Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Büro & Unternehmen alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Aktuelle Pressemeldungen von Dr. Franz Alt Journalist

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Büro & Unternehmen    Datum: 11.01.2019
Wird Homeoffice zur neuen Normalität?
Ein Kommentar von Franz Alt

Mehr über neue Arbeitswelten lesen Sie im B.A.U.M.-Jahrbuch 2019 mit dem Fokus auf New Work,
Aufbruch in eine neue Arbeitswelt.
In einem Land mit großer Liebe zur Pünktlichkeit wie Deutschland wäre mehr Homeoffice mal was Neues. Mehr Arbeitszeit im Büro bedeutet nicht unbedingt mehr Leistung.

Doch hierzulande ist Arbeiten ohne Zeitvorgabe noch immer eine gewagte Überlegung. Wissenschaftler haben jedoch errechnet, dass Heimarbeit bei 40% aller Jobs möglich wäre. Heute sind wir bei 10%. Schweden, Belgien und die Niederlande sind bei doppelt bis dreimal so viel.

Vor 50 Jahren sagte mein erster Intendant: "Ich erwarte von Ihnen gute Filme und gute Moderationen. Wie lange Sie dafür brauchen, ist ausschließlich Ihre Sache. Sie können gerne auch im Schwimmbad arbeiten und dabei in der Sonne liegen". Ein kluger Chef.

Ich hatte Glück und wurde glücklich mit diesem Journalisten-Beruf, bei dem das Wort Rente ein Fremdwort ist. Ich verstehe mich auch mit 80 als Festangestellter des Lebens. Arbeit ist unser Ausdruck in der Welt zu sein. Wir sind hier, um das zu tun, was wir wirklich lieben. Und im digitalen Zeitalter ist mein Büro immer dort, wo ich gerade bin.

Homeoffice scheiterte in Deutschland bisher weniger an fehlender Technik oder an Effizienz, sondern am Vertrauen der Chefs in ihre MitarbeiterInnen. Der niederländische Arbeitsforscher Rutger Bregman sagt gar voraus: Wir werden mittelfristig noch 15 Stunden pro Woche arbeiten und dabei besser leben. So lasse sich auch die Digitalisierung mit weniger Arbeitszeit ohne Massenarbeitslosigkeit gestalten.

Der Kapitalismus habe viele überflüssige "Bullshit-Bürojobs" geschaffen. Es gehe aber darum, weniger zu arbeiten, um mehr zu tun. Bregman: "Viele Menschen sehnen sich nach Sinn".

Weniger arbeiten - mehr tun
Wir werden in den nächsten Jahren Arbeit neu denken. Später kommen, früher gehen, mehr Zeit für Kinder und mehr Rücksicht auf die Arbeitszeiten des Partners oder der Partnerin?

Aber ja, in der schwedischen Stadt Göteborg wurde dieser Traum bereits Realität. In einem Arbeitszeitexperiment wurde der Sechs-Stunden-Arbeitstag erprobt. Ergebnis: Die ArbeitnehmerInnen sind leistungsfähiger, zufriedener und seltener krank.

Ergebnis: Mit diesem innovativen Zeitmodell wird jetzt auch anderswo in Schweden experimentiert. Die IG Metall will auch in Deutschland erproben, ob mehr Freizeit ihren Mitgliedern wichtiger ist als mehr Lohn. Erste Umfrageergebnisse zeigen, dass mehr Geld erst an vierter Stelle steht, aber mehr Freizeit an erster. Vor allem Männer haben in den letzten Jahrzehnten einen größeren zeitlichen Spielraum für mehr Präsenz in ihrer Familie benutzt.

Übrigens: "Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten", wusste schon Konfuzius. Oder Khalil Gibran: "Arbeit ist sichtbar gemachte Liebe". Wenn wir tun, was wir lieben, wird unsere Arbeit gut.
  • Und was macht die Digitalisierung mit unseren Jobs?
  • Wie viel Arbeit übernehmen künftig die Maschinen?
  • Fabriken ohne Arbeiter?
  • Kaufhäuser ohne VerkäuferInnen?
  • Supermärkte ohne Kassiererinnen? Busse, Bahnen und Taxen ohne Fahrer? Wollen wir das auch?8(/i>
Mehr oder weniger Jobs durch Digitalisierung?
Bei jeder Transformation entstehen auch neue Jobs. Roboter müssen entwickelt, gebaut und gewartet werden? Wer organisiert die Software? Wer bezahlt die Umschulung? Niemand kennt bisher die Antwort. Wir wissen allerdings vom Übergang in die erste industrielle Revolution, dass die größten Chancen auf Jobs hat, wer beim Übergang in die neue Berufswelt flexibel ist und willig zur Ausbildung.

Der Arbeitsmarkt wird sich auch in Deutschland in den nächsten Jahren rasant ändern - allein durch die nicht aufzuhaltende Digitalisierung und Roboterisierung. Die Digitalisierung durchdringt die gesamte Arbeitswelt. Es begann bei Reisebüros und Buchhandlungen, bei Banken und Medien, es folgten Einzelhandel, Maschinenbau und die Autoindustrie. Und dennoch hat Deutschland heute die wenigsten Arbeitslose seit der Wiedervereinigung.

Viele monotone Aufgaben übernehmen jetzt die Roboter. Obwohl in Deutschland noch viel digitaler Analphabetismus herrscht - hauptsächlich die deutsche Bürokratie hat die digitale Revolution bisher weitegehend verschlafen. An vielen Orten wiehert noch immer der analoge Amtsschimmel.

