"Viele Menschen meiden derzeit aus Angst vor einer Ansteckung die öffentlichen Verkehrsmittel. Um eine Zunahme des Autoverkehrs zu vermeiden, ist es gerade jetzt wichtig, Rad- und Fußverkehr attraktiver und sicherer zu gestalten. Dass das in München auch unabhängig von Covid-19 dringend notwendig ist, zeigen die Stickoxidmessungen des vergangenen Jahres: an der Landshuter Allee wurden 2019 deutschlandweit die höchsten Überschreitungen der Grenzwerte gemessen. Die Einweihung des ersten Pop-Up-Radwegs in München ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung. Die Stadt muss diesen Weg jetzt entschlossen weitergehen und an weiteren Stellen Straßenraum zugunsten des Rad- und Fußverkehrs umverteilen.", sagt Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer der Kreisgruppe München beim BUND Naturschutz. "Von Bogotá und New York über London, Paris, Brüssel, Rom und Mailand bis nach Berlin und Wien - Zahlreiche Städte weltweit zeigen derzeit was möglich und nötig ist, um einem Anstieg des Autoverkehrs in der Covid-19-Krise entgegenzuwirken und das Einhalten des Mindestabstands zu ermöglichen. An vielen Orten sind in den vergangenen Wochen etliche Kilometer an neuen Radwegen entstanden, ganze Straßen oder Viertel in autofreie Zonen umgewandelt worden. München sollte sich daran genau wie andere Groß- und Mittelstädte in Bayern ein Beispiel nehmen. Rad- und Fußverkehr brauchen in der aktuellen Situation, aber auch darüber hinaus dringend mehr Platz", erläutert Laura Weis, Referentin für alternative urbane Mobilität beim BUND Naturschutz in Bayern.
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