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Presse-Stelle:  Umweltbundesamt für Mensch und Umwelt, D-06844 Dessau-Roßlau
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 16.03.2018
Weltrecyclingtag
Wieviel recyceln wir wirklich?
Egal ob Verpackungen, Batterien oder Elektrogeräte: Fast alles lässt sich recyceln. Doch wieviel Neues entsteht tatsächlich aus unserem Abfall? Am Weltrecyclingtag - dem 18. März 2018 - soll auf die Bedeutung des Recyclings aufmerksam gemacht werden.

Das BIR (Bureau of International Recycling) hat den 18. März 2018 zum Weltrecyclingtag ausgerufen. Der Tag soll genutzt werden, um auf die Bedeutung des Recyclings weltweit aufmerksam zu machen. Das Umweltbundesamt nimmt dies zum Anlass, einen Blick auf den Stand des Recycling für einige Stoffströme in Deutschland zu werfen:

Kunststoffe:
Wo wir stehen: Im Jahr 2015 sind in Deutschland insgesamt 5,9 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle angefallen. Davon wurden 45 Prozent werkstofflich verwertet und standen als Sekundärrohstoff für neue Kunststoffprodukte zur Verfügung. Für 53 Prozent erfolgte eine energetische Verwertung, das heißt Verbrennung. Die dabei freiwerdende Energie wird zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Ein Prozent der Kunststoffabfälle fand eine rohstoffliche Verwertung - als Reduktionsmittel in der Stahlherstellung. Den größten Anteil am Kunststoffrecycling haben Verpackungen: Fast 80 Prozent des Kunststoffrecyclings basieren auf dem Recycling von Kunststoffverpackungen aus Privathaushalten, dem Gewerbe und der Industrie.

Wohin wir wollen: Ziel muss es sein, noch deutlich mehr Kunststoffabfälle in die werkstoffliche Verwertung zu bringen. Auch die EU-Kunststoffstrategie sagt, dass bis 2030 mindestens die Hälfte aller Kunststoffabfälle recycelt werden sollen. Das UBA empfiehlt eine werkstoffliche Verwertungsquote für Gesamtkunststoffabfälle von 55 Prozent bis 2030.

Verpackungen:
Wo wir stehen: Verpackungen machen einen großen Teil der Abfälle aus Kunststoff, Papier/Karton, Glas und weiteren Materialien aus. Im Jahr 2015 fielen 18,2 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen an. Der Anstieg auf diesen bisher höchsten Wert ist vor allem auf veränderte Lebensbedingungen und die damit verbundenen Verzehr- und Konsumgewohnheiten zurückzuführen. 69,3 Prozent der Verpackungsabfälle gingen in das Recycling. Insgesamt wurden 97 Prozent der Verpackungsabfälle verwertet.

Während die Recyclingquoten für Verpackungen aus Glas (85,2 % in 2015), Papier/Karton (85,7 %) und Metall (91,5 %) in Deutschland auf hohem Niveau liegen, wurden von den gesamten Kunststoffverpackungsabfällen (privater Endverbrauch + Gewerbe + Industrie) 2015 lediglich knapp 49 Prozent werkstofflich verwertet.

Wohin wir wollen: Auch beim Verpackungsmüll muss zukünftig mehr recycelt werden. Durch das Verpackungsgesetz, welches am 1. Januar 2019 in Kraft tritt, steigt die Recycling-Quote für Kunststoffverpackungen, die beim privaten Endverbraucher anfallen (sog. Verkaufsverpackungen), von bisher 36 Prozent auf 58,5 Prozent (ab 2019) und auf 63 Prozent (ab 2022) an. Für Verbraucherinnen und Verbraucher bedeutet dies: Ja, Trennen macht auch weiterhin Sinn, denn der größere Anteil wird werkstofflich verwertet.

Altfahrzeuge:
Wo wir stehen: Jährlich fallen in Deutschland rund eine halbe Million Altfahrzeuge an, das sind rund 500.000 Tonnen. Diese werden in über 1.000 anerkannten Demontagebetrieben und rund 50 anerkannten Schredderanlagen recycelt. Im Jahr 2015 erfolgte für 87,7 Prozent des Gewichts der Altfahrzeuge ein Recycling und für 95,8 Prozent eine Verwertung, das heißt entweder recycelt oder energetisch verwertet. Damit werden die EU-Verwertungsquoten eingehalten.

