In Bayern als dem Land mit den zweitmeisten Erneuerbaren-Arbeitsplätzen gab es dagegen im Jahr 2016 entgegen dem Bundestrend einen leichten Rückgang der Arbeitsplätze - nicht zuletzt, weil hier inzwischen kaum noch Windenergie-Ausbau stattfindet. Allerdings gibt es durch die tiefe Verflechtung der Erneuerbaren mit industriellen Zuliefererbetriebe im Süden und Westen auch dort weiterhin erhebliche und wachsende Arbeitsplatzeffekte durch die Windenergie: Allein aus der Windenergie-Nutzung resultieren beispielsweise in Bayern rund 13.000 der insgesamt über 50.000 Erneuerbaren-Arbeitsplätze. Das Wachstum in diesem Bereich fiel allerdings nicht so stark aus wie anderswo und konnte die Rückgänge in anderen Bereichen daher nicht ausgleichen. "Der Ausbau Erneuerbarer Energien führt direkt zum Aufbau von Beschäftigung, wie etwa die positiven Entwicklungen im Windenergie-Bereich eindrücklich belegen. Andersherum heißt das aber natürlich auch, dass es bei zurückgehenden Ausbauzahlen auch zu Beschäftigungsrückgängen kommen kann, wie wir schon in der Solarsparte erfahren mussten. Dies darf sich in anderen Sparten nicht wiederholen und macht einen weiteren starken Zubau Erneuerbarer Energien über alle Technologien und alle Regionen hinweg erforderlich- nicht nur, um die Klimaziele zu erreichen, sondern auch um Beschäftigung zu sichern und auszubauen", kommentiert Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. Erneuerbare sind wichtiger Jobfaktor in ostdeutschen Bundesländern Die größte Bedeutung für den regionalen Arbeitsmarkt haben die Erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt, wo mehr als jeder 40. Arbeitsplatz auf der energetischen Nutzung von Wind, Sonne, Biomasse und Co. basiert. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ist die Nutzung Erneuerbarer Energien ein besonders wichtiger Beschäftigungsfaktor. In Westdeutschland profitieren Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen am stärksten. Bei der Erneuerbaren-Beschäftigung spielen Betrieb und Wartung des bestehenden Anlagenparks inzwischen eine immer wichtigere Rolle. Die hierdurch ausgelöste Beschäftigung wuchs deutschlandweit zwischen 2012 und 2016 um rund 15.000 Arbeitsplätze, der Anteil an den gesamten Erneuerbaren-Jobs vergrößerte sich von 15,3 auf 22,3 Prozent. Am stärksten macht sich dies in Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein bemerkbar, hier fallen jeweils schon über 30 Prozent der gesamten Erneuerbaren-Arbeitsplätze durch die Arbeiten an bereits installierten Anlagen an. Philipp Vohrer erläutert: "Generell profitieren die Regionen am stärksten, die auch selbst einen starken Anlagenzubau vorweisen können. Dies gilt nicht nur aufgrund der direkten Planung und Installation der Anlagen, sondern mit Blick auf Betrieb und Wartung gerade auch langfristig. Vor allem in strukturschwachen Räumen können Erneuerbare Energien Platz finden und so auch neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen." Hintergrund Die vom Bundeswirtschaftsminsterium (BMWi) geförderte und von der Gesellschaft für Wirtschaftsfliche Strukturforschung (GWS) veröffentlichte Studie "Erneuerbar beschäftigt in den Bundesländern" wurde im April 2018 veröffentlicht Die bundesländergenauen Arbeitsplatzzahlen sind detailliert in Form interaktiver Karten und Tabellen im ebenfalls vom BMWi geförderten AEE-Länderportal Föderal Erneuerbar einzusehen: Themencluster Arbeitsplätze Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende. Ihre Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären - vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis hin zur regionalen Wertschöpfung. Die AEE wird getragen von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend. Mehrere ihrer Kommunikationsprojekte werden von den Bundesministerien für Wirtschaft und für Landwirtschaft gefördert.
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