"Der Enttäuschung über die aktuelle fehlerhafte Entscheidung werden wir jetzt am 7. Mai mit Milchaktionen in vielen europäischen Ländern stark Ausdruck verleihen", so Schöpges. Verbunden werden diese Aktionen mit einem konstruktiven Appell an die EU-Kommission, JETZT ein EU-weites freiwilliges Mengenreduktionsprogramm zu aktivieren. Wie die Vizevorsitzende des EMB, Sieta van Keimpema, erklärt, müsse solch eine Mengenreduktion aber von der EU koordiniert werden, damit sie flächendeckend wirken kann. "Eine ebenfalls aktuell von der EU erteilte temporäre Erlaubnis, dass u. a. Erzeugerorganisationen oder Branchenverbände Produktionskürzungen planen können (nach Artikel 222 der GMO-Verordnung), bringt in der aktuellen Krisensituation nichts", so van Keimpema weiter. Planung der Erzeugung durch u. a. Erzeugerorganisationen oder Branchenverbände nicht wirksam! - Warum muss der freiwillige Lieferverzicht auf EU-Ebene von der Kommission koordiniert werden? Nur mit freiwilligem von der EU koordiniertem Lieferverzicht ist flächendeckende Reduktion möglich Es existiert EU-weit keine starke Struktur von Erzeugerorganisationen bzw. Branchenverbänden, die solch einen Lieferverzicht durchführen können. Dadurch kann es, wenn überhaupt, nur vereinzelt zu Reduktionen über diese Organisationen kommen. Der relevante EU-Milchmarkt wird davon kaum beeinflusst werden. Daher muss die EU-Kommission die Koordinierung der Reduktion in die Hand nehmen, damit flächendeckend positive Wirkungen erzielt werden können. Krisengeschüttelte Erzeuger können Mittel für Reduktion nicht allein aufbringen Bestehende Erzeugerorganisationen werden finanziell von den ErzeugerInnen selbst getragen. Um eine freiwillige Reduktion mit Entschädigung je nicht produziertem Liter durchführen zu können, müssen finanzielle Mittel aufgebracht werden. Über diese verfügen die Erzeuger einfach nicht, insbesondere jetzt in der Krise. Die Gelder von der Kommission, die nun in die private Lagerhaltung fließen, sollten daher für einen von der EU koordinierten Lieferverzicht verwendet werden. Planung der Erzeugung durch u. a. Erzeugerorganisationen bzw. Branchenverbände ≠ EU-koordinierter Lieferverzicht Die mögliche Planung der Erzeugung durch u. a. Erzeugerorganisationen oder Branchenverbände ist nicht gleichzusetzen mit einem von der EU koordinierten Reduktionsprogramm. Beide Maßnahmen wurden 2016 bereits eingesetzt. Mit dem großen Unterschied, dass die mögliche Planung der Erzeugung keinerlei Einfluss auf die Milchpreise in der EU hatte, die EU-koordinierte Mengenreduktion die Preise jedoch wieder aus dem Krisentief holen konnte. "Wir haben die EU-Kommission, das Parlament und nationale Minister über die aktuell sehr schwierige Lage für die Erzeuger informiert und sie gewarnt, dass der Milchmarkt abstürzen wird, wenn keine wirksamen Maßnahmen geschaltet werden. Nun aber werden durch die aktuelle Entscheidung wieder Milchpulverberge und Buttertürme in den Lagern aufgebaut und die ErzeugerInnen einmal mehr in eine starke Krise gerissen", so Schöpges. "Warum wird aus den Fehlern der Vergangenheit einfach nicht gelernt?" Diese Frage vieler Milchbäuerinnen und -bauern wird auch am 7. Mai bei den kommenden europäischen Milchaktionen eine große Rolle spielen. Details zu Milchaktionen am 7. Mai 2020 in verschiedenen europäischen Ländern Belgien: Milch-Aktionen Wo: in Flandern (genauer Ort wird noch mitgeteilt) und in der Wallonie (Rue du Flament 16, 7090 Braine-le-Comte) Kontakt: Erwin Schöpges (DE, FR, NL): +32 (0)497 90 45 47 Deutschland: Aufbau einer großen Milchpulverpyramide in Berlin Kontakt: Hans Foldenauer (DE): +49 (0)170 5638056 Frankreich: Pulver-Feld-Aktionen in diversen französischen Regionen (Hauts-de-France, Grand Est, Normandie, Pays de la Loire und Sud-Ouest) Kontakte: Boris Gondouin (FR): +33 (0)6 79 62 02 99 Sylvain Louis (FR): +33 (0)6 44 34 52 43 Italien: Milchpulveraktion Wo: Cremona Kontakte: Emanuele Corradi (IT) - Kontaktperson vor Ort: +39 (0)392 548 9566 Andrea Bruni (IT, EN) - Pressekontakt: +39 (0)340 405 0054 Italien - Südtirol: Milchpulveraktion auf dem Hof Wo: Paulihof, Fröhlichgasse 2, 39024 Mals, Südtirol Kontakt: Markus Hafner (IT, DE): +39 (0)340 9946025 Dänemark: Milchpulver-Sprühaktion Wo: Vittarpvej 60, 6855 Outrup Kontakt: Kjartan Poulsen (DE, EN, DK): +45 (0)21 28 88 99 Litauen: Milchpulveraktion in der Nähe von Kaunas Kontakt: Eimantas Bicius (LT, EN): +370 (0)615 85 255 Luxemburg: Milchpulveraktion Kontakt: Guy Diderrich (DE, FR, LU): +352 (0)621 186 588
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