In 2014 wurden von Amprion Trassen geplant als 60 bis 70 Meter hohe Freileitungen. Nun liegen die Planungen vor für Erdverkabelung, mit Breiten in der Bauphase von 30 Metern, und bleibenden Schutzkorridoren für die Erdkabel von 15 Metern, so TenneT bei einem Informationstermin am 7. März in Regensburg. Bei diesem Termin wurde auch klar: Es gibt weiterhin auch für die Erdkabel bedeutende Raumwiderstände - vieles ist noch offen! Vom Norden kommend führt die Planung SUEDLINK zum einem Konverter beim Standort des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld / Schweinfurt, mit ca. 100 Kilometern in Unterfranken. SUEDOSTLINK startet in Ostdeutschland, dann schlängelt sich die Planung über 900 Kilometer durch Ostbayern, durch Oberfranken, die Oberpfalz und Niederbayern, bis zu einem Konverter beim Standort des Atomkraftwerks Isar / Landshut. Die Planungsunterlagen, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt werden, präsentieren ein Wirrwarr von untersuchten Trassenverläufen - mit einer Vorzugstrasse, aber vielen, immer noch offenen, Optionen. TenneT plant in den kommenden Wochen hiermit die Anträge auf Bundesfachplanung bei der Bundesnetzagentur zu stellen, gemäß dem Bundesnetzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) von 2013. Die Bundesfachplanung soll dann in 2018 konkrete Trassen finden, die dann nach den Plänen der TenneT in 2020 in Raumordnungsverfahren konkretisiert werden sollen. "Zu den aktuellen Plänen fragen wir uns - welchem Zweck dienen diese? Einem großen Stromhandel quer durch Europa, mit Atom- und Kohlestrom? Aber eben nicht der Energiewende in Bayern", so Dr. Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz beim BUND Naturschutz in Bayern e.V. "Wir gehen davon aus, dass diese Planungen so nicht umgesetzt werden. Die Kosten sind zu hoch. Dezentrale Konzepte bieten volkswirtschaftlich bessere Optionen. Die Energiewende in Deutschland erfordert dezentrale Strukturen. Diese Leitungen passen nicht zu regionalen Strukturen. Wir müssen die Energiewende dezentral und regional planen. Das muss und wird die Bundesregierung nochmals anders angehen müssen", so Barthel weiter.
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