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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 14.02.2020
Landwirtschaft: Förderung lenken, Klimaschutz denken
Naturefund empfiehlt Arbeitsgruppe mit breiter Beteiligung - Landwirtschaft im Zeichen des Klimawandels umbauen
Eine Milliarde Euro hat die Koalition den Bauern in Deutschland innerhalb der nächsten vier Jahre versprochen. Damit sollen Agrarumweltprogramme und Investitionen finanziert werden. Katja Wiese, Vorstand der Naturschutzorganisation Naturefund, sagt dazu: "Wir müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um die Landwirtschaft fit für den Klimawandel zu machen. Das können weder Politiker noch Landwirte allein und nur mit Geld lässt sich diese Herausforderung nicht lösen."

Eine Milliarde Euro hat die Koalition den Bauern in Deutschland innerhalb der nächsten vier Jahre versprochen. Foto: Zonc_Photos, pixabay.com
Die Proteste der Landwirte in den vergangenen Monaten zeigen, so Wiese, dass die Bauern sich in dem Prozess nicht mitgenommen fühlten. Sie empfiehlt daher, eine oder auch mehrere Arbeitsgruppen mit breiter Beteiligung zu bilden, in der Landwirte, Politikerinnen, Naturschützer, Bürgerinnen und weitere Interessensgruppen vertreten seien. In diesen Gruppen könnten landwirtschaftspolitische Maßnahmen diskutiert, Ideen und Konzepte entwickelt und Pilotprojekte vereinbart werden. "Es gibt nicht die eine Lösung für alle landwirtschaftlichen Betriebe", sagt Wiese, "Vielmehr müssen wir ein lernendes System aufbauen, indem wir ausprobieren, Fehler machen, miteinander Lösungen entwickeln, Ansätze verbessern, Neues entdecken und Wege finden, welche es der Landwirtschaft ermöglicht, produktive und zugleich ressourcenschonende Systeme aufzubauen.

Ein wichtiger Aspekt beim Umbau der Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels sei dabei der Aufbau von Humus im Boden. Mehr Humus im Boden hat viele Vorteile: Humusreiche Böden können mehr Wasser aufnehmen, versorgen die Pflanzen besser mit Nährstoffen und speichern große Mengen Kohlenstoff langfristig im Boden. Die Einführung von Agroforstsystemen, in denen Feldfrüchte und Bäume auf einem Acker gepflanzt werden, zeigt ebenfalls gute Ergebnisse. So reduzieren Agroforstsysteme die Erosion auf Feldern deutlich, während gleichzeitig der Schädlingsbefall insgesamt abnimmt. Naturefund praktiziert diese Methode selbst seit Jahren erfolgreich zum Beispiel in Bolivien und auf Madagaskar. Auch sogenannte "cover crops", Zwischenfrüchte mit dem Ziel, den Boden zu bedecken und ihn so vor Austrocknung zu schützen und das Bodenleben zu fördern, sind hier eine Möglichkeit. Dazu kann auch eine in Deutschland nicht verbreitete Form der Weidehaltung beitragen: Ganzheitliches Weidemanagement, bei dem Tiere in hoher Dichte für nur kurze Zeit Flächen beweiden und dabei nicht nur mit ihrem tierischen Dünger den Boden anreichern, sondern durch den Tritt Pflanzenreste förmlich in den Boden einmassieren und so ebenfalls zum Humusaufbau beitragen.

Alle diese Punkte erhöhen vor allem die Artenvielfalt im und auf dem Boden. "Je vielfältiger ein System ist, desto besser kann es auf sich verändernde Umstände reagieren", erklärt Wiese. Entscheidend sei auch, dass durch höhere Vielfalt wieder mehr Nährstoffe in unsere Nahrung gelangen - ein wichtiger Faktor in Sachen Gesundheit.

Schließlich gehe es auch um eine generelle Kehrtwende in der landwirtschaftlichen Produktion "Wir müssen wegkommen, von immer mehr Ertrag, kostet es, was es wolle. Davon profitiert nur die Lebensmittelindustrie, da sie günstig Rohware einkauft, die sie dann verarbeitet teuer weiter verkauft." sagt Wiese abschließend und findet: "Das muss ein Ende haben." Es geht nicht um mehr Ertrag, wir haben genug Lebensmittel, es geht um mehr Profit für die Landwirte, damit sie ein gutes Auskommen haben.

Naturefund bietet deshalb - wie bereits im vergangenen Jahr in Frankfurt und Elsfeth/Niedersachsen sowie kürzlich auf Fuerteventura/Spanien - am 20.3. einen Workshop in Rumänien und am 18.4. bei Gießen an und lädt alle Interessierten ein, über neue Wege für die Landwirtschaft zu diskutieren. Die Ergebnisse werden an die entsprechenden Repräsentantinnen und Repräsentanten in der EU-Kommission weitergeleitet, damit durch diesen partizipativen Prozess die Meinungen der Bürger und Bürgerinnen in die Diskussionen um die EU-Agrarreform mit einfließen.

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