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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 30.09.2019
"Wir bleiben!"
Tagebaubetroffene werden ihr Zuhause nicht freiwillig verlassen
Eine Solidargemeinschaft von Anwohnerinnen und Anwohnern des Tagebaus Garzweiler II kündigte heute juristischen Widerstand gegen die von RWE geplante Zerstörung von Keyenberg und weiteren Dörfern im Randbereich des Tagebaus Garzweiler II an. Dazu richtet sie sich an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, die Bezirksregierung Arnsberg und den Kohlekonzern RWE Power AG selbst. Die Solidargemeinschaft fordert von ihnen die Klarstellung, dass in Zeiten des beschlossenen Kohleausstiegs und der Klimakrise keine Dörfer mehr für den Kohleabbau zerstört werden dürfen. Notfalls, so die Anwohnergemeinschaft, würden sie dafür auch vor Gericht ziehen, um einen rechtlichen Präzedenzfall zu schaffen.

Die Solidargemeinschaft fordert die Klarstellung, dass in Zeiten des beschlossenen Kohleausstiegs und der Klimakrise keine Dörfer mehr für den Kohleabbau zerstört werden dürfen. © herbert2512, pixabay
"Nach einer so langen Zeit der Unsicherheit wollen die Anwohnerinnen und Anwohner endlich rechtliche Klarheit. Aber auch die Öffentlichkeit soll wissen, was heute noch im Namen der Kohle passiert," sagt Birgit Cichy aus Wanlo. Nach Plänen von RWE sollen die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Berverath, Ober- und Unterwestrich sowie die Holzweiler Höfe noch für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgerissen werden. Nach Ansicht der Anwohnerinnen und Anwohner kann in Zeiten des Klimawandels das Interesse von RWE am Abbau der klimaschädlichen Braunkohle nicht mehr ihre eigenen Rechte überwiegen. Die Forderung der Gruppe lautet daher: Menschenrecht vor Bergrecht! Die Gruppe wählt die für sie derzeit einzige Möglichkeit, ihrer Position auch rechtlich Nachdruck zu verleihen, indem sie an RWE herantreten.

"Das eigene Wohnhaus und den Heimatort aufgeben zu müssen, ist ein gravierender Eingriff in die Grundrechte der Menschen. Dass dies in Zeiten des Klimawandels und Kohleausstiegs für den Abbau klimaschädlicher Braunkohle von diesen verlangt wird, ist absolut nicht mehr zeitgemäß und aus unserer Sicht sogar verfassungswidrig", sagt Rechtsanwalt Dirk Teßmer, der die Anwohnerinnen und Anwohner juristisch vertritt. Sollten RWE und die Landesregierung nicht einlenken, bleibt der Gemeinschaft nur noch, von den Behörden und nötigenfalls den Gerichten klären zu lassen, ob die Zerstörung von Dörfern am Rand des Tagebaufelds Garzweiler II unter diesen Umständen überhaupt noch recht- und verfassungsgemäß ist. Anhand eines unmittelbar an der Dorfgrenze von Keyenberg gelegenen Grundstücks kann und soll dann richtungsweisend auch mit Blick auf die dahinterliegenden Dörfer und Höfe entschieden werden, ob deren Einwohnerinnen und Einwohner noch für den Braunkohleabbau enteignet werden dürfen.

"Es ist doch absurd, dass wir in Zeiten der Klimakrise und des Kohleausstiegs noch fürchten müssen, unser Zuhause an die Kohle zu verlieren. Wir lieben unser Zuhause, hier lachen, weinen, und arbeiten wir, hier leben wir. Und deswegen sagen wir: Wir bleiben!", so Britta Kox aus Berverath. Auf Unterstützung der Landesregierung NRW warten die tagebaubetroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern bislang vergeblich. Mit dem heutigen Tag nehmen sie das Heft des Handelns nun selbst in die Hand. Die Solidargemeinschaft fordert die Landesregierung in ihrem Brief auf, ihre Dörfer zu erhalten und das Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner anzuerkennen, nicht gegen ihren Willen ihr Zuhause verlassen zu müssen.

"Von uns aus haben wir gar kein Interesse daran, unbedingt den aufreibenden rechtlichen Weg gehen zu müssen und hoffen daher auf eine Einsicht bei der Landesregierung und RWE", sagt Marita Dresen aus Kuckum. "Der Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft und die Überzeugung, dass wir dies nicht nur für uns, sondern auch für das Klima und damit für alle tun, geben mir und meiner Familie aber die Kraft, uns gegen RWE notfalls auch rechtlich zur Wehr zu setzen."

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