Eine besondere Gefahr geht vom Knollenblätterpilz aus. Er enthält Zellgifte, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Der Knollenblätterpilz kann mit verschiedenen Champignonarten, Täublingen oder Scheidlingen verwechselt werden. In Syrien und anderen Teilen der Welt gibt es essbare Pilze, die von den hiesigen Knollenblätterpilzen kaum zu unterscheiden sind. Daher sind Menschen aus anderen Ländern besonders gefährdet einen giftigen Pilz in den hiesigen Wäldern zu ernten. Fühlt man sich nach dem Genuss von Pilzen unwohl, sollte man so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Unter www.dgfm-ev.de findet man die Telefonnummern der Giftnotrufe. Der Giftnotruf von der Charite in Berlin ist täglich rund um die Uhr besetzt und für Laien kostenlos. Weitere 7 regionale Notrufe stehen den Pilzsuchern zur Verfügung. Pilze dürfen für den eigenen Bedarf im Wald gesammelt werden. Mit einem Kilogramm pro Person und Tag ist man auf der sicheren Seite. Außerdem sollten an jedem Platz immer einige Exemplare stehen gelassen werden, damit sich die Pilze dort auch weiterhin natürlich vermehren können. Am besten dreht man die Pilze vorsichtig aus dem Boden heraus oder schneidet sie mit einem scharfen Messer ab, so kann aus dem Mycel mitunter in kurzer Zeit ein weiterer Fruchtkörper wachsen. Da Pilze zu einer verstärkten Aufnahme von Schadstoffen wie Schwermetallen neigen, sollten sie nicht neben stark befahrenen Straßen und Industrieanlagen gesammelt werden. Außerdem sind Waldpilze auch ein Vierteljahrhundert nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl in einigen Regionen Deutschlands immer noch erheblich radioaktiv belastet. Das betrifft insbesondere den Süden Bayerns, der 1986 vom Fallout besonders schwer betroffen war.
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