Die Basis bildeten Fachvorträge, Diskussionsrunden und ein halbtägiger Workshop. Schwerpunkte lagen auf den unterschiedlichen Methoden (Fokus: Herdenschutzhunde), und den damit verbundenen Herausforderungen. Die Experten teilten ihre Best Practice Erfahrungen nicht nur aus Deutschland, sondern auch der Schweiz, Österreich und der Slowakei. Hierbei wurden natürlich auch die unterschiedlichen Beweidungsformen und Voraussetzungen berücksichtigt. Wie in den bayerischen Alpen, erschweren auch in den Nachbarländern Schweiz und Österreich Topographie und Untergrund den Herdenschutz auf den Almen. Unter den Referenten fanden sich bekannte Größen wie der Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky oder der Wanderschäfer Sven de Vries, welcher u.a. durch seine Petitionen für die Weidetierprämie bekannt wurde und seine Lebensrealität als Wanderschäfer regelmäßig in den sozialen Netzwerken teilt. Weiterhin sprachen: Dr. P. Blanché (Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.), R. Gomringer (Landesverband Bayer. Schafhalter e.V.), J. Höllbacher (Beratungsstelle für öster. Herdenschutz), Dr. M. Skuban (Carpathian Wildlife Society), D. Mettler (AGRIDEA, Schweiz), C. Homburg (IG Wolf und Weidetiere), J. Rudorf und N. Soethe (WikiWolves). Auch nach den Vorträgen dauerten die interessanten Gespräche beim gemütlichen Ausklang bis spät in den Abend an. Wichtiger Bestandteil des Symposiums war der Workshop, moderiert von Dr. Angela Lüchtrath (Mediationsbüro suedlicht): die Teilnehmer hatten in Kleingruppen die Möglichkeit, ihre persönlichen Lebensrealitäten darzustellen und andere Sichtweisen kennenzulernen. Die Weidetierhalter fühlen sich beispielsweise durch die aktuelle Situation und die gesetzlichen Bestimmungen von Gesellschaft und Politik allein gelassen und sind deshalb umso mehr auf Unterstützung angewiesen. Ziel des Workshops war neben einem besseren gegenseitigen Verständnis und einer höheren Wertschätzung, wie jeder Teilnehmer aktiv zu einer Verbesserung der Situation beitragen kann. Dieses gelungene Wochenende übertraf die Erwartungen der Initiatoren und lässt sie darauf hoffen, einen kleinen, aber wichtigen Schritt in eine verantwortungsvolle Zukunft für eine friedliche Koexistenz gewagt zu haben. Organisatorin und Moderatorin Franziska Baur (Naturschutzreferentin der GLUS) abschließend: "Das Symposium hat uns bestätigt, dass der Bedarf nach persönlichem und fachlichem Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen groß ist und bisher nicht ausreichend gedeckt wird. Gesellschaftliche Wertschätzung der Weidetierhaltung gepaart mit effektivem Herdenschutz sind die Voraussetzungen dafür, das Zusammenleben mit dem Wolf in unserer gemeinsamen Heimat Bayern konstruktiv zu gestalten."
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