Neben der demografischen Entwicklung können auch gesellschaftliche Trends zu einer Zunahme von Einsamkeit und sozialer Isolation führen: Die Altersarmut wird insgesamt steigen, immer mehr Menschen werden ohne Partner und Kinder alt und der Infrastruktur-Abbau im ländlichen Raum dürfte zunehmen und damit Begegnungsmöglichkeiten reduzieren. Kommunen als Schlüsselakteure Die Autoren des Diskussionspapiers verweisen aber auch auf Entwicklungen, die diesen Trends entgegenwirken und sich positiv auf die soziale Einbindung der älteren Generationen auswirken: »Die zukünftigen Senioren werden durchschnittlich so mobil, gesund, gebildet, engagiert und digital aktiv alt wie keine Vorgängergeneration vor ihnen«, erklärt Catherina Hinz, Direktorin des Berlin-Instituts. Begegnungsorte, geeignete Wohnformen und Teilhabemöglichkeiten schützen Ältere darüber hinaus vor Einsamkeit und sozialer Isolation. Karin Haist, Leiterin der Projekte demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung, betont: »Da Kommunen solche Angebote für Begegnung und Teilhabe vor Ort bieten können, sind sie die Schlüsselakteure bei der Bekämpfung von Einsamkeit ihrer älteren Bewohner und Bewohnerinnen.« Kommunen können somit die Lebensqualität des Einzelnen erhöhen und zugleich Kosten für die Gemeinschaft senken, denn Einsamkeit beschleunigt nachweislich Erkrankungen und frühere Pflegebedürftigkeit. Handlungsempfehlungen gegen Einsamkeit Die Körber-Stiftung und das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung haben Handlungsempfehlungen entwickelt. Diese sollen Kommunen darin unterstützen, der Einsamkeit ihrer alternden Bevölkerung vor Ort entgegenzuwirken:
Diskussionspapier: (Gem)einsame Stadt? Kommunen gegen soziale Isolation im Alter Über die Körber-Stiftung Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern Innovation, Internationale Verständigung und Lebendige Bürgergesellschaft. 1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Stiftung heute von ihren Standorten Hamburg und Berlin aus national und international aktiv. Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. Das Berlin-Institut erstellt Studien, Diskussions- sowie Hintergrundpapiere und bereitet wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Online-Newsletter "Demos" zu abonnieren, finden Sie auf unserer Website.
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