Gemeinsam mit seinen Co-Autoren Susanne Kunze von der Universität Bayreuth und Thilo Heinken von der Universität Postdam hat Fartmann darin erstmals belegt, dass die aktuellen Düngeraten in der Landwirtschaft den physiologischen Toleranzbereich der meisten Schmetterlingsarten überschreiten. Somit trägt die Düngung direkt zum flächendeckenden Rückgang vieler Schmetterlingsarten bei. Die landwirtschaftliche Intensivierung gilt als die Hauptursache für das Verschwinden vieler Schmetterlingsarten in West- und Mitteleuropa. Der Rückgang der Artenvielfalt wurde dabei häufig mit dem zunehmend schwindenden Lebensraum in Verbindung gebracht, wohingegen Veränderungen der Wirtspflanzenqualität bisher weitestgehend unberücksichtigt blieben. Die Ergebnisse die Studie zeigen jedoch, dass zu hohe Stickstoffkonzentrationen in den Wirtspflanzen zu einer stark erhöhten Sterberate bei Schmetterlingsraupen führen. Um den Einfluss der Düngung zu untersuchen, wurden die Überlebensraten der Raupen von sechs weit verbreiteten Tag- und Nachtfalterarten unter verschiedenen Düngeszenarien dokumentiert. Die Stickstoffgaben entsprachen dabei den in der mitteleuropäischen Landwirtschaft aktuell üblichen Düngemengen. "Die Düngung hat dabei zu einer Zunahme des Stickstoffgehalts in den Wirtspflanzen und gleichzeitig zu einer deutlich erhöhten Mortalitätsrate der Schmetterlingsraupen aller Modellarten geführt", erklärt Fartmann, der an der Universität Osnabrück die Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie leitet. Demnach ist anzunehmen, dass die Düngung und der damit erhöhte Stickstoffgehalt in den Pflanzen, dass Schmetterlingssterben direkt beeinflusst.
Artikel drucken Fenster schließen |