Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Umwelt & Naturschutz alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 06.08.2019
Resolution der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Deutschen Waldjugend zum Waldsterben 2.0
Dramatischen Situation ist Resultat der Fehlentwicklung unserer Gesellschaft
Der Wald in Deutschland ist bedroht. Hohe Temperaturen und Trockenheit schwächen die Bäume und ermöglichen die massive Ausbreitung von Insekten und Pilzen. 120.000 Hektar Wald sind bisher bereits verloren gegangen. Betroffen sind neben der Fichte auch Zukunftsarten wie Buche oder Tanne. Der Zusammenbruch der Wälder ist ein Signal, dass wir dem Klimawandel stärker entgegentreten müssen. Dies ist nur gesamtgesellschaftlich möglich. Schließlich handelt es sich bei der dramatischen Situation in unseren heimischen Wäldern nicht um ein Fehlverhalten einzelner, sondern um eine Fehlentwicklung unserer Gesellschaft.

Die Bundesverbände der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und der Deutschen Waldjugend (DWJ) fordern deshalb folgende Gegenmaßnahmen:

Jeder kann etwas für den Wald tun
Die Schädigung unserer Wälder ist vor allem eine Folge des Klimawandels. Klimaschutz geht daher mit Waldschutz einher. Daher können wir alle mit klimafreundlichem Verhalten zum Schutz der Wälder beitragen. Ein Konsumverhalten das auf entwaldungsfreie Produkte und nachhaltige Waldbewirtschaftung ausgerichtet ist kommt zusätzlich den Wäldern zugute. Verbände wie die SDW und DWJ bieten vielfältige Möglichkeiten, sich für den Wald einzusetzen.

Deutschland braucht mehr Wald
Neue Wälder sind ein effektives Mittel, um der Atmosphäre CO2 zu entziehen und als Kohlenstoff zu binden. Um dies für Deutschland zu erreichen, brauchen wir ein Programm zur Schaffung zusätzlicher Wälder.

Walderhalt durch Aufforstung
Damit unsere Wälder erhalten bleiben, bedarf es auf den großen geschädigten Flächen einer Aufforstung. Hier können zinsgünstige Darlehen der Landesbanken Finanzierungshilfen für die Waldbesitzenden darstellen. Des Weiteren muss die Bereitstellung von Forstpflanzen und Saatgut gesichert und unterstützt werden. Angesichts des sich ändernden Klimas müssen bei Bedarf auch nicht heimische Baumarten in Betracht gezogen werden.

Programme gegen verfallende Holzpreise
Die immensen Schadholzmengen lassen die Holzpreise sinken und erschöpfen die Lagerkapazitäten der Sägewerke. Ein "Schadholzprogramm" könnte durch die gezielte Vermarktung und den Einsatz des Kalamitätsholzes die Preise stabilisieren und seine Aufarbeitung auch ökonomisch attraktiv machen. Gleichzeitig sollte ein pragmatisches "Biotopholzprogramm" attraktive Anreize liefern, um stehendes Totholz - sofern keine Gefahr für Natur und Mensch davon ausgeht - im Wald zu belassen und neue Biotope zu schaffen.

Vereinfachung der Förderprogramme
Für die Beseitigung der Schäden und die Neubegründung klimastabiler Mischbestände ist die forstliche Förderung das Hauptinstrument. Doch die Verfahren sind kompliziert und langwierig und bedürfen einer Vereinfachung. Durch den Abbau von Hürden kann die benötigte Unterstützung schneller in die betroffenen Wälder gelangen. Darüber hinaus müssen Ökosystemdienstleistungen stärker berücksichtigt werden. Die Fördertöpfe müssen langfristig gestärkt werden.

Unser Wald braucht mehr Personal
Ohne mehr qualifiziertes Personal sind die notwendigen Aufgaben im Wald nicht umsetzbar. Um geschädigte Bäume zu identifizieren, zu fällen und aufzuarbeiten, wird kurzfristig mehr forstliches Personal benötigt. Zur schnelleren Entwicklung von Mischbeständen und die Betreuung unserer Wälder brauchen die Forstbetriebe und angrenzende Bereiche aber auch langfristig mehr Fachpersonal auf allen Ebenen.

Waldpädagogik ist Waldschutz
Die komplexen Zusammenhänge und das Bewusstsein für den Wert der Wälder können durch Bildung vermittelt werden. Hierzu müssen zusätzliche Angebote und Kapazitäten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Waldkontext aufgebaut und gefördert werden. Die waldbezogene Umweltbildung muss sich an alle Altersgruppen richten. Dabei darf das Naturerleben nicht vergessen werden, um die Basis für Umweltbewusstsein zu bilden.

