"Der Leitfaden rückt den Fokus auf das von den Unternehmen und ihrer Lieferkette ausgehende Risiko für die Menschen, die Umwelt und die Gesellschaft", sagt Angela Reitmaier, Leiterin der Arbeitsgruppe Internationale Vereinbarungen von Transparency Deutschland. "Die OECD-Leitsätze und der neue Leitfaden schließen die Bekämpfung von Korruption mit ein und gehen damit über den von der Bundesregierung im Dezember 2016 beschlossenen Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) hinaus. Der Leitfaden kann daher auch als ein Vorbild für die Weiterentwicklung des NAPs dienen", so Reitmaier. Der Leitfaden gilt für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe, ihren Eigentumsverhältnissen, ihrem Standort oder ihrer Position in der Lieferkette. Er gibt einen Rahmen für risikoabhängige Sorgfaltsprüfungen (due diligence) und erläutert die notwendigen Schritte anhand von Beispielen. Die Umsetzung des Leitfadens ist für die Unternehmen nicht rechtsverbindlich. Er wurde aber nach öffentlicher Anhörung und unter Beteiligung der Unternehmen sowie der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft in einem über zweijährigen Prozess erarbeitet. Transparency Deutschland war in der Beratergruppe vertreten. Aufgrund seines umfassenden Anwendungsbereichs könnte sich der Leitfaden zu dem vielleicht wichtigsten Standard für unternehmerisches Handeln entwickeln. Der OECD-Leitfaden steht online zum Download bereit. Zu Transparency Deutschland Transparency International Deutschland e. V. arbeitet deutschlandweit an einer effektiven und nachhaltigen Bekämpfung und Eindämmung der Korruption.
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