"Positiv daran ist, dass sich Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt klar zu mehr Ökolandbau in Deutschland bekennt", so LVÖ-Vorsitzender Josef Wetzstein. Auf 98 Seiten werden 24 zum Teil konkrete "Maßnahmenkonzepte" in fünf Handlungsfeldern beschrieben, deren Umsetzung in der Verantwortung des Bundeslandwirtschaftsministeriums liegen. Diese Maßnahmen sind Teil einer "Zukunftsstrategie", mit der 20% Ökolandbau in Deutschland erreicht werden sollen. Leider sagt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt nicht, wann dieses Ziel erreicht werden soll. "Eine Zielsetzung ohne konkrete Zeitvorgabe zu benennen, hilft nicht weiter. Außerdem muss bezweifelt werden, ob mit den vorgestellten Maßnahmen das angestrebte Ziel von 20% Öko-Landbau je erreicht werden kann", so Wetzstein. "Erfahrungen mit der Initiative BioRegio Bayern 2020 der bayerischen Staatsregierung zur Verdopplung der Öko-Produktion bis 2020 zeigen, dass nur ein ganzheitlicher Ansatz in allen Politikbereichen geeignet ist, um die erforderlichen Schritte zu realisieren", so Wetzstein weiter. "Um das ehrgeizige Ziel von 20% Öko-Landbau in Deutschland zu erreichen, müssen neue Priorisierungen und Umstrukturierungen vorgenommen werden. Die aktuell eingesetzten Milliardenbeträge für Agrarverwaltung, Forschung und Entwicklung, Beratung, Aus- und Weiterbildung, Marktentwicklung und Förderung der Einzelbetriebe müssten zielorientiert für die Weiterentwicklung des Öko-Landbaus umgeschichtet und eingesetzt werden", so Wetzstein weiter. Hintergrund Initiative BioRegio Bayern 2020 Die Initiative BioRegio Bayern 2020 ist der Bayerische Weg hin zu einer ökologischen Landwirtschaft der Zukunft: Im April 2012 begründete Staatsminister Helmut Brunner mit seiner Regierungserklärung den Start der Initiative der bayerischen Staatsregierung BioRegio Bayern 2020, mit der die Bio-Produktion bis 2020 von 6,5 auf 13% Prozent verdoppelt werden soll. Dieses Ziel ist zudem auch in einer Regierungserklärung von Ministerpräsident Horst Seehofer verankert und festgeschrieben. Die politische Führung bekennt sich damit klar zur Weiterentwicklung des Öko-Landbaus in Bayern und verpflichtet sich zum aktiven Handeln für den Öko-Landbau. Die Initiative BioRegio Bayern 2020 setzt inhaltliche Schwerpunkte in den Handlungsfeldern, in denen das Land Bayern Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten hat. Dies sind strukturelle Maßnahmen in der Aus- und Weiterbildung, in der Beratung und im Wissenstransfer, in der Praxisforschung, in der Marktentwicklung und im Marketing. Weiterhin geht es um die Verbesserung der Rahmenbedingungen durch die Förderpolitik. Das Konzept zur Initiative Bio-Regio Bayern 2020 hat das Landwirtschaftsministerium in enger Abstimmung zusammen mit der Interessensvertretung der Bio-Verbände erarbeitet. Als Grundlage für die Ableitung notwendiger zu ergreifender Maßnahmen beauftragte das Staatsministerium zunächst eine umfassende Evaluation mit einer Stärken-und-Schwächen-Analyse der Bio-Branche in Bayern. Diese wurde im Jahr 2013 veröffentlicht. Mit der Initiative BioRegio Bayern 2020 wurden erste Schritte für grundlegend notwendige Veränderungen angegangen. Die deutliche Zunahme von Bio-Betrieben, Bio-Verarbeitern und die Zunahme des Bio-Umsatzes im Handel in Bayern in den letzten Jahren sind ein erster und wichtiger Erfolg. Um die gesetzten Ziele bis 2020 zu erreichen, müssen die Anstrengungen weiter ausgebaut und intensiviert werden. Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ Bayern) Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ Bayern) vertritt als Dachverband der Öko-Verbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter die Interessen des Öko-Landbaus in Bayern. Der Öko-Landbau und die Öko-Lebensmittelwirtschaft in Bayern stehen für mehr als 50.000 Beschäftigte, mehr als 3,5 Milliarden Euro Jahresumsatz, mehr als 8.100 landwirtschaftliche Öko-Betriebe auf rund 270.000 ha Fläche und mehr als 2.500 Öko-Verarbeitungs- und Handelsbetriebe. Mehr Informationen: www.lvoe.de
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