Dennoch oder gerade deshalb ergeben sich diese Fragen: 
  • Wie gestalten wir die notwendige Anpassung an den technischen Wandel und die demografische Entwicklung?
  • Wie finanzieren wir die notwendigen Investitionen in Bildung, Umschulung und Weiterbildung?
  • Wie integrieren wir Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, in unser Bildungs- und Ausbildungssystem?
  • Wie schaffen die Abgehängten den Anschluss?
  • Wo entstehen neue Arbeitsplätze, die durch Innovation und Neustruktur verloren gehen?
  • Wird die Niedrig-Lohn-Armee der Postboten, Putzleute und Pfleger weiter wachsen?
  • Was heißt das alles für die künftigen Arbeitszeiten?
Verändert hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zum Beispiel die Druckindustrie. Meine Zeitungskollegen klagen fast alle über Rückgänge der gedruckten Zeitungen. Gleichzeitig aber bauen sie die Digitalisierung ihrer Arbeit aus. So sagt Sven Steffen von Steffen Media in Friedland, dass er innerhalb von zehn Jahren sein Druckhaus in ein Medienhaus umgebaut habe. 2001 hatte er 30 Mitarbeiter, davon waren neun Offsetdrucker und einer war Programmierer. Heute hat er 57 Mitarbeiter, darunter fünf Drucker und neun Mitarbeiter fürs Digitale. Der Wandel hat sich gelohnt. Der Umsatz von Steffen Media hat sich seit 2007 vervierfacht.

Die Digital-Botschafterin der Bundesregierung, Professorin Gesche Joost, sagt: "Wir erwarten bis zum Jahr 2.020 eine Million offene Stellen im IT-Bereich". Über ihre persönliche Mobilität sagt Frau Joost: "Ohne Netz läuft gar nichts. Ich käme kaum durch die Stadt ohne digitale Kenntnisse. Ich habe kein Auto und fahre immer mit Mietfahrrädern, mit DriveNow oder Car2Go. Meine ganze Mobilität funktioniert ad hoc übers Smartphone." Weniger Büroarbeit und weniger Bürohengste bedeuten weniger Staus.

Die Arbeit der Zukunft: Weiblicher, älter, flexibler und digital
In Universitätsstädten sind die Hochschulen oft die Treiber der Digitalisierung. Der digitale Kapitalismus setzt auf selbstlernende Maschinen, welche die Produktion übernehmen und auf Wissen, das körperliche Arbeit übernimmt. Dadurch sollen immer mehr Waren in immer weniger Zeit von immer weniger Menschen produziert werden.

Klar ist, dass ein funktionierender Arbeitsmarkt und eine florierende Wirtschaft die Voraussetzung für den sozialen Frieden in einer modernen Gesellschaft sind. Deshalb müssen digitale Kompetenzen fester Bestandteil unseres Bildungssystems werden.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

07.04.2025
"Tag der Befreiung" oder Befreiung von Trump? US-Präsident Donald Trump sieht überall im internationalen Handel "Abzocker, Ausbeuter und Vergewaltiger" gegenüber den USA am Werk.

30.03.2025
Wer Frieden will, muss den Frieden vorbereiten So unvorstellbar wie heute vielen ein Frieden zwischen Russland und der Ukraine scheint, so unvorstellbar schien noch vor 30 Jahren ein Ende des Kalten Krieges.

23.03.2025
Leben wir im Zeitalter der Schamlosigkeit? Gerade im Zeitalter der Schamlosigkeit muss sich Europa seiner demokratischen und christlichen Werte, seiner Freiheit und der Menschenrechte besinnen.

05.03.2025
Frieden ist möglich - aber sicher! Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.

01.03.2025
Die Welt ist kein Basar Jetzt kommt es auf Europa an!

22.02.2025
Die solare Weltrevolution - sogar in Bayern "Bürger zur Sonne, zur Freiheit!" - könnte das hoffnungsfrohe Motto für 2025 sein.

01.02.2025
Ist die CDU noch eine christliche Partei? Merz erweist sich jetzt kurz vor der Bundestagswahl als bester Wahlhelfer der AfD

27.01.2025
Vom Feuer zum Strom Die Super-Transformation unserer Zeit

16.01.2025
Grüne Energie in Hülle und Fülle Die Energiefrage ist die Überlebensfrage des 21. Jahrhunderts


01.01.2025
IRENA heißt FRIEDEN Die weltweite Nutzung der erneuerbaren Energien ist die Basis des künftigen Weltfriedens.

30.12.2024
Jimmy Carter: Der Friedens-Präsident Ein Nachruf von Dr. Franz Alt


06.12.2024
Verantwortete Freiheit Wir können im Wahljahr 2025 dafür sorgen, dass die Klimafrage wahlentscheidend wird

02.12.2024
Schnellster Anstieg des CO2 in den letzten 50.000 Jahren Der Gesundheitszustand unseres Planeten ist alarmierend. Und der Krankheitserreger heißt Homo sapiens.


25.11.2024
"Eine bessere Welt als vorher" Klimapolitik ist etwas, was uns voranbringt und nichts, was Verzicht bedeutet.

16.11.2024
Klare Mehrheiten für Klimaschutz Wie ernst nehmen es die Europäer mit dem Klimawandel?

29.10.2024
Papst Franziskus und die Frauen - Die Zukunft der Kirche ist weiblich

17.10.2024
Die Welt wird erneuerbar... ...die alten Energieversorger bleiben Gefangene ihres eigenen Systems.

28.09.2024
Wie lernen wir und wie lernen Gesellschaften? Durch die Vermittlung der Lust auf Zukunft und das Aufzeigen konkreter und bereits praktizierter Lösungsvorschläge

20.09.2024
Zehn Gebote für das Klima Gebote für eine ökologische Ethik - eher Angebote als Verbote


11.09.2024
Sieben gute Gründe für erneuerbare Energie