Planungstools erfassen vorhandene und mögliche Ladepunkte In der Regel nutzen Eigentümer von Elektrofahrzeugen unterschiedlichste digitale Angebote um den nächsten Ladepunkt zu finden und den Bezug von Fahrstrom zu gewährleisten. Hier reicht die Auswahl von Webseiten und Apps einzelner Lade-Dienstleister bis zu Lösungen, die europaweit alle Ladepunkte aller Anbieter abbilden wollen. Um den Aufbau öffentlicher Ladepunkte zu steuern und visuell darzustellen, hat die Bundesregierung das sogenannte "StandortTOOL" geschaffen. Es erfasst und zeigt vorhandene öffentliche Ladepunkte ebenso wie Ausbaubedarfe ausgehend von Hochlaufszenarien der Elektromobilität oder alternative Infrastrukturen für Wasserstoff- oder Erdgasantriebe. Mit dem StandortTOOL haben Investoren und Kommunen eine Planungsgrundlage für die Errichtung geeigneter Lade-Standorte. Es konzentriert sich auf den Pkw-Verkehr, kann aber auch den Nutzfahrzeugbereich abdecken und Synergien zwischen den verschiedenen Anwendungen identifizieren. Im August 2019 waren in Deutschland rund 220.000 E-Fahrzeuge zugelassen. Je nachdem welche Daten herangezogen werden, lag die Relation zwischen Ladepunkt und Fahrzeugen damit in etwa innerhalb der Zielgröße der EU Kommission von 0,1 öffentlichen Ladepunkten pro E-Fahrzeug oder sogar darüber. Der Richtwert wurde 2014 in der EU-Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuel Infrastructure Directive /AFID) aufgestellt. Die öffentliche und die nicht öffentliche Ladeinfrastruktur ergänzen sich und bedingen einander: Je mehr Ladevorgänge zu Hause oder beim Arbeitgeber erfolgen, desto weniger Ladeinfrastruktur ist im öffentlichen Raum notwendig. Beide Anwendungsbereiche mit ihren verschiedenen Ausgestaltungen und Leistungsklassen sind für das Gesamtsystem unbedingt notwendig. Nach unterschiedlichen Annahmen und Studien von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bedarf es zur Versorgung von 7 bis 10 Millionen Elektrofahrzeugen etwa genauso vieler Ladepunkte zu Hause und beim Arbeitgeber. Prognosen gehen davon aus, dass je nach Entwicklung des Aufbaus das Verhältnis von nicht-öffentlicher und öffentlicher Ladeinfrastruktur zwischen 60 zu 40 Prozent oder sogar zwischen 85 zu 15 Prozent liegen kann. Wichtige Rolle der Immobilienwirtschaft Im Aufbau der Ladeinfrastruktur spielen unterschiedliche Akteure eine wichtige Rolle. Beispielhaft entwickelt sich in der Immobilienwirtschaft die Bereitstellung von Ladelösungen im eigenen Unternehmen oder für vermietete Flächen zu einer neuen, anspruchsvollen und gemeinsamen Daueraufgabe für das Facility- und Fuhrpark-Management. Wenn Firmen ihre Fuhrparkflotte in Teilen auf vollelektrische und/oder Hybridfahrzeuge umstellen, gibt es für die Mitarbeiter zwei Möglichkeiten ihr Fahrzeug zu laden, nämlich da, wo das Auto in der Regel am längsten steht: Am Arbeitsplatz und zuhause. Die Wohnungswirtschaft mit all ihren Bereichen wird daher zu einem wichtigen Akteur beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sogenannte Facility-Services-Anbieter schnüren bereits Komplettpakete für den Aufbau der Ladeinfrastruktur. So gründete SPIE Deutschland & Zentraleuropa gemeinsam mit RheinEnergie das Joint Venture TankE GmbH, das alle Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette rund um die E-Mobilität mit einem 24/7 Service-Ansatz aus einer Hand anbietet. Herausfordernd für die Wohnungswirtschaft im Zusammenhang mit der Installation von Ladepunkten ist vor allem die oft nicht eindeutige Zuordnung von Auto-Stellplätzen und mögliche Unstimmigkeiten mit Eigentumsgrenzen. Derzeit wird das Wohnungseigentumsgesetz reformiert und befindet sich in der Verbändeanhörung: Zukünftig soll die Installation von Ladesäulen in Mehrfamilienhäusern mit mehreren Eigentümern nicht mehr dem Einstimmigkeitsprinzip unterliegen, wodurch die Installation von Ladesäulen erleichtert werden soll. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (bne) hat in seiner Stellungnahme gefordert, diese Regelung auch gleich auf Photovoltaik-Dachanlagen und PV-Balkonmodule auszuweiten. Denn Elektromobilität macht nur dann wirklich Sinn, wenn zugleich die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wächst. Alles über die aktuellen Unternehmen und Entwicklungen im Markt, die neuesten Konzepte und wichtigsten Trends erfahren Sie vom 17. bis 19. Juni 2020 auf der Power2Drive Europe, der führenden Fachmesse für Elektromobilität im erneuerbaren Energiesystem. Die Power2Drive Europe sowie die Parallelveranstaltungen Intersolar Europe, ees Europe und EM-Power finden vom 17. bis 19. Juni 2020 auf der Innovationsplattform The smarter E Europe in den Hallen der Messe München statt. Über die Power2Drive Europe Die Power2Drive Europe ist die internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität. Unter dem Motto "Charging the future of mobility" stellt sie Lösungen und Technologien für die umweltfreundliche Mobilität in den Mittelpunkt. Sie bietet Herstellern, Lieferanten, Händlern und Start-ups dieser aufstrebenden Branche einen professionellen Treffpunkt, um neue Entwicklungen und Geschäftsmodelle zu präsentieren. Parallel zur Power2Drive Europe findet die ees Europe statt, Europas größte und internationalste Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme. Mit dem Fokus auf stationäre Energiespeicherlösungen und -technologien werden die Themen der Power2Drive Europe optimal ergänzt. Des Weiteren finden parallel die Intersolar Europe statt, die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft, und die EM-Power, die Fachmesse für die intelligente Energienutzung in Industrie und Gebäuden. Alle vier Messen finden auf The smarter E Europe statt - der Innovationsplattform für die neue Energiewelt. Veranstalter der Power2Drive Europe sind die Solar Promotion GmbH, Pforzheim und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM). Weitere Informationen zur Power2Drive Europe 2020 finden Sie im Internet unter www.PowerToDrive.de.
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