Es beginnt mit den eindringlichen Worten: "Bereits heute ist deutlich, dass diejenigen, die durch die Emission von Treibhausgasen am stärksten zum Klimawandel beigetragen haben, nicht die Hauptlast seiner Folgen tragen müssen. Das gilt in sozialer und wirtschaftlicher wie auch in geographischer und ökologischer Hinsicht. Und es betrifft jetzige und künftige Generationen." Weiter heißt es: "Deutschland wird das nationale wie auch das EU-Klimaschutzziel für 2020 verfehlen. Seit neun Jahren sind die CO2-Emissionen nicht mehr gesunken. Kohle ist der größte Einzelverursacher von CO2 in Deutschland, aber auch Verkehr, Bau und Landwirtschaft leisten bisher zu wenig, um die Treibhausgasemissionen zu senken." Klimagerechtigkeit bedeutet für die Pilger dabei sowohl globale Gerechtigkeit für die unter den Klimafolgen leidenden Regionen der südlichen Erdhalbkugel, als auch "Enkelgerechtigkeit" als Gerechtigkeit für künftige Generationen sowie Veränderungsgerechtigkeit - z. B. Ausstiegsgerechtigkeit für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen. Bei der Übergabe Ihrer Forderungen berichteten die Klimapilger/innen eindringlich von den Erfahrungen und Begegnungen auf ihrem langen Weg, u. a. mit Bergbaubetroffenen in der Lausitz, die zum Teil jahrelang in Unsicherheit über die Zukunft ihrer Heimat leben müssen. Diese Menschen bräuchten klare Worte und schnelle Entscheidungen, statt sie von Wahl zu Wahl weiter hinzuhalten. Den feierlichen Abschluss der Klimapilger-Aktionstage in Berlin bildet ein ökumenischer deutsch-polnischer Gottesdienst heute am Montagabend um 18 Uhr in der Versöhnungskappelle in Berlin-Mitte mit Bischof Dr. Markus Dröge, Erzbischof Schick und mehreren polnischen Bischöfen. Dienstag früh starten die Klimapilger Richtung Polen. Hintergrund Der deutsch-polnische ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt über 78 Stationen und über 1.800 gelaufene Kilometer und endet am 9. Dezember im polnischen Katowice, wo die 24. Welt-Klimakonferenz (COP 24) stattfindet. Neben den wechselnden Tagespilgern gibt es dabei auch eine feste Gruppe von Dauerpilgern, welche die gesamte Strecke bis Katowice gehen. Seit dem Start am 9. September in Bonn haben sich bereits über 1.500 Pilger/innen an dem Weg beteiligt (Mehrfachzählungen bei Langzeitpilgern). Addiert man die gelaufenen Kilometer aller Tagespilger/innen, haben sie rund 38.000 Kilometer geschafft! Die Pilgerinnen und Pilger gingen durch die drei großen deutschen Braunkohlegebiete, besuchten besondere "Schmerzpunkte" (z. B. Hambacher Forst, Pödelwitz bei Leipzig, Lausitz) und stärkten sich spirituell an "Kraftorten", bei Gottesdiensten und im gemeinsamen Gebet. Am 7. Dezember werden die Pilgerinnen und Pilger in Katowice erwartet. Unterwegs werben die Pilgerinnen und Pilger bei 14 Aktionstagen und zahlreichen weiteren Veranstaltungen für Klimagerechtigkeit. 40 Unterstützer/innen Der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit wird unterstützt von einem breiten ökumenischen Bündnis aus 40 Organisationen, Initiativen und Unternehmen, darunter Brot für die Welt, das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR e.V., die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Deutsche Bischofskonferenz und das Kindermissionswerk 'Die Sternsinger'. Weitere Informationen, aktuelle Route, Anmeldung und Fürsprachen unter www.klimapilgern.de.
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