Wohin wir wollen: Während die Metalle aus Altfahrzeugen bereits zu einem hohen Grad recycelt werden, ist das hochwertige Recycling insbesondere von Fahrzeugglas, Kunststoffen und Elektronikbauteilen aus Altfahrzeugen zu verbessern. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Altautos zur Verschrottung nur einem offiziell anerkannten Betrieb (Demontagebetrieb oder Annahmestelle für Altfahrzeuge, Liste siehe hier) abgeben. Nur "wirkliche" Gebrauchtwagen und keine Autowracks sollten weiter verkauft werden, denn bei deren Verschrottung in nicht anerkannten Betrieben können erhöhte Umweltbelastungen auftreten.

Elektroaltgeräte:
Wo wir stehen: 2015 wurden in Deutschland etwa 722.000 Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. Der weit überwiegende Teil - etwa 623.0000 Tonnen - waren Altgeräte aus privaten Haushalten. Das entspricht 7,6 Kilogramm pro Einwohner und Jahr. Die restlichen Mengen (circa 99.000 Tonnen) kamen von anderen Nutzern, wie beispielsweise Gewerbebetrieben. Jedoch stagnieren die Sammelmengen. Im Jahr 2015 hat Deutschland die geltende Sammelquote von 45 Prozent noch nicht erreicht. Die gesammelten Elektroaltgeräte wurden 2015 zu 79,3 Prozent recycelt und, inklusive energetischer Verwertung, zu 90,3 Prozent verwertet.

Wohin wir wollen: Elektrogeräte werden oft aufwändig produziert und enthalten viele recycelbare Wertstoffe, teilweise auch umweltschädliche Stoffe - wie z.B. FCKW in alten Kühlschränken, Quecksilber in Kompaktleuchtstofflampen und teilweise in Flachbildschirmen. Daher schont es die Ressourcen, Elektrogeräte möglichst lange zu nutzen und bei Bedarf zu reparieren. Außerdem ist eine Getrenntsammlung von ausrangierten Elektroaltgeräten wichtig. Um 2019 die Sammelquote von 65 Prozent für Elektroaltgeräte einzuhalten, sind noch deutliche Anstrengungen notwendig. Elektroaltgeräte können kostenlos bei den kommunalen Wertstoffhöfen und neuerdings auch in größeren Elektrofachgeschäften abgegeben werden. Leicht entfernbare Batterien sollten vorher entnommen und in die Altbatteriesammlung gegeben werden. Beim Recycling des Elektroschrotts sollten die enthaltenen Kunststoffe zukünftig stärker werkstofflich verwertet werden.

Batterien:
Wo wir stehen: 2016 erfolgte für rund 223.400 Tonnen Altbatterien (Gerätebatterien, Industriebatterien und Fahrzeugbatterien) eine stoffliche Verwertung in speziellen Recyclingverfahren. Dabei konnten etwa 188.000 Tonnen Sekundärrohstoffe, zum Beispiel Metalle wie Aluminium, Eisen, Nickel und Blei, zurückgewonnen werden. Diese Rohstoffe lassen sich im Rahmen einer Kreislaufführung erneut für die Batterie- und Akkuherstellung einsetzen. Die Masse der Altbatterien, die im Jahr 2016 durch Deponierung oder Verbrennung beseitigt wurde, betrug 93 Tonnen.

Wohin wir wollen: Die gesetzliche Sammelquote für Geräte-Altbatterien von derzeit 45 Prozent wird derzeit (wenn auch nur knapp) erreicht. Um diese auch zukünftig sicher zu erreichen und die Sammelquote weiter zu erhöhen, ist vor allem auch die Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt. Geräte-Altbatterien können aktuell an über 170.000 Sammelstellen zurückgegeben werden, beispielsweise in jedem Supermarkt, Discounter, Drogerie- oder Baumarkt, in dem Gerätebatterien verkauft werden. Die Märkte stellen dafür Batteriesammelboxen bereit. Zudem etabliert sich die noch relativ neue Technologie der Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus immer weiter am Markt. Auch für dieses Batteriesystem müssen die bestehenden Recyclingverfahren weiterentwickelt und vorangetrieben werden.

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