![]() Prof. Buchner weist aber daraufhin, dass die Europäische Union erhebliche Reformen braucht, wenn sie nicht vollends das Vertrauen der Bevölkerung verlieren und damit ihre Existenz aufs Spiel setzen will. "Dass mit Großbritannien nun erstmals ein Staat die EU verlassen wird, ist mehr als ein Warnschuss. Zahlreiche Probleme wie die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich, die Bankenkrise, der Streit um die Verteilung von Flüchtlingen oder die ökologischen Herausforderungen, kombiniert mit dem Demokratiedefizit in der EU, sorgen für zunehmenden Unmut. Dass mittlerweile ein Viertel der Europa-Abgeordneten aus Parteien stammt, die die gesamte EU sehr kritisch sehen, zeigt den dringenden Reformbedarf". Der Europa-Abgeordnete fordert eine Stärkung des Europäischen Parlaments, der einzigen direkt gewählten supranationalen Institution weltweit. "Das EU-Parlament muss alle demokratische Rechte eines Parlaments erhalten, insbesondere das Recht, Gesetzesinitiativen vorzuschlagen. Es muss über alle Politikbereiche entscheiden können, also auch über Grundsatzfragen sowie über europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Zudem brauchen wir eine demokratisch gewählte Regierung anstatt der von Lobbyisten vereinnahmten EU-Kommission. Die EU-Skepsis darf nicht mit leeren und wohlklingenden Worten bekämpft werden. Wir brauchen Transparenz bei allen Entscheidungen der EU. Dabei muss das Mitspracherecht der europäischen Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden, etwa durch eine Weiterentwicklung der Europäischen Bürgerinitiative", so Prof. Buchner.
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