Wie jedes Jahr war Nürnberg in den vergangenen Tagen wieder die pulsierende Hauptstadt der Spielzeugwelt. Doch zwischen den spannenden Neuheiten dürfen die teils problematischen Bedingungen, unter denen viele Spielwaren produziert werden, nicht ausgeblendet werden. Die Spielwarenbranche muss einen ehrlichen Blick in die eigenen Produktionsstätten werfen und mehr dafür tun, dass bei der Herstellung von Spielzeug in China und anderen Ländern niemand ausgebeutet oder die Umwelt schwer belastet wird. Erst im Dezember 2018 haben Nichtregierungsorganisationen im TOYS REPORT 2018 gezeigt, unter welch miserablen Bedingungen die Beschäftigten im Hauptproduktionsland China schuften müssen. Noch immer sind Überstunden weit über das gesetzliche Maß, fehlende Schutzausrüstung, unzureichende gewerkschaftliche Vertretung und Löhne, die nicht zum Leben reichen an der Tagesordnung. Auch große deutsche Spielwarenmarken wie Simba, Ravensburger und Schleich müssen als Auftraggeber ihrer Verantwortung endlich gerecht werden. Weil die freiwilligen Selbstverpflichtungen bisher ihre Wirkung verfehlen, müssen die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Unternehmen endlich ins Gesetz. Darüber hinaus braucht es bessere Transparenz entlang der Lieferkette und in Fällen von klaren Verstößen wirksame Sanktionen für Unternehmen. Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher
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