Wald braucht Ehrenamt
Der aktuellen Herausforderung im Wald können wir nur gemeinsam entgegentreten. Neben dem fachlichen Personal benötigt der Wald ehrenamtliche Unterstützung. Gemeinsam können wir die Bedeutung des Waldes in die Bevölkerung tragen und uns für den Schutz unserer Wälder engagieren. Ohne die Beteiligung der Jugend ist dies jedoch nicht möglich. Sie sind die WaldschützerInnen, KonsumentInnen und EntscheidungsträgerInnen von Waldprodukten von morgen. Das Ehrenamt und die Jugendarbeit müssen langfristig unterstützt werden, um die gesamte Bevölkerung für den Waldschutz zu sensibilisieren.

Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens
Die Klimakrise und das derzeitige Waldsterben erfordern das sofortige ambitionierte Handeln der PolitikerInnen. Vor allem die Bundes- und Landesregierungen stehen nun in der Pflicht im Klimakabinett, Maßnahmen zu initiieren, die die Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent sicherstellen. Nur damit können die Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens eingehalten werden.

Waldschutz über Deutschland hinaus
Die großen Waldgebiete der tropischen und borealen Zone speichern große Mengen Kohlenstoff. Sie haben das Potenzial, das Weltklima weitgehend zu stabilisieren; können aber gerade aus diesem Grund bei weiterer großflächiger Übernutzung und Zerstörung schwerwiegende Folgen für die Erderwärmung haben. Neben nationalen Bemühungen sind daher internationale Maßnahmen zum Schutz dieser Wälder zu fördern und umzusetzen. Hierfür muss die Waldzerstörung gestoppt, Zertifizierungssystem etabliert und entwaldungsfreie Lieferketten umgesetzt werden.

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 14 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die erfolgreichen waldpädagogischen Projekte SOKO Wald und Die Klimakönner.

Deutsche Waldjugend
Die Waldjugend möchte Kinder und Jugendliche für Wald und Natur begeistern. Die Basis ihrer Arbeit bilden die einzelnen Ortsgruppen, in denen sich die Mitglieder dauerhaft engagieren. Gemeinsam mit Patenförster*innen führen sie praktische Naturschutzarbeiten wie Baumpflanzungen und Landschaftspflegemaßnahme durch. Dabei wird spielerisch ein breites Spektrum an naturkundlichen und ökologischen Kenntnissen vermittelt. Die Waldjugend entstand 1957 als Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. und unterstützt als eigenständiger Verband deren Ziele.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.06.2025
Agrarökologische Praxis Allianz gegründet - Ein wegweisender Schulterschluss für die sozial-ökologische Transformation Stärkung sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Strukturen

"Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören" Der Rhein hat die Marke von 25 Grad Celsius überschritten

"Kommunen engagieren sich landesweit für Klimaschutz" Zwischenbilanz des Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) nach einem Jahr: Hundert Projekte bereits umgesetzt

Brisantes Energiewendemonitoring Deutsche Umwelthilfe deckt mit vertraulichem Auftragsdokument geplante Klimaschutz- und Innovationsblockade von Katherina Reiche auf

Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


29.06.2025
Klima-Allianz Deutschland warnt Untätigkeit beim Klimaschutz könnte Deutschland 33 Milliarden Euro kosten

27.06.2025
AbL kritisiert Rollback in der Agrarpolitik Langfristige Perspektive für Landwirtschaft, Natur und Tiere braucht mehr als Bürokratieabbau

Ist Völkerrecht noch das Recht der Völker? Macht sich die UNO selbst überflüssig?

Zweifelhafter Handel mit seltensten Tieren unter dem Deckmantel des Artenschutzes Pro Wildlife kritisiert Rolle Deutschlands bei fragwürdigen Deals

26.06.2025
Der Krötennachwuchs ist da Jetzt achtsam sein

50 Jahre CITES: Erfolge und Versäumnisse beim Kampf gegen das Artensterben Forderung nach mutigeren Schritten zum Jubiläum der wichtigsten Artenschutzkonvention

Für eine nachhaltige Zukunft und stabile Märkte AöL plädiert für Erhalt des Naturwiederherstellungsgesetzes

Klimaklage BUND und SFV legen bei Verfassungsbeschwerde nach

Umfrage deckt auf: Bauernhofkatzen oft vernachlässigt Deutscher Tierschutzbund fordert sofortige Maßnahmen gegen das stille Leid auf dem Land

Klimaverhandlungen in Bonn Noch keine gemeinsame Vision für erfolgreiche Weltklimakonferenz

75 Jahre Deutscher Naturschutzring 75 Jahre gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
"Gerne wieder!" Dialog-Aktion "Hof mit Zukunft" auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Rekord-Beteiligung

Aufklärungs-App Deutscher Gründerpreis für Schüler:innen geht an das Team "Intima" aus Eschwege