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Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 28.09.2019
30 Jahre Grünes Band: Verbindende Landschaften und lebendige Geschichte
BUND fordert für Grünes Band Status als Nationales Naturmonument und UNESCO-Welterbe
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert 30 Jahre nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs die ehemalige innerdeutsche Grenze, das Grüne Band Deutschland, komplett als Nationales Naturmonument unter Schutz zu stellen sowie seine Ausweisung als UNESCO-Welterbe voranzutreiben.

Anlass sind die 12. Naturschutztage des BUND heute und morgen auf Burg Lenzen an der Elbe, die sich dem Thema 30 Jahre Grünes Band widmen: Nationale und internationale Gäste, etwa aus Südkorea, diskutieren über Grenzen, Naturschutz und Erinnerungskultur. Mit dem neuen, im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten, sechsjährigen Projekt "Quervernetzung Grünes Band" wird der BUND zudem ab Oktober ökologisch wertvolle Gebiete beidseits des Grünen Bandes mit der knapp 1.400 Kilometer langen Lebenslinie vernetzen.

"Das Grüne Band ist weltweit einmalig, als Biotopverbund und als Landschaft der Erinnerung", sagt BUND-Vorsitzender Hubert Weiger, der das Grüne Band zusammen mit Kai Frobel, BUND-Artenschutzreferent, initiiert hat. "Es bietet tausenden Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum und lässt uns mit seinen historischen Relikten die Unmenschlichkeit von unüberwindbaren Grenzen spüren." Ein kompletter Schutz des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) sei daher unabdingbar. "Wir begegnen so dem massiven Artensterben ebenso wie dem Vergessen oder Verklären von innerdeutscher Teilung und Grenze."

Thüringen hat bereits vor knapp einem Jahr seinen Anteil am Grünen Band als NNM ausgewiesen. Nun müssten auch die anderen Bundesländer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze rasch folgen, fordert Weiger. Sachsen-Anhalt sei hier bereits auf einem guten Weg. "Das Nationale Naturmonument ist die geeignete Schutzkategorie, denn sie bewahrt sowohl herausragende Landschaften als auch kulturhistorisch bedeutsame Gebiete." Aber auch aus europäischer Perspektive stiftet das Grüne Band Verbindung in einem wieder stärker auseinanderdriftenden Europa: "Es ist von zentraler Bedeutung, dass das Grüne Band Europa entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer als einzigartige Erinnerungslandschaft der jüngeren europäischen Zeitgeschichte erhalten und entwickelt wird", so Weiger. Mit der Ausweisung als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur könne dies gelingen. "Deutschland muss sich während seiner EU-Ratspräsidentschaft im kommenden Jahr für eine Nominierung stark machen", sagt der BUND-Vorsitzende.

Den großen Wert für die Erinnerungskultur hebt auch Helene Helix Heyer, Vorstand der BUNDjugend, hervor. Sie sieht das Grüne Band als Brücke, um über Generationen hinweg Kontakt zu halten: "Die deutsch-deutsche Teilung ist in den Köpfen noch nicht überwunden, auch nicht bei den jungen Menschen. Aber meine und nachfolgende Generationen können über die persönlichen oder familiären Erfahrungen mit und an der Grenze und mit der Wiedervereinigung ins Gespräch kommen. Das Grüne Band ist der ideale Ort dafür. Hier ist Zeitgeschehen für uns erlebbar."

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das die Arbeit des BUND am Grünen Band seit rund 20 Jahren beständig unterstützt, überreicht dem BUND heute den Förderbescheid für das neue Projekt "Quervernetzung Grünes Band". "Das Grüne Band als Teil des Nationalen Naturerbes, Refugium für mehr als 1.200 geschützte Arten und Rückgrat des länderübergreifendem Biotopverbunds, gilt es unbedingt auszuweiten und mit anderen Biotopverbundachsen zu vernetzen", sagt Dr. Uwe Riecken, Leiter der BfN-Abteilung Biotopschutz und Landschaftsökologie. "Deswegen fördern wir als BfN mit Mitteln des Bundesumweltministeriums ab dem 1. Oktober über sechs Jahre mit 4,36 Millionen Euro das neue Vorhaben des BUND, das Quervernetzungen am Grünen Band herstellen wird." Liana Geidezis, Leiterin des BUND-Fachbereichs Grünes Band, ergänzt: "Es ist dringend notwendig, ökologisch wertvolle Lebensräume, die im Umfeld des Grünen Band liegen, mit der Biotopverbundachse Grünes Band zu vernetzen und somit einen bedeutenden Beitrag zur sogenannten Grünen Infrastruktur in Deutschland zu leisten. Im Projekt wollen wir durch fachliche und finanzielle Unterstützung Landwirtinnen und Landwirte motivieren und dabei unterstützen, geeignete Vernetzungsflächen naturschonend zu bewirtschaften."

Für eine internationale Perspektive sorgen die Vertreterinnen und Vertreter vom südkoreanischen National Nature Trust: Sie informieren sich, wie verschiedene Akteure mit der ehemaligen innerdeutschen Grenze umgehen und wie sich der Biotopverbund am Grünen Band entwickelt. Zudem erläutern sie, wie mit der Demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea ein Naturrefugium entstanden ist und welche Schritte notwendig sind, um dieses herausragende Natur- und Geschichtserbe zu erhalten.

Hintergrund

Naturschutztage an der Elbe

Zum zwölften Mal richten BUND und Trägerverbund Burg Lenzen e.V. in diesem Jahr die Naturschutztage an der Elbe aus mit Themen wie naturnahe Landwirtschaft, Wälder oder Bürgerengagement: Mit Unterstützung vom Bundesamt für Naturschutz, dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg und der Deutschen Naturschutzakademie steht in diesem Jahr das 30-jährige Jubiläum des Grünen Bandes auf der historischen Burg Lenzen im thematischen Fokus.

Grünes Band Deutschland
Während der deutsch-deutschen Teilung hatten entlang der innerdeutschen Grenzen zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsraum gefunden. Dies erkannten Naturschützer aus Ost und West gleichermaßen und riefen auf Initiative des BUND direkt nach dem Mauerfall, im Dezember 1989, das 'Grüne Band Deutschland' aus. Seitdem arbeitet der BUND zusammen mit vielen Ehrenamtlichen und Akteuren vor Ort sowie mit Unterstützung u.a. des Bundesamtes für Naturschutz an Erhaltung und umfassendem Schutz des mit 1.400 Kilometern längsten Biotopverbundes Deutschlands.

Demilitarisierte Zone Korea
Die demilitarisierte Zone (DMZ) ist ein neutrales Gebiet und teilt die koreanische Halbinsel in Nord- und Südkorea. Sie wurde nach dem Koreakrieg im Jahre 1953 eingerichtet und läuft quer über die Halbinsel. Sie ist 248 Kilometer lang und ungefähr vier Kilometer breit. In ihrer Mitte verläuft die eigentliche Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Die DMZ ist physische Trennlinie, doch viele Koreaner wünschen sich und arbeiten daran, dass sie nach dem Vorbild des Grünen Bandes eines Tages Symbol für die Wiedervereinigung des Landes sein kann. Ebenso wie dereinst der innerdeutsche Todesstreifen hat sich die DMZ in den Jahren der Teilung zu einem Naturparadies entwickelt.

Bundesprogramm Biologische Vielfalt
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatliche repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Information und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken. Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt wird durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) koordiniert und umgesetzt.

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