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Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 09.08.2018
"Wir werden den Glyphosateinsatz in Hessen beenden!"
Landwirtschaftsministerin Priska Hinz stellt Glyphosat-Ausstiegsstrategie im Umweltausschuss des Hessischen Landtags vor
"Die Hessische Glyphosat-Ausstiegsstrategie bündelt verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, schnellst möglich den Einsatz von glyphosathaltigen Herbiziden in der gesamten hessischen Landwirtschaft sowie in hessischen Wäldern, Gärten und auf Freiflächen zu beenden", sagte die Hessische Landwirtschafts- und Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden.

Das Land sieht sich in einer Vorbildfunktion. Deshalb ist der Glyphosatausstieg auf den selbst bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieben, wie dem Eichhof in Bad Hersfeld oder der Domäne Beberbeck bereits vollzogen. "Bei Wiederverpachtungen von Staatsdomänen wird der Glyphosatverzicht zum Bestandsteil neuer Pachtverträge. Die Bestandspächter werden wir bei diesem Schritt individuell beraten und unterstützen", so die Ministerin.

Alternativen für die Landwirtschaft
Das Beratungsangebot des Landes Hessen geht aber weit über die Pächter der Staatsdomänen sowie landwirtschaftlich genutzter domänenfiskalische und forstfiskalische Einzelgrundstücke hinaus. Über die allgemeine landwirtschaftliche Beratung des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) wird darauf hingewirkt, dass der Einsatz von Glyphosat und anderen Breitbandherbiziden begrenzt und durch alternative Methoden ersetzt wird. "Die große Nachfrage nach dieser Beratung zeigt, dass in der Landwirtschaft ein Umdenkprozess stattfindet. Die breite Öffentlichkeit sieht den Einsatz von Glyphosat ohnehin mehr als kritisch", führte die Ministerin weiter aus. "Wir müssen die alternativen Ansätze zum Glyphosateinsatz verstärkt nutzen und weiterentwickeln", ergänzte sie. So können zum Beispiel durch anbau- und kulturtechnischen Möglichkeiten (u.a. durch Fruchtfolge, Saat- und Pflanzzeitgestaltung, resistente Sorten), mechanisch/thermischen Verfahren und biologische sowie biotechnische Maßnahmen in das Anbaukonzept einbezogen und berücksichtigt werden.

"Neben den bereits bestehenden Alternativen zu Glyphosat und ähnlichen Wirkstoffen ist es auch für unsere agrarwissenschaftlichen Fakultäten und Landeseinrichtungen, wie dem Landesbetrieb Landwirtschaft eine vorrangige Aufgabe weitere alltagstaugliche und tragfähige Konzepte und alternative Methoden zu entwickeln und zu erproben. Dies reicht von der Pflanzenzüchtung bis hin zu neuen Bodenbearbeitungstechniken. Je besser es uns gelingt, mit unserem Wissen und unserem hohen technologischen Standard den Ausstieg aus der Anwendung umwelt- und gesundheitsgefährdender Pflanzenschutzmittelwirkstoffe erfolgreich zu bewältigen, umso mehr Möglichkeiten haben die landwirtschaftlichen Betriebe auf Verfahren zu verzichten die unsere Umwelt und unsere Böden unnötig belasten", sagte die Ministerin.

Durch die Ausweitung der Förderung der ökologischen Landwirtschaft wird ebenfalls der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduziert. "Seit 2014 ist die Ökoanbaufläche in Hessen dank unserer gezielten Förderprogramme um über 30 Prozent gestiegen. Und auch in der konventionellen Landwirtschaft werden vermehrt umweltfreundliche Methoden eingesetzt und auf Herbizide zunehmend verzichtet. Auch hierbei steht unsere Agrarförderung unterstützend an der Seite der Landwirtschaft", erklärte Hinz. Zum Beispiel bietet das Land Landwirtinnen und Landwirten eine Förderung beim Kauf von neuen Maschinen und Geräten der Außenwirtschaft an, die zu einer deutlichen Minderung von Umweltbelastungen durch gezielte Unkrautbekämpfung mittels neuartiger mechanischer Verfahren führen.

Kein Glyphosat im Wald und auf Freiflächen
"Auch im Staatswald wird seit 2016 kein Glyphosat eingesetzt. Dies ist wichtig für den Erhalt und den Schutz der natürlichen Artenvielfalt. Den Verzicht auf sonstige Pflanzenschutzmittel haben wir in der neuen Richtlinie für die Bewirtschaftung des Staatswaldes festgeschrieben und uns auch im Rahmen der FSC-Zertifizierung darauf verpflichtet", erläuterte Ministerin Hinz. Nur noch in Ausnahmefällen und mit Genehmigung des Ministeriums können Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

"Viele Kommunen in Hessen verzichten freiwillig auf den Einsatz von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln bei der Pflege ihrer Grün- und Verkehrsflächen oder wollen dies zukünftig tun", erklärte Hinz. Die Hessische Umweltministerin hat bereits im Jahr 2015 mit einem Erlass an den Pflanzenschutzdienst des Landes die Anwendung von Glyphosat im öffentlichen Raum weitgehend ausgeschlossen. Neue Genehmigungen für den Einsatz auf Nichtkulturland, also auf allen Freilandflächen, die nicht landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzt werden, können demnach nur noch in Ausnahmefällen, wie zum Beispiel bei Gleisanlagen zur Einhaltung von Verkehrssicherungspflichten erteilt werden.

Glyphosat-Ausstieg nicht nur in Hessen
"Natürlich brauchen wir den Ausstieg nicht nur in Hessen, sondern bundes- und europaweit. Deshalb müssen wir erreichen, dass die EU-Genehmigung des Wirkstoffs in maximal fünf Jahren endgültig ausläuft. Die Hessische Landesregierung hat sich in den letzten Jahren vielfältig auf europäischer, Bundes- und Landesebene für ein Verbot der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Unser Engagement zeigt Wirkung", sagte Hinz. Für weitere spezielle Maßnahmen zur Glyphosat-Einschränkung hat die EU Ende 2017 einen Rechtsrahmen gesetzt. Hessen hat eine Bundesratsinitiative gestartet, damit diese Möglichkeiten auch in Deutschland ausgeschöpft werden können.

Hintergrund
Der Wirkstoff Glyphosat, der zur Gruppe der Phosphonate zählt, ist Bestandteil zahlreicher Herbizidprodukte, sowohl für den Gebrauch in der Landwirtschaft als auch im privaten Bereich. Er steht wegen des Verdachts, krebserregend zu wirken zunehmend in der Kritik. Der Wirkstoff ist seit über 40 Jahren im Einsatz. Er bildet die Grundlage für ganze Anbausysteme, wie etwa die aus Bodenschutzgründen weit verbreitete Minimalbodenbearbeitung. Glyphosat wird in großen Mengen hergestellt, ist sehr kostengünstig zu beziehen und wird inzwischen auf fast 40 Prozent der bundesweiten Ackerflächen eingesetzt.

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