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Aktuelle Pressemeldungen von Dr. Franz Alt Journalist

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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Mobilität & Reisen    Datum: 27.10.2019
Die Automobilität macht immobil
Ein Kommentar von Franz Alt
Das Auto ist ja eine tolle Erfindung. Es ist praktisch und bequem und schenkt uns große Freiheiten. Und dennoch stellt sich immer mehr die Frage, ob das heutige Auto wirklich das Verkehrsmittel der Zukunft ist.

So allmählich spüren auch die deutschen Autobauer, dass ihnen die Felle davon schwimmen. Für die Branche gibt es seit einiger Zeit fast täglich schlechte Nachrichten. Jobs werden abgebaut, die Aktienkurse bröckeln, vor allem die vielen Zulieferer sind betroffen.

Jetzt beginnt sich zu rächen, dass sich die Autokonzerne zu lange auf den alten Lorbeeren ausgeruht und zu wenig Zukunft gewagt haben. Sie haben den Strukturwandel hin zur Elektromobilität fast verschlafen. Viele kleine Zulieferer mussten bereits Insolvenz anmelden, die Großen wie Bosch oder ZS streichen tausende Jobs.

800.000 bis 900.000 Arbeitsplätze bietet bisher die deutsche Autoindustrie. Doch die junge Generation hängt heute weit weniger am Status-Symbol Auto als die Generationen nach 1950. Das Internet oder die Digitalisierung haben für die Jüngeren eine weit größere Bedeutung als das Auto. Wer oft in vollen Zügen fährt, spürt den zunehmenden Andrang zum öffentlichen Verkehr.

Ist das Lebensqualität?
Es sind die Jungen, die Lust auf eine Verkehrswende haben und immer wenig Bock aufs eigene Auto. Eher wollen sie gelegentlich ein Auto leihen - Carsharing. Die zunehmenden Staus verleiden auch vielen Älteren das Autofahren. Ein deutscher Autofahrer steht zurzeit pro Jahr um die 150 Stunden im Stau.

Das heißt: Ein deutscher Autofahrer verbringt mehr Zeit im Stau als er oder sie Zeit hat für Sex. Ist das Lebensqualität? Das bedeutet jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen Verlust von 250 Milliarden Euro ( Verkehr produziert gigantische Folgekosten ). Die Automobilität macht immer mehr Menschen immobil.

Der ÖPNV kostenlos oder doch nicht ganz kostenlos?
Die ersten Städte bieten auch in Deutschland kostenlosen Nahverkehr oder ein Jahresticket von 365 Euro an ( Das erste Land der Welt führt komplett kostenlosen Nahverkehr ein ). Dann lohnt sich das private Auto einfach nicht mehr. Ein Vorbild ist die Kleinstadt Templin, 80 Kilometer nördlich von Berlin. Von 1997 bis 2003 war hier der ÖPNV für alle kostenlos. Die Fahrgastzahlen stiegen in wenigen Jahren von 41.000 auf über 600.000. Der Autoverkehr ging zurück, der Feinstaub war unter Kontrolle. Neue Haltestellen wurden eingerichtet, Linien ausgebaut, Fahrscheine abgeschafft. Finanziert wurde das Ganze durch eine stark erhöhte Kurtaxe. Die Kurgäste beschwerten sich aber, sodass 2003 eine "Jahreskurkarte" für alle zum sehr günstigen Preis von 44 Euro eingeführt wurde.

Der ÖPNV kostenlos oder doch nicht ganz kostenlos? Weitere Experimente werden es zeigen. Freie Fahrt für alle wird nicht länger ein Exoten-Thema bleiben. Polen ist Europas Spitzenreiter beim kostenlosen ÖPNV, er funktioniert dort bereits in 40 Städten und Gemeinden.

Kein Wunder, das unter den drei Säulen der Energiewende - Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende - die Verkehrswende bisher am wenigsten Treibhausgase eingespart hat. Eigentlich gar keine seit 1990. Deutsche PKWs fahren zwar etwas effizienter als noch vor 30 Jahren, aber dafür gibt es heute mehr Autos als noch 1990. Notwendig ist also eine Verkehrspolitik, die menschenfreundlich und nicht primär autofreundlich ist.

Wie wir 2030 unterwegs sind
Das Auto ist ja eine tolle Erfindung. Es ist praktisch und bequem und schenkt uns große Freiheiten. Und dennoch stellt sich immer mehr die Frage, ob das heutige Auto wirklich das Verkehrsmittel der Zukunft ist. Wie wir uns in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren fortbewegen, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Lebensqualität und auf die Frage nach der Lust auf Zukunft. Und nach der Luft, die wir dann noch atmen können.

Die Elektroautos der Zukunft verbessern auf jeden Fall die Luft, wenn sie mit erneuerbar erzeugtem Strom fahren. Der Umbruch kommt. Und ab 2022/2023 - so schätzen die Fachleute - ist ein Elektroauto nicht mehr teurer als ein Benziner oder Diesel.

Der entscheidende ökonomische Vorteil wird dann aber sein: Der Ökostrom als Antrieb kostet noch ein Fünftel dessen ,was wir heute an der Tankstelle fürs Benzin bezahlen. Und er ist umweltfreundlich. Wenn wir dann mehr Autos haben, die geliehen sind als private PKWs, dann ist auch der Verkehr wieder mobiler als heute.

Wir können mit dann vielleicht noch zehn Millionen Elektroautos mobiler sein als mit heute 44 Millionen Benzin- und Diesel-PKWs. Auch das Stauproblem ist lösbar.


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