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Presse-Stelle:  VDB Berufsverband Deutscher Baubiologen e.V., D-91207 Lauf
Rubrik:Bauen    Datum: 11.12.2000
Verbraucher-Zentrale NRW kritisiert : Zweifelhafter Service in Umweltapotheken
Immer häufiger treten Apotheken als Umweltmeßstationen auf
Köln (W. S.). Immer häufiger treten Apotheken als Umweltmeßstationen auf. Dabei verfehlen viele die Qualitätskriterien der Verbraucher-Zentrale NRW. Deren Öko-Fachleute kritisieren: "Panikmache verunsichert oftmals die Konsumenten."

Apotheken offerieren eine neue Serviceleistung: "die Milieusanierung". Wer Schadstoffe in Wohnung oder Leitungswasser vermutet, wer Nebenwirkungen elektromagnetischer Felder oder Schwermetalle in der Gartenerde befürchtet, dem wird die Devise eingebleut: "Fragen Sie Ihren Umweltapotheker". Der habe "das passende Untersuchungsprogramm, mit dem sich fast alle bekannten Schadstoffemissionen nachweisen und beseitigen lassen".

Schon 125 Pillenverkäufer bekennen sich zur "Philosophie der ganzheitlichen Pharmazie" der Arbeitsgemeinschaft aktiver Umwelt-Apotheker (AAU) in Erlangen. Der Verband ("Messen heißt die Devise!") hofft auf die Bereitschaft der Bundesbürger "zur Investition in ein intaktes Umfeld".

"Um Aufträge allerdings werben die Apotheker mit äußerst fragwürdigen Methoden", moniert Dr. Joachim Dullin, Umweltexperte der Verbraucher-Zentrale NRW. Sein Vorwurf: Panikmache in Broschüren und Werbematerialien.

Die beanstandeten Aussagen bezeichnet AAU-Pressesprecher Thomas Stiegler als "veraltet". Anders sehen das offenbar Umweltapotheker in Köln und Mönchengladbach. Sie verteilten die Prospekte noch im Juni.

Beispiel Wohngifte. Da wird aufgelistet, wann "auf jeden Fall" eine Raumluftuntersuchung fällig sei: bei "ständiger Müdigkeit", bei "Reizungen der Haut", bei "Heuschnupfen" und "Kopfschmerzen" wie bei "unspezifischer Überempfindlichkeit".

Den Umweltcheck in der Apotheke solle auch vornehmen lassen, wer "in Neubau oder renovierter Wohnung" lebe, wessen Nachbar renoviere, wer "neue Teppiche oder andere Einrichtungsgegenstände" angeschafft habe, wer daheim mit "scharfen Reinigungsmitteln", mit "Duftsprays oder Möbelpolitur" hantiere.

Insgesamt 18 Gründe für eine Analyse in der Umweltapotheke führen die Pharmazeuten auf. Danach müßte fast jeder Bundesbürger die selbsternannten Öko-Experten schon allein zu Wohngiften befragen - und dafür zwischen 159 und 325 Mark bezahlen.

Doch das Geld läßt sich oftmals sparen - indem zunächst nach anderen Ursachen für die Beschwerden gesucht wird. Gereizte Augen und etliche andere Symptome können beispielsweise von schlecht gelüfteten Räumen oder zu geringer Luftfeuchtigkeit herrühren, weiß Verbraucherschützer Dullin. Die Luftfeuchtigkeit, optimal zwischen 50 und 60 Prozent, lasse sich etwa mit einem Hygrometer überprüfen. Schon einige Schälchen mit Wasser auf der Heizung erhöhten die Werte.

Außerdem vermißt Dullin in schriftlichen Lockrufen der Umweltapotheker den deutlichen Vermerk, daß eine Schadstoffanalyse in Innenräumen "bei allen gesundheitlichen Beschwerden nie den Arztbesuch ersetzen kann".

So gerät der Service der Apotheken ins Zwielicht. Zumal die Arbeitsgemeinschaft der Umweltapotheker räumlich und personell eng verbandelt ist mit der Torre GmbH, "einem Labor für ganzheitliche Pharmazie und Umweltanalytik" in Erlangen.

Seit zwei Jahren rekrutieren AAU/Torre bundesweit ihre Serviceleute. Per fünftägigem Crashkurs mutieren Apotheker zu Umweltexperten. Sie entscheiden, wann der Verbraucher Wohngifte und Elektrosmog messen lassen sollte, sie erläutern die Ergebnisse - auch von Wasser- und Bodenanalysen.

Exklusiv für AAU-Mitglieder verleiht der TÜV-Rheinland - nach zweitägigem Unterricht und zweistündiger Prüfung - jetzt sogar den werbewirksamen Titel: "Geprüfter Schadstoffapotheker". Im Gegenzug werden Raumluftanalysen aus der Umweltapotheke nurmehr in den Laboratorien des TÜV gefertigt. Alle anderen Proben gehen nach wie vor zur Torre GmbH in Erlangen.

Ob der Verbraucher mit Analysen vom Schadstoffapotheker allerdings viel anfangen kann, bezweifelt nicht nur Joachim Dullin. Gerade bei der Probeentnahme beim Verdacht auf Wohngifte in Baustoffen seien "mögliche Fehlerquellen um ein Vielfaches größer als bei Laboranalysen", bestätigt Sven Deeg, Geschäftsführer des Deutschen Verbands unabhängiger Prüfinstitute (VUP) in Gießen. Bei komplizierteren Messungen gehöre "beides in eine Hand".

Fazit von Verbraucherschützer Dullin: Wer eine aussagekräftige Wohngift- oder Elektrosmoganalyse, etwa als Grundlage für Sanierung oder Gerichtsprozeß benötige, der möge ein Institut beauftragen, das die strengen Qualitätskriterien der Verbraucher-Zentrale NRW erfüllt.

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