"Einen Nagelpilz hat man sich schnell eingefangen", sagt Patric Stamm von der KKH Kaufmännische Krankenkasse in München. "Ein Besuch im Fitness-Studio, Schwimmbad oder in der Sauna, wo viele barfuß laufen, reicht schon aus." Pilze mögen ein feucht-warmes Milieu. Daher sind auch Füße in Sportschuhen gefährdet. Daneben begünstigen schlecht durchblutete Füße, Immunschwäche und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes einen Nagelpilz, ebenso zu enge Schuhe oder Verletzungen durch die Pediküre. Meist sind Fadenpilze die Verursacher. Sie ernähren sich von Hornsubstanz (Keratin), aus der unsere Nägel bestehen, und können bei kleinen Verletzungen leicht in das Nagelbett eindringen und sich ausbreiten. Zu erkennen ist Nagelpilz an weißlichen bis gelb-braunen Verfärbungen sowie Brüchigkeit der Nägel und einer verdickten Nagelplatte. "Er ist nicht gefährlich, kann aber schmerzhaft sein und Krankheitserregern wie Viren und Bakterien das Eindringen ermöglichen", erklärt Stamm. "Daher sollte bei Verdacht ein Hautarzt zwecks Abklärung aufgesucht werden." Denn je eher eine Infektion erkannt wird, desto schneller kann sie mit pilzhemmenden bzw. -abtötenden Medikamenten (sog. Antimykotika) behandelt werden - äußerlich mit Tinkturen, Lacken oder Salben, innerlich mit Tabletten. In hartnäckigen Fällen ist Geduld erforderlich, denn die Heilung kann Monate dauern. Wer einer Pilzinfektion vorbeugen möchte, sollte seine Füße nach dem Duschen oder Baden gut abtrocknen - inklusive der Zehenzwischenräume. Ratsam sind ferner bequeme, luftdurchlässige Schuhe und atmungsaktive Socken, die regelmäßig gewechselt werden sollten. In öffentlichen Schwimmbädern und Saunen stets Badelatschen tragen. Und: Eine Pilzinfektion ist nicht nur durch direkten Körperkontakt möglich, sondern auch über infizierte Hautschuppen auf Teppichen, Badematten und Handtüchern. Diese daher häufig wechseln und bei mindestens 60°C waschen, damit die Pilze im Fall einer Infektion abgetötet werden.
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