu gehen, vertraut man bei Vinum Hadrianum einfach der Natur. Und auf dem Weinberg sieht man es ganz deutlich: Mechanisierung ist hier wegen der einzigartigen Landschaftsmerkmale ausgeschlossen. Auf steilen Hügeln, die von den Calanchi (Erosionsspuren) durchgeschnitten sind, können keine schweren Maschinen eingesetzt werden. Per Hand und mit ganz viel Liebe wird jede Traube ausgewählt, bevor sie im Körbchen landet. Für die erfahrenen Bauern, die auf den 50Jahre alten Rebflächen von Vinum Hadrianum unterwegs sind, ist Pieros Herangehensweise doch etwas Neues. So wie es Piero macht, kennen sie es nur von ihren Vätern... Keine chemischen Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel kommen zum Einsatz: Die Natur weiß sich selbst zu schützen. Allein die Weinproduktion ist schon sehr aufwendig. Und noch verrückter ist dann die Idee, die Amphoren dafür selbst herzustellen. Doch bei Vinum Hadrianum ist es entscheidend. Die Amphore trägt den Spirit von Römern, den Geruch des Atri-Tonbodens und die Wärme der Hände von lokalen Handwerkern. Die Amphore schließt den natürlichen Kreislauf: Aus dem Ton geboren, kehren die Trauben zurück zum Ton, um sich in den Wein zu verwandeln. ![]() Mehr Informationen über Vinum Hadrianum:
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