Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | Politik & Gesellschaft alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 15.03.2017
Glyphosat: Das Risiko ist zu hoch
Kein Freibrief für eine Neuzulassung
Zur Gefahrstoff-Einstufung für Glyphosat durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:

Das ist kein Freibrief für eine Neuzulassung. Dafür sind bestehende Hinweise für einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs zu stark. Deshalb haben die Krebsexperten der Weltgesundheitsorganisation das globale Ackergift Nummer eins vor zwei Jahren als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. In Kalifornien wird künftig auf Glyphosat-Produkten ein entsprechender Warnhinweis stehen. Die ECHA-Einstufung ist deshalb unverständlich für alle, die besseren Schutz vor unverantwortlichen und unnötigen Risiken fordern.

Selbst die deutschen und europäischen Behörden, die für die Glyphosat-Neuzulassung grünes Licht gegeben haben, bestreiten den Krebsverdacht nicht. Sie sagen nur: bei "bestimmungsgemäßer Anwendung" bestehe kein Krebsrisiko, beziehungsweise es sei "unwahrscheinlich". Doch bei einem allgegenwärtigen Stoff wie Glyphosat, von dem jährlich Millionen Liter allein auf deutsche Äcker gespritzt werden, der in vielen Lebensmitteln gefunden wird und den viele von uns sogar schon im Körper haben, ist auch ein vermeintlich geringes Risiko zu hoch.

Auch die ECHA hat leider genau wie zuvor das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Europäische Lebensmittelaufsicht EFSA erneut nur den reinen Wirkstoff Glyphosat betrachtet. Glyphosat wird aber ausschließlich in einem potenziell viel giftigeren Gemisch mit Beistoffen verkauft und angewendet - und dieses Gemisch wird überhaupt nicht geprüft.

Glyphosat ist zudem Gift für die Artenvielfalt - und wie auch ECHA betont: Besonders giftig fürs Wasser mit langfristigen Folgen.

Eine wachsende internationale Bewegung hat Schäden durch das Ackergift an Menschen, Tieren und Umwelt weltweit dokumentiert. Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) gegen Glyphosat hat innerhalb weniger Wochen fast eine halbe Million Unterschriften gegen Glyphosat gesammelt.

Sie alle bestehen zu Recht auf dem Vorsorgeprinzip. Im Zweifel muss der Schutz der Bevölkerung und der Artenvielfalt Vorrang haben vor den Interessen von Bayer, Monsanto und Co.

Eine industrialisierte Landwirtschaft, die Glyphosat und andere Pestizide zum regulären Teil ihres Systems macht, ist ein Auslaufmodell. Das sieht inzwischen auch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) so. Die Menschen wollen kein Ackergift im Essen, deshalb reagiert jetzt schon der Handel mit schärferen als den gesetzlichen Grenzwerten. Die UN-Sonderberichterstatterin für das Recht auf Nahrung fordert eine globale Abkehr von der pestizidbasierten Landwirtschaft. Eine neue Studie aus Frankreich zeigt, dass weniger Pestizide nicht weniger Ertrag bedeuten.

Glyphosat ist nur ein Teil des Problems. Es geht auf keinen Fall darum, ein Gift durch ein anderes, womöglich noch gefährlicheres zu ersetzen. Die Landwirtschaft muss raus aus der Abhängigkeit von Ackergiften.

Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher

Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.06.2025
Agrarökologische Praxis Allianz gegründet - Ein wegweisender Schulterschluss für die sozial-ökologische Transformation Stärkung sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Strukturen

"Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören" Der Rhein hat die Marke von 25 Grad Celsius überschritten

"Kommunen engagieren sich landesweit für Klimaschutz" Zwischenbilanz des Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) nach einem Jahr: Hundert Projekte bereits umgesetzt

Brisantes Energiewendemonitoring Deutsche Umwelthilfe deckt mit vertraulichem Auftragsdokument geplante Klimaschutz- und Innovationsblockade von Katherina Reiche auf

Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


29.06.2025
Klima-Allianz Deutschland warnt Untätigkeit beim Klimaschutz könnte Deutschland 33 Milliarden Euro kosten

27.06.2025
AbL kritisiert Rollback in der Agrarpolitik Langfristige Perspektive für Landwirtschaft, Natur und Tiere braucht mehr als Bürokratieabbau

Ist Völkerrecht noch das Recht der Völker? Macht sich die UNO selbst überflüssig?

Zweifelhafter Handel mit seltensten Tieren unter dem Deckmantel des Artenschutzes Pro Wildlife kritisiert Rolle Deutschlands bei fragwürdigen Deals

26.06.2025
Der Krötennachwuchs ist da Jetzt achtsam sein

50 Jahre CITES: Erfolge und Versäumnisse beim Kampf gegen das Artensterben Forderung nach mutigeren Schritten zum Jubiläum der wichtigsten Artenschutzkonvention

Für eine nachhaltige Zukunft und stabile Märkte AöL plädiert für Erhalt des Naturwiederherstellungsgesetzes

Klimaklage BUND und SFV legen bei Verfassungsbeschwerde nach

Umfrage deckt auf: Bauernhofkatzen oft vernachlässigt Deutscher Tierschutzbund fordert sofortige Maßnahmen gegen das stille Leid auf dem Land

Klimaverhandlungen in Bonn Noch keine gemeinsame Vision für erfolgreiche Weltklimakonferenz

75 Jahre Deutscher Naturschutzring 75 Jahre gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
"Gerne wieder!" Dialog-Aktion "Hof mit Zukunft" auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Rekord-Beteiligung

Aufklärungs-App Deutscher Gründerpreis für Schüler:innen geht an das Team "Intima" aus Eschwege