Das Einatmen von Feinstaub gefährdet die menschliche Gesundheit. Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern bis zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen. Zudem landen jedes Jahr Menschen mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper in der Notaufnahme - mit Verbrennungen oder Augenverletzungen bis hin zu dauerhaften Hörschäden. In Deutschland erleiden jährlich 8.000 Menschen zu Silvester Verletzungen des Innenohrs durch Feuerwerkskörper. Rund ein Drittel dieser Menschen behält bleibende Schäden, so eine Meldung im Deutschen Ärzteblatt im Jahre 2013. Wie schnell die Feinstaubbelastung nach dem Silvesterfeuerwerk abklingt, hängt vor allem von den Wetterverhältnissen ab. Kräftiger Wind hilft, die Schadstoffe rasch zu verteilen. Bei windschwachen Wettersituationen mit eingeschränktem vertikalen Luftaustausch verbleiben die Schadstoffe jedoch über viele Stunden in der Luft und reichern sich in den unteren Atmosphärenschichten an. Jahreswechsel 2016/2017 1860 µg/m³ wurden am 1.1.2017 um 1 Uhr in Leipzig gemessen. Aber auch in München und Nürnberg lagen die Konzentrationen über 1000 µg/m³. Die extrem erhöhten Konzentrationen in den ersten Stunden des neuen Jahres führen an einer Vielzahl von Stationen dazu, dass die Tagesmittelwerte 50 µg/m³ überschreiten. Von den 35 zulässigen Überschreitungstagen ist damit bereits mit dem ersten Tag des neuen Jahres ein Überschreitungstag "verbraucht". Am 1.1.2017 war dies an 129 der 320 Messstationen der Fall. In Städten, wo auch sonst erhöhte Feinstaubkonzentrationen gemessen werden, führt diese Zusatzbelastung durch Silvesterfeuerwerk oft zu besonders deutlichen Überschreitungen des Tages-mittelwertes von 50 µg/m³. Tagesmittelwerte um 100 µg/m³ sind hier keine Seltenheit. An einer Station in München wurde sogar ein Tagesmittelwert von 564 µg/m³ am 1.1.2017 gemessen. Wenn Sie zur Verminderung der Feinstaubbelastung in der Silvesternacht beitragen möchten, können Sie Ihr persönliches Feuerwerk einschränken oder sogar ganz darauf verzichten. Das hilft nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt, verursacht weniger Müll und reduziert den Energieaufwand, der bei der Herstellung der Feuerwerkskörper erheblich ist. Übrigens: Auch das traditionelle Bleigießen ist nicht ungefährlich, denn beim Erhitzen von Blei entstehen giftige Bleioxide, die eingeatmet werden können. Beim Anfassen der Figuren gelangt Blei an die Hände und so, gerade bei Kindern, möglicherweise auch in den Mund. Wird das Blei zu stark erhitzt, können heiße Bleispritzer zu schweren Brandwunden führen. Wir empfehlen daher, auf Bleigießen ganz zu verzichten - eine gute Alternative zu Blei ist Wachs. Zubehör, Bleireste und alle Gegenstände, die mit dem Blei in direkten Kontakt gekommen sind, gehören in den Sondermüll. Auf keinen Fall sollte es über den Hausmüll oder gar die Kanalisation entsorgt werden.
Artikel drucken Fenster schließen |